Prädikat besonders wertvoll für MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI/Kinostart mit höchstem Prädikat auch für die deutsch-serbische Produktion ENKLAVE und das Oscar nominierte Drama LOVING
Geschrieben am 14-02-2017 |
Wiesbaden (ots) - Der französisch-schweizerische Animationsfilm
MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI (Start: 16. Februar) erzählt die Geschichte
des 9jährigen Zucchini, der nach dem Tod seiner Mutter in ein
Waisenhaus kommt. Dort trifft er auf eine Gruppe gleichaltriger
Kinder. Jeder von ihnen hat ein trauriges Schicksal. Und doch lässt
sich keiner von ihnen unterkriegen. Denn mit Freundschaft und
Zusammenhalt kann man alles schaffen. Die fünfköpfige Jury der FBW
verleiht dem Kinderanimationsfilm einstimmig das höchste Prädikat
"besonders wertvoll" und schreibt in ihrem Gutachten: "Regisseur
Claude Barras und sein Kreativteam haben mit MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI
einen sehr besonderen Film geschaffen, der in 66 Minuten
phantasievoll leicht schwierige Themen behandelt und besonders für
Kinder im Grundschulalter empfehlenswert ist."
In einer kleinen serbischen Enklave im Kosovo leben zehn Jahre
nach Ende des Krieges nur noch wenige Familien, darunter auch der
10-jährige Nenad, zusammen mit seinem Vater und seinem Großvater. Da
die Situation alles andere als ungefährlich ist, wird Nenad jeden
Morgen mit einem KFOR-Panzer zur Schule gefahren. Und auch der
Priester, der außerhalb der Enklave lebt, weiß, wie fragil der
Frieden noch ist. Und wie groß immer noch der Hass der Menschen
aufeinander. Unaufgeregt und sachlich erzählt Goran Radovanovic in
ENKLAVE (Start: 16. Februar) über einen immer noch andauernden
Konflikt in Europa. "Der Regisseur bringt in seinem Film die
Absurdität von Bürgerkrieg und ethnischen Konflikten treffend auf den
Punkt. Die Szenen sind durchzogen von einer latenten Aggressivität,
die verdeutlichen, unter welcher Anspannung die Menschen auch nach
dem Ende der Kriegshandlungen leben. Getragen wird das Drama vor
allem von der beeindruckenden Leistung von Filip Subaric, in dessen
zumeist stummem Mienenspiel sich alle Facetten einer kindlichen
Erlebenswelt inmitten einer grausamen und verwirrenden Umwelt
widerspiegeln. Ein ungeschminkter Einblick in eine kindliche Seele."
So urteilt die Jury der FBW, die den Film mit dem Prädikat "besonders
wertvoll" auszeichnet. Und auch die Jugend Filmjury der FBW vergibt
für ENKLAVE vier Sterne und empfiehlt den Film ab 14 Jahren.
Die Liebe hat Richard und Mildred Loving zusammengeführt.
Eigentlich etwas ganz Normales. Doch 1958, im US-Bundesstaat
Virginia, ist dies nicht der Fall. Denn Richard ist weiß, Mildred ist
schwarz. Und ihre Eheschließung damit vor dem Gesetz verboten.
Richard und Mildred werden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Was
nun beginnt, ist ein jahrelanger Kampf um ihre Rechte. Und damit um
die Rechte vieler anderer Menschen. LOVING (Start: 23. Februar), der
neue Film von Jeff Nichols, beruht auf der wahren Geschichte des
Ehepaars Loving. Die Jury sah in der "ruhigen Erzählweise unter
Verzicht auf Aktion und Spektakulum" eine große Stärke des Films, der
"seinen Spannungsbogen jederzeit durchhalten kann". Dies verdankt er,
so die Jury, "auch dem grandiosen Spiel von Ruth Negga als Mildred
und dem kantigen, erdigen und in sich gekehrten Spiel von Joel
Edgerton als Richard Loving". Die Jury verleiht dem Oscar nominierten
Drama das höchste Prädikat "besonders wertvoll".
Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen
unter www.fbw-filmbewertung.com.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet
herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders
wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys
mit jeweils fünf Filmexperten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet
die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.
