Börsen-Zeitung: Machtverlust trotz Einigung,
Kommentar zur Opec von Dieter Kuckelkorn
Geschrieben am 30-11-2016 |
Frankfurt (ots) - Die Opec sei immer noch die Opec, sagte der
katarische Ölminister Mohammed Bin Saleh al-Sada auf einer
Pressekonferenz des Kartells im Anschluss an die Einigung auf
Förderkürzungen. Gefragt worden war er, ob die Organisation Macht und
Einfluss eingebüßt habe. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als
habe der Minister recht. Immerhin gelang es dem Kartell am Mittwoch,
einen Ölpreissprung von mehr als 8 Prozent auszulösen und die
Brent-Notierung wieder über die Marke von 50 Dollar je Barrel zu
hieven. Wenn man allerdings berücksichtigt, wie viel Mühe die
Vereinbarung einer eher bescheidenen Kürzung um 4,5 Prozent gekostet
hat, drängt sich der Verdacht auf, dass die Opec den Zenit ihrer
Macht überschritten hat.
Das liegt unter anderem am Streit innerhalb des Kartells, der die
Organisation schwächt. Saudi-Arabien und der Iran sind zu erbitterten
Kontrahenten geworden, die im Jemen sogar einen Krieg führen, da die
Iraner die dortigen Huthi-Rebellen unterstützen. Auch in Syrien
stehen sich die beiden Länder gegenüber, indem der Iran Truppen
bereitstellt und Saudi-Arabien IS-Terroristen finanziert. Gestern hat
der Iran seine Positionen, keine Kürzungen zu akzeptieren, mit Härte
durchgesetzt. Dass trotzdem eine Einigung erfolgte, war nur möglich,
weil Saudi-Arabien - diesmal - nachgegeben hat und überproportionale
Lasten übernimmt.
Dass das Land dafür durch einen nachhaltig steigenden Ölpreis
entschädigt wird, ist indes nicht zu erwarten. Dies ist eine Folge
davon, dass sich - um den Hauptgrund für den Opec-Machtverlust zu
nennen - die Gewichte auf dem globalen Ölmarkt verschoben haben.
Ausschlaggebend sind nun die amerikanischen Schieferölproduzenten.
Ihre Entscheidungen, die Förderung zu kürzen oder hochzufahren,
bestimmen letztlich über die Höhe des Ölpreises. Aktuell darf
erwartet werden, dass im Fall einer Erholung des Ölpreises die
US-Firmen den Hahn weiter aufdrehen. Das dürfte dann ab Januar - wenn
auch der Opec-Beschluss greift - für einen Ausgleich der wegfallenden
Mengen sorgen.
Sollten sich, was bei der Opec schon öfters vorgekommen ist, die
Mitglieder nicht an das Kürzungsversprechen halten, wäre sogar mit
steigenden Angebotsmengen zu rechnen. Das würde die Perspektive der
Ausbildung eines neuen Gleichgewichts, die für 2017 erwartet wird,
weiter in die Zukunft verschieben.
Für den Ölpreis bedeutet das alles, dass trotz Opec-Beschluss
nicht mit einer ausgeprägten und nachhaltigen Erholung zu rechnen
ist.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Original-Content von: B?rsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
603871
weitere Artikel:
- L'Eden by Perrier-Jouët bringt die Wunder der Natur zur DesignMiami/ 2016 Miami (ots/PRNewswire) -
Vom 29. November bis zum 1. Dezember bringt L'Eden by
Perrier-Jouët mit einem brandneuen immersiven Erlebnis einen Sinn für
Wunder nach Miami. In einer einzigartigen Hommage an Natur und Design
transportiert L'Eden by Perrier-Jouët Gäste in eine ausschweifende
Welt der sinnlichen Freuden in wilder Schönheit. Die historische
Kulisse des Casa Claridge's im Faena District wurde in den
angesagtesten Ort der Design-Messe DesignMiami/ 2016 verwandelt, in
der die einzigartige Geschichte von Perrier-Jouët zum mehr...
- Fineqia wurde in die "Top 100 Global 2016"-Liste von Red Herring aufgenommen Marina Del Rey, Kalifornien (ots/PRNewswire) -
Red Herring verkündete, dass Fineqia International Inc. in seine
Liste der weltweit besten Unternehmen "Top 100 Global" aufgenommen
wurde. Top 100 Global zeichnet Unternehmen aus Nordamerika, Europa
und Asien aus und feiert die Innovationen und Technologien dieser
Start-ups in ihren jeweiligen Branchen.
Die Liste "Top 100 Global" von Red Herring hat sich zu einem
Markenzeichen zur Identifizierung vielversprechender Unternehmen und
Unternehmer entwickelt. Die Herausgeber von mehr...
- WAZ: Juristisches Trauerspiel
- Kommentar von Ulf Meinke zu den Klagen
enttäuschter Telekom-Aktionäre Essen (ots) - Manfred Krug hat schon vor einigen Jahren Abbitte
geleistet: "Ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen bei allen
Mitmenschen, die eine von mir empfohlene Aktie gekauft haben und
enttäuscht worden sind." So klang es, als Krug seinen - wie er sagte
- größten beruflichen Fehler einräumte: Werbespots für die T-Aktie.
Nun könnte man meinen, die Vorgänge rund um die Jahrtausendwende
seien längst verjährt. Weit gefehlt. Noch heute befassen sich
Gerichte mit der Frage, ob Menschen, die vor mehr als 16 Jahren
Aktien der mehr...
- Milchstrukturgespräch im Bundeslandwirtschaftsministerium: Eigenverantwortung bleibt Basis der Genossenschaften Berlin (ots) - Auf Einladung von Bundesminister Christian Schmidt
fand heute in Berlin ein weiteres Milchstrukturgespräch statt. "Der
internationale Milchmarkt hat sich, über die letzten Wochen
betrachtet, gefestigt. Erste Molkereien zahlen bereits ein Milchgeld
von über 30 Cent/kg aus. Dennoch stellt der Markt die
genossenschaftlichen Molkereien weiterhin vor Herausforderungen, für
sich unsere Unternehmen besser wappnen werden", so Dr. Thomas
Memmert, Geschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV).
Die Preismisere mehr...
- Care-Energy Management mahnt Verbraucherzentrale Sachsen wegen Falschaussagen in Presseerklärung ab / "und monatlich grüßt die Ahnungslosigkeit" Hamburg (ots) -
Die Hamburger Energiedienstleister Care-Energy Management GmbH
geht zum wiederholten Male juristisch wegen Falschaussagen gegen eine
Verbraucherzentrale vor, dieses Mal in Sachsen.
"Die Landesverbraucherzentralen haben bundesweit 3 Dinge
gemeinsam: Die Ahnungslosigkeit zum Thema Dienstleistungen am
Energiemarkt, die Verweigerung jeglichen Lernens zum Thema und die
routinierte Empörung, wenn sie auf Grund regelmäßiger Falschaussagen
zu Lasten der Marke Care-Energy juristisch unterliegen." kommentierte
Martin mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|