Rheinische Post: Kommentar: Zögern schadet der SPD
Geschrieben am 21-11-2016 |
Düsseldorf (ots) - Sicher, eine Sturzgeburt soll die Kür des
SPD-Kanzlerkandidaten dieses Mal nicht werden. Aber was soll das
Zögern von Parteichef Sigmar Gabriel und EU-Parlamentspräsident
Martin Schulz, der als Alternativkandidat im Gespräch ist? Warum
schenkt die Partei den Bürgern nicht reinen Wein ein, wenn in ein
oder zwei Wochen der erste Donnerhall nach Merkels Ankündigung
verklungen ist, dass sie noch einmal antreten wird? SPD-Strategen
argumentieren, dass nach der Festlegung auf eine Person keine offene
Debatte mehr über Inhalte des SPD-Programms möglich sei. Da ist etwas
dran, alle würden auf die Meinung des Kandidaten schauen. Aber das
Argument verkennt, wie debattenfreudig die Genossen wohl blieben. Und
es unterschätzt, dass mehr Fokus auf den Kandidaten ratsam wäre. Es
ist ja nicht so, dass die SPD am Ende aus einer ganzen Reihe an
Kanzleranwärtern denjenigen heraussuchen könnte, der am besten zum
Programm passt. Also sollten die Inhalte auch auf den Kandidaten
zugeschnitten sein - besser früh als spät. Denn sonst droht die
nächste Pleite à la Steinbrück.
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Rheinische Post
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