Börsen-Zeitung: Mehr Planungssicherheit, Kommentar zu Volkswagen von Carsten Steevens
Geschrieben am 25-10-2016 |
Frankfurt (ots) - Die Bewältigung der Dieselabgas-Affäre wird
Volkswagen teuer zu stehen kommen. Wie hoch die finanziellen
Belastungen ausfallen, steht auch 13 Monate nach Bekanntwerden der
Softwaremanipulationen für Emissionstests nicht fest. Die knapp 18
Mrd. Euro, die der Konzern bislang für Umrüstungen und für den
Rückkauf von Fahrzeugen, vor allem aber für Entschädigungs- und
Strafzahlungen reserviert hat, werden nicht reichen. Doch mindert die
Zustimmung des im US-Rechtsstreit zuständigen Gerichts in San
Francisco zu den Ende Juni veröffentlichten Vergleichsvereinbarungen
für rund 475000 Fahrzeuge der Marken VW und Audi mit
2-Liter-Dieselmotoren die Risiken für die Wolfsburger erheblich. Der
Entscheid schafft Planungssicherheit, die Volkswagen für die
anstehenden wichtigen Investitionen in Elektromobilität,
Digitalisierung und autonomes Fahren dringend benötigt.
Volkswagen spricht von einem wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur
Überwindung der Affäre in den USA, wo die Marke VW bei den
Auslieferungen in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein Minus von
12% verbuchte. Eine gewisse Erleichterung in Wolfsburg über den
genehmigten Vergleich lässt sich nachvollziehen. Doch ist mit dem
Vergleich, der Volkswagen in den nächsten Jahren zu Zahlungen von bis
zu 15,3 Mrd. Dollar verpflichtet, festzuhalten: Kein anderer
Autobauer wurde in den USA auch nur annähernd zu einer solchen
Entschädigungszahlung verdonnert. Das Maß, das die Amerikaner bei
Volkswagen angelegt haben, ist erschreckend: Die Entschädigungen soll
der Konzern wegen eines Betrugs bei 475000 Fahrzeugen aufbringen -
weltweit sind von Manipulationen aber 11 Millionen Autos betroffen.
Warum die zweifellos schwerwiegenden Verfehlungen von Volkswagen
in den USA mit beispielloser Härte geahndet werden - weitere
Vergleichszahlungen für die großvolumigeren Fahrzeuge und für Strafen
der US-Regierung etwa stehen noch aus -, lässt sich nicht
beantworten. Sicher ist, dass die Milliarden, die der Konzern nun
aufbringen muss, an anderer Stelle fehlen werden. Auch deshalb muss
gespart werden, was nicht zuletzt in Anbetracht der CO2-Vorgaben für
die Autobauer bis Anfang des kommenden Jahrzehnts heikel ist. Die
Genehmigung des Vergleichs in den USA sorgt dafür, dass Volkswagen
den Blick wieder mehr nach vorn richten kann. Die Abgas-Affäre aber
wird den Konzern nicht loslassen. Allein die Aufklärung der Ursachen
und Verantwortlichkeiten lässt weiterhin auf sich warten.
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