Die Jugend Filmjurys der FBW sind mit 10-14-jährigen Schülerinnen
und Schülern besetzt. Sie sind an insgesamt acht Standorten in
Deutschland etabliert und sichten vor Kinostart das Filmprogramm für
5-14-jährige. Die mit 3-5 Sternen empfohlenen Filme werden auf der
Homepage www.jugend-filmjury.com veröffentlicht.
Prädikatsfilme vom 16. bis 23. Februar 2017
Mein Leben als Zucchini
Kinderfilm, Animationsfilm. Frankreich, Schweiz 2016.
Eigentlich hat noch niemand den kleinen Jungen bei seinem
richtigen Namen gerufen. Er hieß einfach immer schon "Zucchini". Und
deswegen ist das auch der Name, auf den er hört und mit dem er von
dem netten Polizisten namens Raymond in das Waisenhaus gebracht wird.
Denn Zucchini hat keine Eltern mehr. Der Vater ist schon lange weg
und die Mutter ist durch einen ganz komischen Unfall auch nicht mehr
da. Nun aber soll Zucchini in der fremden Umgebung neue Freunde
finden. Das fällt ihm zunächst schwer, geht dann aber doch ganz
leicht. Bis eines Tages Camille ins Heim kommt. Und da lernt Zucchini
dann tatsächlich etwas ganz Neues kennen. Denn zum allerersten Mal
ist er verliebt. Die schweizerisch/französische Koproduktion
überzeugt als liebevoll erdachte und kunstvoll umgesetzte
Stop-Motion-Animation. Die Figuren wirken mit ihren großen Köpfen
zunächst etwas ungewöhnlich. Und doch schließt man sie, auch aufgrund
ihrer großartig herausgearbeiteten Charaktere, schnell ins Herz.
Zucchini ist dabei das Herz des Films. Man sieht die Geschichte aus
seiner Perspektive und kann so miterleben, wie er neue Freundschaften
schließt, sich das erste Mal verliebt und auch in einer schier
hoffnungslosen Situation dennoch neuen Grund zur Lebensfreude findet.
Das alles sind wichtige und zentrale Botschaften, die sich gerade für
das jüngere Publikum im Grundschulalter für die Identifikation mit
den kleinen Helden anbieten. Untermalt wird die Geschichte von Sophie
Hungers wunderbarer Musik und erzählt wird ruhig und mit viel Zeit
und Liebe fürs Detail. Ein farbenfroher, verspielter und warmherziger
Film, der berührt und begeistert.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/mein_leben_als_zucchini
Enklave
Drama, Spielfilm. Deutschland, Serbien 2015.
Kosovo, zehn Jahre nach dem Ende des Krieges. In einer kleinen
serbischen Enklave leben nur noch wenige Familien, darunter auch der
10-jährige Nenad, zusammen mit seinem Vater und seinem Großvater.
Jeden Morgen wird Nenad mit einem KFOR-Panzer zur Schule gefahren.
Doch dort ist er mittlerweile der einzige Schüler. Kontakt zu
Gleichaltrigen hat er kaum, er sieht sie nur aus dem Panzer, wenn er
vorbeifährt und die anderen ihn mit Steinen bewerfen. Als Nenads
Großvater immer schwächer wird, bittet ihn sein Vater, Nenads Tante
in Belgrad zu suchen. Denn die Familie muss da sein, wenn jemand
stirbt. Außerdem soll der Priester geholt werden. Der jedoch weiß,
wie gefährlich es ist, sich zwischen den Grenzen zu bewegen. Denn der
Krieg mag vorbei sein - doch der Hass der Menschen aufeinander ist
noch da. Und er macht auch vor Kindern nicht halt. Der Film von Goran
Radovanovic über einen immer noch andauernden Konflikt in Europa,
erzählt seine Geschichte unaufgeregt und sachlich. Und doch ist man
als Zuschauer tief berührt vom Schicksal des Jungen Nenad, der
stellvertretend für eine Generation Kinder steht, die sich, geprägt
vom Krieg der vorhergehenden Generationen, ihre eigene ganz neue
Identität schaffen müssen und als Unschuldige nichts können für das,
was geschehen ist. Tatsächlich gelingt es Nenad, überzeugend von
Filip Subaric verkörpert, sich mit zwei albanischen Jungs
anzufreunden und die Nähe zu einem Jungen zu suchen, dessen Eltern
von Serben getötet wurden. Der Film versetzt sich konsequent in die
Perspektive des Jungen, er trägt die Story, ihm folgt man gebannt.
