WAZ: Lufthansa will Ticketpreise 2017 senken -
Konzernchef Spohr erhöht Druck im Tarifkonflikt
Geschrieben am 31-01-2017 |
Essen (ots) - Trotz höherer Kerosinpreise will die Lufthansa ihre
Ticketpreise in diesem Jahr senken. "Wir gehen auch in diesem Jahr
davon aus, unseren Kunden leicht reduzierte Ticketpreise anbieten zu
können", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr der in Essen
erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ,
Dienstagausgabe). "Aber der Rückgang dürfte etwas niedriger ausfallen
als im vergangenen Jahr." Mit Blick auf die höheren Treibstoffpreise
fügte er hinzu: "Es gilt, jedes Jahr effizienter zu werden. Daher
streben wir zum Beispiel langfristig niedrigere Flughafengebühren an,
und wir müssen auch bei den Personalkosten wettbewerbsfähige und
damit zukunftsfeste Strukturen schaffen."
Im Tarifkonflikt mit den Piloten erhöhte Lufthansa-Chef Spohr den
Druck. "Es gibt Marktsegmente, in denen Sie mit unseren
Personalkosten unserer Kernmarke Lufthansa nicht mehr profitabel sein
können", sagte er. "Es werden niedrige Preise von den Kunden
erwartet, die entsprechend niedrige Kosten erfordern." Derzeit läuft
eine Schlichtung mit der Vereinigung Cockpit zum
Vergütungstarifvertrag - bis Ende Januar sollte es eine Lösung geben.
"Wir gehen davon aus, dass es zu keinen größeren Verzögerungen kommt.
Beide Seiten haben sich auf diesen Zeitplan festgelegt."
Spohr deutete Konsequenzen an, sollten die Personalkosten stark
steigen. "Generell geht es um die Frage: Schaffen wir es, unsere
Kosten dem Streckennetz anzupassen? Oder müssen wir unser Netz und
damit die Flotte den Kosten anpassen?", sagte Spohr. "Wir als
Lufthansa kommen aus der Phase einer Staatsairline. Mit den
Tarifbedingungen aus dieser Zeit, die teilweise noch heute gelten,
können Sie im heutigen Wettbewerb nicht mehr bestehen. Der
Modernisierungsbedarf ist bei unseren Tarifverträgen besonders hoch.
Das ist leider nicht ohne Konflikte zu schaffen."
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
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