Börsen-Zeitung: Paranoia für alle,
Kommentar zur Cybersicherheit von Stefan Paravicini
Geschrieben am 15-12-2016 |
Frankfurt (ots) - The Paranoids werden die Verantwortlichen für
die IT-Sicherheit bei Yahoo gerufen. Bei jeder Idee aus der
Entwicklungsabteilung kommen sie mit Bedenken daher, weshalb es immer
wieder ordentlich kracht, auch wenn der CEO mit am Tisch sitzt. So
will es die Firmenchronik, aus der das durch Konkurrenten wie Google
oder Facebook in Bedrängnis geratene Unternehmen gerne die Geschichte
der unerschrockenen Verfechter von Sicherheitsbelangen vorliest, wenn
es der Marke hilft.
Doch Paranoia allein hilft offenbar kaum. Denn Yahoo, die erst im
September einräumen musste, dass der Konzern schon 2014 Opfer des
bislang größten öffentlich bekannt gewordenen Hackerangriffs war, bei
dem mehr als 500 Millionen Nutzerkonten kompromittiert wurden, hat
jetzt noch ein Jahr zurück geblättert und festgestellt, dass 2013
Daten von einer Milliarde Nutzern geklaut wurden. Damit ist die
natürliche Grenze erreicht, weil Yahoo insgesamt etwa eine Milliarde
Nutzer zählt.
Wieder sind keine Zahlungsdaten betroffen, wie Yahoo eilig
erklärt. Sind Passwörter, Sicherheitsfragen und andere bei
Internetdiensten wie Yahoo hinterlegte Daten aber einmal im Umlauf,
macht das die digitale Identität auch an anderer Stelle angreifbar.
Und wer weiß schon, ob es den Angreifern um die Kreditkarten geht?
Das Motiv, mit den erbeuteten Daten einen Zahlungsfluss auszulösen,
steht bei Cyberkriminellen zwar an erster Stelle. Staatliche Akteure,
die Yahoo hinter den Angriffen vermutet, haben oft eine andere
Agenda. Mit Daten von mehr als 150.000 US-Regierungsbeamten, die von
dem Hack betroffen sein sollen, ist beiden geholfen. Im Darknet gehen
nicht nur Email-Accounts von Mitarbeitern einer
US-Präsidentschaftskandidatin zu Bestpreisen weg.
Für Yahoo ist der jetzt offenbarte Einbruch auch deshalb eine
Bankrotterklärung, weil das Unternehmen erneut von Seiten Dritter
darauf hingewiesen werden musste, dass Daten ihrer Nutzer im Umlauf
sind. Die Angreifer mussten sich offenbar nicht einmal wie bisher die
Mühe machen, durch die Hintertür einzubrechen, sondern konnten direkt
den Quellcode manipulieren und haben am Haupteingang eine Schiebetür
eingebaut.
Man muss nicht paranoid sein, um davon ausgehen zu können, dass
der Mobilfunkkonzern Verizon die Übernahme von Yahoo - wenn überhaupt
- nicht zum vereinbarten Preis von 4,8 Mrd. Dollar durchziehen wird.
Der einst stolze Internetpionier hat sich zum Schaden auch den Spott
über "The Paranoids" verdient und ist doch nur der größte bislang
bekannte Cyber-GAU.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
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