Börsen-Zeitung: Die Steigerung des Absurden,
Kommentar zur Deutschen Bahn von Ulli Gericke
Geschrieben am 30-01-2017 |
Frankfurt (ots) - Bahn-Chef Rüdiger Grube ist im Streit mit dem
Aufsichtsrat über eine Vertragsverlängerung zurückgetreten. Ob die
Handelnden gewusst haben, was sie taten? Es ist zu bezweifeln. Und
was noch schlimmer ist: Allem Anschein nach haben gerade die
Vertreter der Anteilseignerseite die Deutsche Bahn mit vollem Karacho
an den Prellbock gesetzt - ohne einen Plan B zu haben. Wissend, dass
sie den Staatskonzern damit über eine längere Zeit hinweg lähmen, der
doch so dringend eine Weiterentwicklung benötigt. Und das Ganze - die
Steigerung des Absurden - war wohl eine Attacke aus dem Hinterhalt.
Am Freitag hatte der Personalausschuss des Bahn-Aufsichtsrats noch
beschlossen, den Ende 2017 auslaufenden Vertrag von Grube um drei
Jahre zu verlängern - so wie von ihm gewünscht. Es war auch der
Konsens, zu dem die Koalitionsspitzen von Union und SPD gekommen
waren, um diese wichtige Personalie aus dem Wahlkampf herauszuhalten.
Doch am Montag war dann alles ganz anders.
Obwohl Grube nicht nur auf eine Anhebung des seit acht Jahren
unveränderten Gehalts verzichtet hatte, sondern auch auf eine
Abfindung bei einem vorzeigen Abgang, wurde ihm entgegen den
Absprachen doch nur eine zweijährige Verlängerung offeriert. Dass er
danach den Büttel hinschmiss, darf keinen verwundert haben - zumal
Grube seit Monaten beteuerte: "Ich bin noch nie hinter meinem Vertrag
hergelaufen." Ein verantwortungsvoller Aufsichtsrat hätte also
gewarnt sein müssen.
Kein Zweifel: Die Bilanz des 65-Jährigen ist gemischt. Auch fast
acht Jahre nach Amtsantritt hakt das Brot-und-Butter-Geschäft, können
die schnellen ICEs nur mit happigen Preisnachlässen gefüllt werden,
schreibt der Güterverkehr rote Zahlen und gehen immer mehr
Regionalverkehre an Wettbewerber verloren. Zum Teil sind diese
Probleme aber Folge einer Berliner Politik, die nicht weiß, was sie
mit der Bahn anfangen soll. Soll der jahrzehntelang hoch defizitäre
Staatskonzern Gewinne zeigen oder Züge noch in den letzten Winkel des
Landes fahren lassen, wie es Bundesverkehrsminister Alexander
Dobrindt überraschenderweise im vergangenen Sommer forderte.
Diese Politik ohne Konzept muss jetzt einen neuen Bahn-Chef
finden. Realistischerweise wird sich die wahlkämpfende Koalition
nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen können - auch, weil
eine Vergütung von überschaubaren 1,5 Mill. Euro jährlich gestandene
Manager eher kalt lässt. Und Attacken aus dem Hinterhalt schrecken
selbst den Gutwilligsten ab.
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