Auch der Rest der Figuren, ob Nenads Vater, der Priester, seine
Tante, werden von den Darstellern eindringlich und glaubhaft
verkörpert. ENKLAVE verortet seine Geschichte nicht konkret, eine
dramatische Zuspitzung der Ereignisse gibt es nicht, es sind die
leisen Töne, die die Schwierigkeit und auch Unauswegbarkeit der
Situation realistisch und fast dokumentarisch vermitteln. ENKLAVE ist
ein eindringlicher Film über den Alltag einer Kindheit inmitten eines
Nachkriegsgebiets. Und über Freundschaften, die über Grenzen hinweg
möglich sind.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/enklave
http://www.jugend-filmjury.com/film/enklave
Loving
Spielfilm, Drama. USA, Großbritannien 2016.
Virginia, 1958. Richard Loving liebt Mildred über alles. Als
Mildred schwanger wird, ist es für Richard überhaupt keine Frage, sie
zu heiraten und mit ihre eine gemeinsame Existenz aufzubauen. Doch
Richard ist ein Weißer, Mildred eine Schwarze. Und in Virginia
verbietet ein Gesetz die sogenannten "Mischehen". Richard und Mildred
werden verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Dies bleibt
ihnen nur dann erspart, wenn sie Virginia verlassen und für 25 Jahre
nicht mehr dorthin zurückkehren. Richard und Mildred akzeptieren das
Angebot und ziehen nach Washington. Doch Mildred vermisst ihre
Familie und fühlt sich im neuen Zuhause nicht wohl. Die Jahre
vergehen. Und in Mildred wächst der Wunsch, gegen die Ungerechtigkeit
aufzubegehren. Sie nimmt Kontakt zu Menschenrechtlern und Anwälten
auf und ist entschlossen, für die Liebe zu kämpfen, die vom Staat
nicht gewollt ist. Der Fall Loving vs. Virginia ging 1967 in die
US-Geschichtsbücher ein. Denn fortan war die Ehe ein Grundrecht, ohne
Einschränkung durch die Hautfarbe. In LOVING setzt Regisseur Jeff
Nichols dem Ehepaar Loving ein Denkmal und zeigt die beiden
Protagonisten als stille Helden, denen es nicht um den großen und
dramatischen Bürgerrechtskampf geht, sondern um die simple
Gerechtigkeit und die Anerkennung ihres Glücks. Von der ersten Minute
an glaubt man dem Paar seine Nähe, Vertrautheit und Liebe. Ruth Negga
spielt Mildred mit sanfter Entschlossenheit, wohingegen Joel Edgerton
als Richard mit einer Mischung aus Verbissenheit und dem
gleichgültigen Streben nach dem richtigen Handeln überzeugt. Das
Thema vermittelt sich bei Nichols auch dank seines gut gebauten
Drehbuchs eindrücklich, obwohl der Film auf die stereotypen Bilder
des Rassismus verzichtet. Doch dieser zeigt sich in Dialogen,
Blicken, Alltagssituationen und wirkt durch seine Beiläufigkeit noch
viel unmittelbarer, weil näher. Dafür sorgen auch die ruhige
Kameraführung und die bewusst langsame Erzählweise, die den Zuschauer
die Bedrohung stets spüren lassen. Das Set-Design ist bis ins Detail
stimmig und lässt die 1950er und 1960er Jahre zum Leben erwachen.
LOVING von Jeff Nichols ist ein unaufgeregt erzählter Film, der seine
Botschaft eindringlich, sensibel und mit viel Liebe vermittelt. Und
der daran erinnert, dass die Liebe keine Hautfarbe kennt.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/loving
Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden
Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
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