Buddhistischer Philosoph unterstreicht in Friedensappell den Einfluss junger Menschen bei weltweiten Solidaritätsbemühungen und fordert die Zivilgesellschaft zu aktiver Beteiligung bei Gesprächen über
Geschrieben am 27-01-2017 |
Tokio (ots/PRNewswire) - Daisaku Ikeda, Präsident der
buddhistischen Vereinigung Soka Gakkai International (SGI), hat am
26. Januar 2017 seinen 35. alljährlichen Friedensvorschlag unter der
Überschrift "Die globale Solidarität der Jugend: Beginn eines neuen
Zeitalters der Hoffnung" veröffentlicht.
Ikeda geht dabei auf die globalen Herausforderungen wie bewaffnete
Konflikte oder die Flüchtlingsproblematik ein. Anstatt sich dabei von
Pessimismus leiten zu lassen, betont er sein Vertrauen und seine
Hoffnung in die junge Generation, denn diese sei in der Lage, in
ihrem sozialen Umfeld eine Kettenreaktion an positiver Veränderung
auszulösen. Er sagt: "Junge Menschen und ihr leidenschaftliches
Engagement können unsere weltweiten Probleme lösen."
Für ihn ist auch die Jugend der Schlüssel, um die Nachhaltigen
Entwicklungsziele (SDG) der Vereinten Nationen bis 2030 zu erreichen.
Er unterstreicht, dass gemeinsame Initiativen der Weltgemeinschaft
wie beispielsweise zuletzt beim Kampf gegen den Klimawandel
wesentlich zur Umsetzung dieser Ziele beitragen.
Ikeda zeigt sich besorgt über polarisierende Rhetorik und die
Zunahme an Hassreden. Fremdenfeindlichkeit werde durch eine scharfe
Trennung der Welt in vermeintlich Gutes und Böses angefacht. Er
zitiert den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, der
die Berliner Mauer als "versteinerte Absage der Politik an die
Menschlichkeit" beschrieben hatte, und betont, dass wir diese Art der
Teilung nie wieder zulassen dürfen.
Ikeda nennt den Geist des Bodhisattvas, der im Mahayana-Buddhismus
eine zentrale Rolle spielt, als eine Grundlage für die Entstehung
eines spirituellen Fundaments, um die Solidarität zu stärken. Den
Bodhisattva beschreibt er als einen Menschen, der im Geist der
Empathie die Motivation zur Bekämpfung gravierender sozialer
Missstände findet - egal wo auf der Welt und unabhängig davon, ob er
selbst davon betroffen ist oder nicht.
Er geht auf die Bedeutung der Erziehung zur Weltbürgerschaft ein
und ruft zur Erschaffung einer Kultur des Friedens auf. Diese sollte
sich auf der Erweiterung von Freundschaften über ethnische und
religiöse Gruppierungen hinweg gründen. Er zeigt sich zuversichtlich,
dass die freundschaftlichen Bande unter jungen Menschen stark genug
sein können, um die "vergiftete Strömung der Spaltung" umzukehren und
den Weg für eine solche Kultur des Friedens zu bereiten, die im
Respekt für verschiedene Kulturen wurzelt.
Weiterhin fordert Ikeda die Machthaber der USA und Russlands,
welche gemeinsam mehr als 90% des globalen Atomwaffenarsenals
kontrollieren, dazu auf, schnellstmöglich ein Gipfeltreffen zur
weltweiten nuklearen Abrüstung abzuhalten.
Er betont die Bedeutung der Deklaration zur Abschaffung von
Atomwaffen, die sein Mentor Josei Toda, zweiter Präsident der Soka
Gakkai, vor 60 Jahren, 1957, verfasst hatte. Toda wollte die
trügerische Natur der nuklearen Abschreckung offenbaren und erklärte
mit Nachdruck, dass der Einsatz von Atomwaffen niemals gerechtfertigt
werden kann.
