BVR-Studie zur Wohnimmobilienkreditrichtlinie: Politische Signale zur Nachbesserung des deutschen Gesetzes positiv, zügige Umsetzung erforderlich
Geschrieben am 17-11-2016 |
Berlin (ots) - Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR) zeigt sich erfreut über die Ankündigung von
Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz, beim
deutschen Gesetz zur europäischen Wohnimmobilienkreditrichtlinie
nachbessern zu wollen. "Wir begrüßen es, dass die deutschen
Regelungen zum Wohnimmobilienkredit korrigiert werden. Wichtige
Kundengruppen wie junge Familien und ältere Bürger dürfen nicht
weiter von der Vergabe von Immobilienkrediten ausgeschlossen werden",
erklärt Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) anlässlich der
Veröffentlichung einer aktuellen volkswirtschaftlichen BVR-Studie zum
Thema. "Die Bundesregierung sollte die in der europäischen Richtlinie
gegebenen Gestaltungsmöglichkeiten nutzen, um unnötige Erschwernisse
beim Kreditzugang zu beseitigen und die Rechtssicherheit im
Immobilienkreditgeschäft wiederherzustellen. Die derzeitige Regelung
ist auch ein Beispiel, wie sich überzogene
Verbraucherschutzregelungen letztlich gegen den Verbraucher richten
können", erklärt Fröhlich.
Aufgrund der Erfahrungen mit überhitzten Immobilienmärkten setzte
sich der europäische Gesetzgeber das nachvollziehbare Ziel, mit der
neuen Richtlinie den Verbraucher vor Überschuldung zu schützen. Bei
der Umsetzung in deutsches Recht hätte, so die Studie, die Tatsache
stärkere Berücksichtigung finden müssen, dass sich - anders als etwa
in den USA, Irland oder Spanien - die privaten Haushalte in
Deutschland weder übermäßig stark verschulden, noch Banken
hierzulande mit einer zu laxen Finanzierungspraxis auffallen. Sowohl
die Bürger als auch die Kreditinstitute gehen in Deutschland
verantwortungsvoll bei der Kreditaufnahme und der Vergabe von
Krediten um. Ein akutes Marktversagen herrscht an den Märkten für
Immobilienkredite aus zwei Gründen nicht vor. "Erstens ist die
Verschuldung der privaten Haushalte in Deutschland im Vergleich zu
ihrer Wirtschaftskraft in den vergangenen fünf Jahren deutlich
zurückgegangen. Zweitens liegen die Beleihungen von Wohnimmobilien
traditionell mehr als 20 Prozent unter dem Wert der Immobilie",
erklärt Fröhlich.
Seit Inkrafttreten des deutschen Gesetzes zur
Wohnimmobilienkreditrichtlinie im März 2016 signalisierten viele
Banken Erschwernisse bei der Vergabe von Immobilienkrediten. Anhand
der aggregierten Zahlen zur Entwicklung der Kreditbestände, wie sie
die Bundesbankstatistik regelmäßig aufführt, lassen sich die
schädlichen Effekte nicht unmittelbar ablesen, weil sie durch die
insgesamt hohe Kreditnachfrage infolge des Niedrigzinsniveaus und
anhaltenden Baubooms bislang kompensiert wurden. Die qualitativen
Signale seitens der Banken zeigen aber klare Erschwernisse des
Kreditzugangs auf. Nach einer nicht repräsentativen ad hoc-Umfrage
des BVR unter rund 40 Genossenschaftsbanken lag der Anteil der
Kredite, die im Zuge der Gesetzesänderungen nicht getätigt werden
konnten, an der Neukreditsumme in den Monaten April bis September
2016 im Schnitt bei 10 bis 20 Prozent.
Die Bereitschaft des Justizministeriums zu einer Anpassung der
aktuellen Gesetzeslage ist also zu begrüßen. Die EU-Richtlinie bietet
hierfür genügend Spielraum. "Der deutsche Gesetzgeber sollte die
Nachbesserungen nun zügig umsetzen, damit alle Verbrauchergruppen
wieder gleichberechtigt Immobilienkredite aufnehmen können", fordert
Fröhlich. Ziel der Veränderungen sollte dabei sein, dass neben
eindeutigeren rechtlichen Vorgaben zur Kreditwürdigkeitsprüfung auch
der Wert der Immobilie wieder so weit wie möglich eine Rolle bei der
Immobilienfinanzierung spielen darf.
