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DBU: Umweltfreundliche Kehrmaschine soll alltagstauglich werden

Geschrieben am 13-02-2017

Braunschweig (ots) - Wissenschaft und Unternehmen entwickeln
gemeinsam Innovationen für Energiewende - DBU: 873.000 Euro
Fördersumme

"Wenn wir die Energiewende voran bringen wollen, brauchen wir
durchdachte, alltagstaugliche Innovationen. Vollelektrifizierte
Arbeitsmaschinen sparen Energie und sind insbesondere im
Zusammenspiel mit Strom aus erneuerbaren Quellen umweltfreundlich",
sagte Niedersachsens Umweltminister und Kuratoriumsmitglied der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) Stefan Wenzel anlässlich der
Übergabe einer Projektbewilligung. Anhand einer Kehrmaschine wurde
das Innovative beim Projekt beispielhaft dargestellt: Nicht nur der
Antrieb des Fahrzeugs und die Rotationsbewegungen der Kehrbesen,
sondern auch die Vorwärts-, Seitwärts- und Rückwärtsbewegungen der
Kehrbesen sollen elektrisch angetrieben werden. "Diese sogenannten
linearen Schwenkbewegungen brauchen große Kräfte, müssen schnell sein
und die Antriebe müssen dazu noch kompakt gebaut sein, da liegt die
Schwierigkeit", erläuterte Prof. Dr. Ludger Frerichs von der
Technischen Universität (TU) Braunschweig. Verglichen mit einer
Kehrmaschine mit Verbrennungsmotor und hydraulischen Antrieben könne
der Energieverbrauch der Maschine um mehr als 75 Prozent reduziert
werden.

Umweltfreundliche Antriebe durch Elektrik statt Hydraulik

Dieses Ergebnis resultierte aus Computersimulationsmodellen der
ersten Phase des Projekts, das von der DBU mit insgesamt 873.000 Euro
fachlich und finanziell gefördert wird. Projektnehmer sind die
Institute für mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge (IMN) und
Elektrische Maschinen, Antriebe und Bahnen (IMAB) der TU Braunschweig
in Kooperation mit den Unternehmen Oswald Elektromotoren in
Miltenberg, Bayern, und Hako in Bad Oldesloe, Schleswig-Holstein.
Elektrische Antriebe, die immer mehr im Kommen sind, seien bisher nur
für rotatorische Bewegungen, wie etwa Fahrzeugantriebe, gebräuchlich.
Die Erzeugung linearer Schwenkbewegungen erfolge derzeit
ausschließlich hydraulisch. Nachteilig sei, dass zum einen
Hydrauliköl benötigt werde, das in die Umwelt austreten und Schaden
anrichten könne, und zum anderen, dass Hydrauliksysteme
vergleichsweise viel Energie verbräuchten. Die erste Phase des
Forschungsvorhabens ergab, dass eine vollständige Elektrifizierung
möglich sei. Bei Verzicht auf einen Verbrennungsmotor und bei der
Verwendung des heutigen Strommixes ergäbe sich hieraus eine
Kohlendioxid-Einsparung von rund 55 Prozent. Bei zukünftig weiter
wachsendem Stromanteil aus erneuerbaren Energien wird sich die
Kohlendioxid-Minderung entsprechend vergrößern.

Voll elektrifizierte Arbeitsmaschinen für den kommunalen Bereich

Mit der jetzt erfolgten Übergabe des Bewilligungsschreibens wird
die zweite Phase des Projekts eingeläutet. "Jetzt wird es darum
gehen, die neuartigen Antriebe zu optimieren und sie auf ein reales
Versuchsfahrzeug zu überführen und zu erproben", erklärte Johannes
Oswald, Firmeninhaber des gleichnamigen Unternehmens. Die
Kehrmaschine diene dabei nur als Beispiel. Der Fokus liege zunächst
auf Anbaugeräten, wie Kehrbesen und Balkenmäher, die im kommunalen
Bereich eingesetzt werden. Ein vollständig elektrifiziertes Fahrzeug
hätte in diesen geräusch- und umweltsensiblen Umgebungen den
zusätzlichen Vorteil, dass es vergleichsweise leise ist. Langfristig
könnten die Ergebnisse aus dem Projekt bei einer Vielzahl von
alltäglichen Arbeitsmaschinen zum Beispiel aus dem Straßenbaubereich
oder aus der Landwirtschaft Verwendung finden.

Wissenschaft und Unternehmen gemeinsam für Innovationen im Alltag

"Die Projektergebnisse haben vor dem Hintergrund der Energiewende
große Bedeutung", sagte Dr. Heinrich Bottermann, DBU-Generalsekretär.
Die Reduzierung des Endenergieverbrauchs bis 2020 um rund 10 Prozent
und bis 2050 um rund 40 Prozent gegenüber 2005 gehöre zu den
Kernzielen des Verkehrssektors. Hinzu käme die Dekarbonisierung durch
die Nutzung erneuerbarer Energien. Bottermann: "Nicht nur bei den
Antrieben, sondern auch bei den mobilen Arbeitsmaschinen müssen daher
realistische, tragfähige, robuste und nachhaltige Zukunftskonzepte
entwickelt werden. Darauf zielt das Projekt ab." Das Projekt reihe
sich in verschiedene DBU-Projekte ein, die innovative Beiträge zur
Entwicklung von nachhaltigen Zukunftskonzepten für mobile
Arbeitsmaschinen leisten sollen. Das der TU Braunschweig bewilligte
Verbundvorhaben zeige dabei geradezu prototypisch, wie im Verbund von
Wissenschaft und Unternehmen innovative und umweltfreundliche
Lösungen entwickelt werden können. Auch die Bedeutung und
Leistungsfähigkeit kleiner und mittlerer Technologieunternehmen für
derartige Lösungen wird deutlich. Neben dem technischen Know-how
würden die Unternehmen Hako und Oswald dabei insbesondere auch ihre
Marktkenntnisse, geprägt durch Kundenanforderungen wie
Wirtschaftlichkeit und Handhabbarkeit der Technik, einbringen. Gerade
bei langlebigen Wirtschaftsgütern sei dies von besonderer Relevanz.



Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Kerstin Heemann

Kontakt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633-521
0171|3812888
Telefax: 0541|9633-198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell


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