Großbritannien nur noch A3 / Weitere Herabstufungen in der Coface-Länderbewertung wegen Brexit-Schock und sinkenden Öleinnahmen
Geschrieben am 18-10-2016 |
Mainz (ots) - Der Kreditversicherer Coface hat in seiner
Länderbewertung Großbritannien in A3 herabgestuft. Wesentlicher Grund
ist die Ungewissheit nach dem Brexit. Vier weitere Länder wurden
herabgestuft, die von gefallenen Rohstoffpreisen und ihren Folgen
betroffen sind: Oman, Nigeria, Trinidad und Tobago und die Mongolei.
Insgesamt erkennt Coface steigende Risiken auf der politischen Ebene
und im europäischen Bankensektor. Das globale Wachstum wird derzeit
mit "stabil in Industrieländern und leicht verbessert in Emerging
Markets" bewertet.
Europa ist nach Ansicht der Coface-Volkswirte aufgrund politischer
Entwicklungen und der Bankrisiken destabilisiert. "Die politischen
Risiken in Griechenland, Spanien und Italien halten an. Das größte
Problem in Europa aber ist der Brexit", heißt es in der Erläuterung
zur Abstufung Großbritanniens. Während das Wachstum im Vereinigten
Königreich dieses Jahr noch 1,9 Prozent betragen wird, bricht es 2017
voraussichtlich auf 0,9 Prozent ein. "Daran dürfte auch die
Zinssenkung durch die Bank of England im August und eine womöglich
günstige Einigung mit der EU nichts ändern", erklärt Dr. Mario Jung,
Economist bei Coface in Mainz.
Besonders der Immobilienmarkt müsse beobachtet werden, warnt Dr.
Mario Jung. "Die Belastung der privaten Haushalte mit Krediten und
Hypotheken beträgt 132 Prozent des verfügbaren Einkommens, die Preise
sind um gut ein Drittel überbewertet. In diesem höchst unsicheren
Umfeld, in dem die Modalitäten des EU-Ausstiegs noch nicht
feststehen, schwankt das Britische Pfund und hat deutlich an Wert
verloren, besonders gegenüber dem US-Dollar." So notierte das Pfund
Ende Oktober auf einem 31-Jahrestief zum Dollar. Zwar profitiert der
Export kurzfristig von den für die Ausfuhren günstigeren
Währungsrelationen. Auf der anderen Seite bremst die Inflation die
Konsumausgaben im Land.
Weitere Ölschock-Opfer
Die Ölpreise bleiben für die aufstrebenden Länder eine Kernfrage.
Trotz des OPEC-Abkommens über die Fördermengen wird sich der Ölpreis
nach Einschätzung von Coface nicht dynamisch, sondern eher moderat
nach oben entwickeln. Coface prognostiziert einen durchschnittlichen
Preis von 44 US-Dollar in diesem Jahr und 51 US-Dollar im nächsten.
Ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage sei kurzfristig nicht zu
erwarten. Diese Entwicklung hat Herabstufungen von mehreren
rohstoffabhängigen Ländern in der Coface-Länderbewertung zur Folge.
In Oman (B) gehen die öffentlichen Ausgaben dramatisch zurück, das
wirkt sich auf die Investitionen insgesamt dämpfend aus. Trinidad und
Tobago (B) fördert deutlich weniger Gas und Öl. Die Produktion leidet
zudem darunter, dass einige Ölfelder erschöpft sind und
Erhaltungsarbeiten an Produktionsanlagen nötig sind. Nigeria (D) ist
in einer Rezession, die Devisenreserven sind dezimiert. Die daraus
resultierenden Schwierigkeiten beim Import belasten die industrielle
Produktion. Die Mongolei (D) ist von der verlangsamten Wirtschaft in
China betroffen. China nimmt mehr als 90 Prozent der mongolischen
Ausfuhren auf. Hinzu kommen die schwachen Rohstoffpreise. Das Land
steht an der Schwelle zu einer Zahlungskrise.
Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Presseprecher Erich Hieronimus
Telefon 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.com
Original-Content von: Coface Deutschland, übermittelt durch news aktuell
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