Die aktuelle Studie des BVR ist im Internet unter www.bvr.de,
Publikationen, Konjunkturberichte abrufbar.
Pressekontakt:
Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken BVR
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Telefon: (030) 20 21-13 00
Telefax: (030) 20 21-19 05
Internet: www.bvr.de
E-Mail: presse@bvr.de
Original-Content von: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
603099
weitere Artikel:
- EANS-News: Österreichische Staatsdruckerei Holding AG / --------------------------------------------------------------------------------
Corporate News übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der
Emittent/Meldungsgeber verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
6-Monatsbericht/Konzernhalbjahresfinanzbericht
Österreichische Staatsdruckerei Holding AG: Auf klarem Erfolgskurs im
ersten Halbjahr 2016/17
Stabiler Trendausblick für österreichisches
Hochsicherheitsunternehmen - Österreichs ,,Reisepass mit Chip" und
international mehr...
- Der beste private Krankenversicherungsschutz für jeden Geldbeutel (FOTO) Köln (ots) -
Die DFSI Deutsches Finanz-Service Institut GmbH hat private
Krankenversicherungs-Tarife auf drei Absicherungsniveaus untersucht.
Beim Premiumschutz kommen AXA und Debeka gemeinsam auf Platz 1. Beim
Standardniveau liegt die R+V knapp vor ARAG. Und beim Grundschutz
teilen sich AXA und Hanse Merkur den Sieg.
"Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem
Besten zufrieden", sagte im 19. Jahrhundert Oscar Wilde. Damit war
und ist der irische Dichter sicher nicht allein. Das Problem dabei:
Man muss mehr...
- Langfristige Rendite aus unerschöpflicher Sonnenenergie Hamburg (ots) - Unsere Gesellschaft befindet sich in einem Wandel.
Die ethischen und ökologischen Ansprüche der Bürger wachsen und mit
ihnen auch das Bewusstsein, die Ressourcen der Erde zu schonen und
für die Nachwelt erhalten zu wollen. Sonne und Wind lösen Kohle- und
Kernenergie als wichtigste Energiequellen ab. Erneuerbare Energien
konnten in den voran gegangenen Jahren stark ausgebaut werden und
stiegen bis 2015 auf einen Anteil von fast 33 Prozent. Und das aus
gutem Grund.
Die konventionellen Energieträger Kohle und Kernkraft mehr...
- EANS-News: Rosenbauer International AG/Konzernumsatz auslieferbedingt mit 602,9
Mio EUR rückläufig / Lieferungen in Nordamerika und Teilen Europas
gestiegen/ EBIT mit 27,3 Mio EUR in der Dimension des --------------------------------------------------------------------------------
Corporate News übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der
Emittent/Meldungsgeber verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
9-Monatsbericht/Quartalsergebnisse
- Konzernumsatz auslieferbedingt mit 602,9 Mio EUR rückläufig
- Lieferungen in Nordamerika und Teilen Europas gestiegen
- EBIT mit 27,3 Mio EUR in der Dimension des Vorjahres
- 2016: Umsatz und EBIT in der Dimension des Vorjahres mehr...
- EANS-News: Rosenbauer International AG/Consolidated revenues down at EUR 602.9
million due to deliveries/Increase in deliveries in North America and parts of
Europe/EBIT on similar scale to previous y --------------------------------------------------------------------------------
Corporate news transmitted by euro adhoc. The issuer/originator is solely
responsible for the content of this announcement.
--------------------------------------------------------------------------------
9-month report/Quarterly results
- Consolidated revenues down at EUR 602.9 million due to deliveries -
Increase in deliveries in North America and parts of Europe - EBIT on
similar scale to previous year at EUR 27.3 million - 2016: Revenues
and EBIT mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Finanzen
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|