Lausitzer Rundschau: Treffen der Rechtspopulisten in Koblenz / Machtdemonstration
Geschrieben am 22-01-2017 |
Cottbus (ots) - Die Rechtspopulisten sind eine starke Kraft
geworden, da gibt es wenig zu übersehen. Der Brexit und Trump
beflügeln sie noch. Sie können Mehrheiten erringen, sogar in großen
Ländern wie Großbritannien und den USA. Warum dann nicht auch
demnächst in Frankreich, Holland und Deutschland? Dieser
Machtanspruch war die Botschaft von Koblenz. Und für den Moment hat
die europäische Rechte sogar ein gemeinsames Programm, freilich ein
destruktives. Erstens Ausländer raus oder mindestens nicht mehr rein.
Und zweitens die Zerstörung der europäischen Institutionen, von Euro
bis EU, sogar bis hin zur Nato. Auch eine gewisse
Russlandfreundlichkeit war in Koblenz zu hören. Und dann?
Angenommen, die Rechten könnten ihr Programm überall durchsetzen.
Wenn das Zerstörungswerk vollendet wäre, wäre sofort Schluss mit der
schönen Gemeinsamkeit. Schon beim Thema Russland könnten zum Beispiel
polnische oder baltische Rechtsnationalisten nicht mehr mitmachen.
Und beim Thema Abschottung der Arbeitsmärkte gegenüber
Billigarbeitern ebenfalls nicht. Außenpolitisch wäre auch beim Thema
Israel sofort Schluss, Le Pen für die Unterstützung des
Juden-Staates, die Höcke-AfD dagegen. Wenn bei Handelskonflikten
Trump dann sagt, America first, und Le Pen sagt, Vive La France -
wenn sich also alle abschotten, wo bleibt dann der deutsche Export?
Wie nett wäre dann noch eine Kanzlerin Petry zu ihren rechten
Kollegen, wo würde Wilders dann seine holländischen Tomaten
verkaufen? Es fängt schon vorher an, bei der geplanten Auflösung des
Euro. Das bedeutet die Entwertung vieler Vermögen, auch vieler
normaler Lebensversicherungen und Ersparnisse. Wer bezahlt die
Rechnung? Vermutlich wären die Nationalisten, wenn sie überall
regierten, sehr schnell gezwungen, gemeinsame Regelungen für ganz
Europa zu finden. Nur können Nationalisten das natürlicherweise
nicht. Sie können nur Hass. Aus Nationalisten werden nun einmal
keine Internationalisten. Das schmälert die Bedeutung des Koblenzer
Treffens der europäischen Rechten erheblich. Hier kamen nicht welche
zusammen, die sich wirklich einig sind. Sondern welche, die ihre
Völker zuerst gegen Minderheiten und dann gegeneinander lenken
würden, falls sie jemals die Chance hätten, zu regieren. Diese neue
nationalistische Internationale ist eine Absurdität in sich.
Immerhin, eine positive Seite hatte das Treffen von Koblenz, das fast
genau mit Trumps Amtsübernahme zusammenfiel: Die Menschen, die nicht
so denken, haben den Machtanspruch der Rechten registriert und wissen
nun, dass sie ernsthaft um die Werte von Demokratie, Freiheit und
Völkerverständigung kämpfen müssen. Deshalb waren die Demonstrationen
so groß. In Europa und in Amerika.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
607017
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar zum US-Präsidenten Ulm (ots) - Schon die ersten 24 Stunden der Präsidentschaft von
Donald J. Trump haben einen Vorgeschmack darauf gegeben, was während
der kommenden vier Jahre zu erwarten ist. Dort, wo er am Vortag
vereidigt worden war, demonstrierten Hunderttausende gegen die
diskriminierenden, sexistischen und ausländerfeindlichen Positionen
eines Mannes, der nun das mächtigste Amt der Welt innehat. Und was
macht Trump? Anstatt auf die völlig berechtigten Sorgen der
Teilnehmer einzugehen, legt er sich erneut mit den Medien an und
tritt bei jenen mehr...
- NOZ: SPD-Außenexperte: Ohne Vereinte Nationen schlechte Aussichten für Syrien-Konferenz Osnabrück (ots) - SPD-Außenexperte: Ohne Vereinte Nationen
schlechte Aussichten für Syrien-Konferenz
Annen: Von Türkei, Russland und Iran vereinbarte Waffenruhe
brüchig
Osnabrück. SPD-Außenexperte Niels Annen hat es als "Geburtsfehler"
der Friedenskonferenz für Syrien bezeichnet, dass die Vereinten
Nationen (UN) als wichtiger Akteur außen vor geblieben seien. Seine
Erwartungen an die aktuelle Zusammenkunft in der kasachischen
Hauptstadt seien daher begrenzt, sagte Annen der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Dienstag). Gleichwohl mehr...
- Rheinische Post: Albert II. von Monaco besorgt wegen Trumps Klimapolitik Düsseldorf (ots) - Albert II. von Monaco hat sich besorgt über die
sich abzeichnende Klimapolitik der neuen US-Regierung geäußert. Dass
der neue Präsident Donald Trump nicht an die die Erderwärmung glaube,
gebe Anlass zur Sorge, sagte der stark im Umweltschutz engagierte
Fürst der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Trotzdem bleibe er
optimistisch, sagte Albert. "Schließlich haben viele andere Länder,
darunter so große wie China, sich inzwischen eindeutig zum Kampf
gegen den Klimawandel bekannt. Davon können sich die USA nicht
einfach mehr...
- Rheinische Post: Kramp-Karrenbauer fordert "mautfreien Korridor" Düsseldorf (ots) - Saarlands Ministerpräsidentin Annegret
Kramp-Karrenbauer (CDU) hat für Bundesländer mit Grenzverkehr einen
"mautfreien Korridor" gefordert. "Wir fordern, dass es für die
Grenzregion zwischen dem Saarland sowie Frankreich und Luxemburg eine
Ausnahmeregelung für die Maut gibt. Auf der französischen Seite gibt
es auch einen grenznahen Korridor der mautfrei ist", sagte
Kramp-Karrenbauer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Dienstagausgabe). Es sei eine Frage der guten Nachbarschaft, dass
man solche mehr...
- Rheinische Post: BDI-Chef Kempf warnt vor weltweiten Wohlstandsverlusten Düsseldorf (ots) - Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen
Industrie (BDI), Dieter Kempf, hat angesichts der handelspolitischen
Pläne von US-Präsident Donald Trump vor weltweiten
Wohlstandsverlusten gewarnt. "Der Welthandel ist kein
Nullsummenspiel, bei dem der eine alles gewinnt und der andere
verliert", sagte Kempf der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen
Post" (Dienstagausgabe). "Wenn wir zusammenarbeiten, gewinnen alle.
Wenn wir gegeneinander arbeiten, kostet das Wohlstand, Jobs und
Aufstiegschancen - überall auf mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|