Ikeda begrüßt die Verabschiedung einer Resolution durch die
UN-Vollversammlung im letzten Jahr, die den Beginn von
Vertragsverhandlungen zum Verbot von Atomwaffen vorschreibt. In
Anbetracht der schwierigen Aufgabe, Atommächte von der Teilnahme an
diesen für März und Juni 2017 geplanten Verhandlungen zu überzeugen,
unterstreicht er die moralische Verantwortung Japans -- dem einzigen
Land, das jemals in einem Krieg mit Atomwaffen bombardiert wurde --
so viele Staaten wie möglich zur Teilnahme zu bewegen.
Er mahnt, dass die Schaffung einer solchen rechtlichen Grundlage
eine weltweite Anstrengung sein sollte, mit dem Ziel, alle Länder
dieser Welt vor den Schrecken eines Atomkriegs zu schützen. Er
unterstreicht, dass diese Initiative in Einklang mit dem
Atomwaffensperrvertrag (NPT) und seinem Artikel VI steht, der alle
Parteien zur Teilnahme an den Verhandlungen zur vollständigen
nuklearen Abrüstung verpflichtet.
Ikeda betont, dass die Aktionen der Zivilgesellschaft während des
Verhandlungsprozesses dazu beitragen können, dem Vertrag den Status
eines "von der Bevölkerung geschaffenen internationalen Gesetzes" zu
verleihen.
Vor dem Hintergrund der Bedürfnisse von Flüchtlingen und ihren
Aufnahmeländern - vor allem im Fall von Entwicklungsländern - schlägt
er vor, dass die Vereinten Nationen die Entwicklung einer neuen
Hilfearchitektur voranbringen, mit dem Ziel einer besseren
Koordination zwischen Nothilfe und Entwicklungsarbeit: Eine
Partnerschaft zur Überwindung von humanitären Herausforderungen und
zum Schutz der Würde des Menschen. Denkbar wären hier beispielsweise
Berufsausbildungsangebote, um Vertriebenen die Arbeit in Bereichen zu
ermöglichen, die das Aufnahmeland weiter stärken und die Umsetzung
der Nachhaltigen Entwicklungsziele unterstützen.
Ikeda schließt seine Jahresbotschaft mit einem Aufruf zu stärkeren
Bemühungen für die Erschaffung einer Kultur der Menschenrechte.
Angesichts des 70-jährigen Jubiläums der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte im Jahr 2018 schlägt er Bildungsaktivitäten zur
Aufklärung über Menschenrechte vor. Außerdem verspricht er sich viel
von einer neuen Ausstellung über Menschenrechte, die während der
Zusammenkunft des Menschenrechtsrats im Februar und März gemeinsam
von der SGI und anderen Gruppen gezeigt wird.
Er unterstreicht die Bedeutung der Förderung von
Geschlechtergleichstellung und der Abschaffung jeglicher Form der
Diskriminierung. Nach seinen Worten spielt die
Geschlechtergleichstellung eine wegbereitende Rolle, damit alle
Menschen ihre innere Würde und Menschlichkeit getreu ihrem eigenen,
individuellen Selbst leben können.
Zuletzt bestätigt Ikeda erneut die Verpflichtung der
SGI-Mitglieder, insbesondere mit Blick auf die Jugend, an der
Errichtung einer Weltgesellschaft zur arbeiten, in der niemand
abgehängt wird.
Seit 1983 richtet Daisaku Ikeda eine Botschaft zu globalen Krisen
an die internationale Gemeinschaft. Der Philosoph, Autor und
Friedensinitiator ist seit 1975 Präsident der buddhistischen
Vereinigung Soka Gakkai International. Im Gedenken an die Gründung
der SGI wird sein Friedensappell jedes Jahr am 26. Januar
veröffentlicht. Weitere Informationen finden Sie unter
www.daisakuikeda.org
Der Volltext des Friedensvorschlags wird am 16. Februar auf
Englisch veröffentlicht.
Pressekontakt:
Joan Anderson
Office of Public Information
Soka Gakkai International
Tel.: +81-80-5957-4711
Fax: +81-3-5360-9885
E-Mail: anderson[at]soka.jp
Original-Content von: Soka Gakkai International, übermittelt durch news aktuell
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