Börsen-Zeitung: Ende gut, alles gut? Kommentar zu Volkswagen von Peter Olsen
Geschrieben am 21-12-2016 |
Frankfurt (ots) - Ein Jahr gilt im Unternehmensalltag als ein
überschaubarer Zeitraum. Dass ein Jahr aber verdammt lang sein und
nicht nur für ein Unternehmen, sondern für eine ganze Branche fatale
Folgen haben kann, zeigt exemplarisch der vom VW-Konzern im September
2015 ausgelöste Dieselabgas-Skandal. Mit dem jetzt gelungenen
Vergleich für die von der Tochter Audi zu verantwortenden großen
3-Liter-Dieselmotoren in den USA scheint der Großteil der
Milliardenbelastungen für den Wolfsburger Autokonzern klar - von noch
ausstehenden Strafzahlungen abgesehen.
Ende gut, alles gut? Diese Rechnung geht wohl weder für
Unternehmen, noch Branche, Beschäftigte und auch nicht für Investoren
auf. Nicht nur wird der Autokonzern auf Dauer finanziell geschwächt.
Auch die Perspektiven für die Belegschaften haben sich eingetrübt,
denn mit rigidem Sparkurs müssen die Mittel für Investitionen in die
elektrische Zukunft zusammengekratzt werden.
Für die Branche hat sich mit dem VW-Desaster die Welt verändert.
Der für die Erreichung der ehrgeizigen EU-Ziele bezüglich CO2 so
wichtige Dieselmotor ist diskreditiert und verliert schnell an
Bedeutung. Und wie mit batterieelektrischen Fahrzeugen Geld verdient
werden kann, wird erst die Zeit nach 2020 zeigen. Die
gesamtwirtschaftlichen Nebenwirkungen sind noch gar nicht kalkuliert.
An der Fahrzeugproduktion hängen bedeutende zuliefernde Branchen wie
Maschinenbau, Chemie oder Elektrotechnik.
Der Kapitalmarkt rechnet dagegen mit kühlem Kopf. Und da haben die
den richtigen Riecher bewiesen, die nach dem Sturz der
VW-Vorzugsaktie um fast die Hälfte auf 86 Euro im September vorigen
Jahres den Mut hatten zuzugreifen. Bis gestern hat das Papier um 60%
auf mehr als 138 Euro zugelegt. Im Vergleich zu den sich in diesem
Jahr eher unterdurchschnittlich entwickelnden Papieren von BMW und
Daimler hat die VW-Vorzugsaktie die Nase vorn.
Wer schon lange investiert war, muss allerdings noch immer
zuwarten, bis die etwa 168 Euro je Anteil unmittelbar vor
"Dieselgate" wieder erreicht sind. Und bei diesen enttäuschten
Investoren schlummert für Volkswagen weiterhin ein finanzielles
Risiko. Beim zuständigen Landgericht in Braunschweig sind weit mehr
als 1000 Schadenersatzklagen im gesamten Streitwert von über 8 Mrd.
Euro eingegangen. Nicht nur Kleinanleger fühlen sich von den
Wolfsburgern düpiert, sondern auch Bundesländer und große
Finanzinvestoren hoffen auf einen Erfolg in einem möglichen
KapMuG-Musterverfahren.
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