Rheinische Post: CDA-Chef Laumann übt harsche Kritik an Gewerkschaften wegen zu hoher Managergehälter
Geschrieben am 18-02-2017 |
Düsseldorf (ots) - Der Chef der CDU-Arbeitnehmervereinigung (CDA),
Karl-Josef Laumann, hat den Gewerkschaften die Verantwortung für zu
hohe Managergehälter in Konzernen wie VW zugewiesen. "Bei VW ist ein
Managergehalt ohne die Zustimmung der IG Metall und der
SPD-Landesregierung Niedersachsen nicht durchsetzbar. 60 Prozent der
Mitglieder des Aufsichtsrats bei VW sind ,Genossen' und beschließen
so einen Mist", sagte Laumann der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Jeder IG-Metall-Vertreter, der
da im Aufsichtsrat sitzt, muss doch wissen, dass sein Kollege am Band
für ein Zehn-Millionen-Manager-Jahresgehalt 200 Jahre arbeiten
müsste", sagte der Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels. Er sehe nicht,
dass die Gewerkschaftsvertreter da ihre Verantwortung wahrnähmen.
"Darüber müssen wir eine gesellschaftliche Debatte führen.
Mitbestimmung bedeutet ja nicht nur, dass man über die
Arbeitsbedingungen mitbestimmt, sondern es bedeutet auch, dass die
Arbeitnehmervertreter auch eine Verantwortung für die Managergehälter
haben." Laumann verwies darauf, dass er selbst seit mehr als 40
Jahren Mitglied der IG Metall sei. "Ich erwarte von meiner
Gewerkschaft, dass sie da genauer hinschaut." Der CDA-Chef sprach
sich zudem für eine neue gesetzliche Regelung aus, wonach die
steuerliche Absetzbarkeit von Managergehältern gedeckelt werden soll.
"Die Solidargemeinschaft der Steuerzahler muss sich nicht an der
Finanzierung dieser abgehobenen Gehälter beteiligen", sagte Laumann.
Er forderte zudem mehr Befugnisse für die Hauptversammlung von
Unternehmen. "Der Aufsichtsrat kann weiter einen Vorschlag zur
Bezahlung machen. Aber die Hauptversammlung soll entscheiden."
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