Westfalenpost: Dirk Hautkapp zur Wahl in den USA
Geschrieben am 07-11-2016 |
Hagen (ots) - Wer kann sich an den Abend des 4. November 2008
erinnern? Amerika steckte bis zur Halskrause in der Finanzkrise, die
Zukunft sah finster aus. Doch im Grant Park von Chicago war von
Untergangsstimmung keine Spur. Menschen lagen sich nach der Wahl in
den Armen. Es roch nach Aufbruch. John McCain, der weiße
Republikaner, gratulierte dem schwarzen Sieger Barack Obama mit so
würdevollen Worten zum Sieg, dass sie seither in jedem Lehrbuch über
anständiges Verlieren zitiert werden. Acht Jahre später erleben die
USA einen Kontrast, wie er krasser nicht sein könnte. Hillaryland
oder Trump-Country - dazwischen gibt es für viele nichts mehr. Wo
einst Optimismus regierte, herrschen nun Verzagtheit, Lähmung, Angst.
Angst vor allem vor einer Globalisierung, die ihre Verlierer
unterpflügt. Diese Angst war da, bevor Trump 2015 auf die Bühne trat.
Der Scharlatan hat sie nur gebündelt, überspitzt und ihr ein
Sprachrohr gegeben. In vielen Teilen Amerikas hat die Globalisierung
Arbeitsplätze wie ein riesiger Staubsauger geschluckt und dort in
kleinerer Zahl wieder ausgespuckt, wo Löhne und Sozialstandards am
niedrigsten sind. Washington hat den Transformationsprozess nie klug
gestaltet. Geblieben sind Drogen, Alkohol, hohe Krankenstände,
teilweise bittere Armut. Und ein sich bis zur Mittelschicht
ausdehnendes Proletariat. Sie sind es vor allem, die Trump ins Amt
helfen wollen. Sie glauben zwar nicht wirklich, dass der Prahlhans
massenhaft Arbeitsplätze zurückholen wird. Aber sie wollen, dass
jemand mit der Axt dazwischengeht, wo bisher nur faule Kompromisse
gemacht wurden. Vor acht Jahren roch es am Wahlabend in Amerika nach
Aufbruch. Heute hält sich das Land die Nase zu.
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Westfalenpost
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