Börsen-Zeitung: Was ihr wollt, Kommentar zur Finanzstabilität von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 16-11-2016 |
Frankfurt (ots) - Die Bundesbank stochert im Nebel der Risiken.
Das ist gar nicht vorwurfsvoll gemeint. In einer Welt, die politisch
wie ökonomisch vor Unwägbarkeiten strotzt wie seit Jahrzehnten nicht
mehr, in der es wenig gesichertes Wissen, dafür umso mehr falsche
Gewissheiten gibt, in der auf Prognosen weniger Verlass ist denn je
und in der die Fragen im Verhältnis zu den Antworten stark
übergewichtet sind, in dieser Welt tun sich alle verantwortlichen
Akteure naturgemäß schwer, auch nur halbwegs belastbare Orientierung
zu geben. Das zeigen ja auch die ebenso unvorhergesehenen wie
offensichtlich unentschlossenen Marktreaktionen auf das Brexit-Votum
der Briten wie auf die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten.
Man merkt es auch dem Finanzstabilitätsbericht der Bundesbank und
der Präsentation durch Vizepräsidentin Claudia Buch und
Vorstandsmitglied Andreas Dombret an: Was ihr wollt. Die Spanne der
Interpretationsmöglichkeiten reicht fast von "heile Welt" bis "kurz
vor dem Weltuntergang".
Beispiel Immobilienmarkt: "Das aktuelle makroökonomische Umfeld
kann einen kreditfinanzierten Immobilienboom begünstigen." Da werden
nur wenige widersprechen. Doch eine damit einhergehende Bedrohung der
Stabilität des Finanzsystems und daraus resultierend eine
Notwendigkeit, die Kreditvergabe zu limitieren, sind weit und breit
nicht zu erkennen, wie auch die Bundesbank einräumen muss. Beispiel
Bankensektor: "Im Niedrigzinsumfeld entstehen Risiken für das
Finanzsystem." Auch das wird kaum jemand bestreiten. Aber
Solvabilität und Liquidität zumindest der deutschen Banken und
Sparkassen stehen außer Frage, Eigenkapitalausstattung und
Risikotragfähigkeit wurden seit 2010 deutlich verbessert, die
Problematik fauler Kredite ist hierzulande eher schwach ausgeprägt.
Das Bild ist nicht nur gemischt, sondern diffus, und das
Sowohl-als-auch macht es der Bundesbank schwer, mit ihren Warnungen
vor den zweifellos bestehenden Stabilitätsrisiken beim Publikum
durchzudringen. Dass das ganze Leben eine gefahrgeneigte Tätigkeit
ist, wissen wir ja alle schon.
Ein paar weitere Gewissheiten gibt es auch noch in unserer Welt
der Ungewissheit, und da lohnt die Lektüre des
Finanzstabilitätsberichts durchaus. Etwa diese: Die weltweite
Verschuldung des öffentlichen Sektors und teilweise auch der
Unternehmen signalisiert akuten Handlungsbedarf. Man schaue sich die
Kurven an. Wem es von der ganzen Unsicherheit noch nicht schwummerig
ist, der könnte spätestens angesichts dieser Kreditblase
Schwindelanfälle erleiden.
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