Börsen-Zeitung: Die Kosten der Geldpolitik,
Kommentar zum Gewinn der Bundesbank von Stephan Lorz
Geschrieben am 23-02-2017 |
Frankfurt (ots) - Im EZB-Rat nimmt die Bundesbank nur eine
Minderheitenposition ein in ihrem Drang, die ultralockere Geldpolitik
schneller zurückzufahren angesichts sich wieder regender Teuerung und
einer vergleichsweise stabilen konjunkturellen Erholung im Euroraum.
Die Mehrheit in der EZB und in den Euro-Hauptstädten hat sich indes
längst an die neuen geldpolitischen Verhältnisse gewöhnt. Zumal das
Anleihekaufprogramm und die Nullzinspolitik auch ihre Vorteile haben:
Investitionen rechnen sich wieder, die Schuldenlasten werden
erträglicher, was neue finanzielle Spielräume eröffnet. Obendrein
machen die Finanzmärkte bei der Ausgabe von Staatsanleihen keine
Probleme mehr, weil die Notenbanken alles wegkaufen. Das verhindert
vorerst eine neue Eurokrise. Die beste aller Welten also! Warum
diesen Zustand durch eine Zinswende vorzeitig beenden?
Die Deutsche Bundesbank hat der Öffentlichkeit nun gezeigt, dass
die Risiken, die eine solche Politik mit sich bringt, kein abstraktes
Gefasel von EZB-Dauerkritikern sind. Vielmehr hat ein Teil dieser
Risiken schon jetzt - also noch mitten im Schuldenschlaraffenland -
handfeste Folgen: Neben den Sparern, die ihre Anlagen schon länger
kaum mehr verzinst bekommen und an ihrer Altersvorsorge verzweifeln,
trifft es jetzt auch noch den Bund. Die magere Überweisung der
Bundesbank nach Berlin reißt ein großes Loch in die Budgetplanung.
Auch in den nächsten Jahren können keine hohen Summen aus Frankfurt
mehr eingeplant werden. Denn der Grund für den Gewinneinbruch besteht
fort: Zinsänderungsrisiken für die im Rahmen der Anleihekäufe
erworbenen Papiere, und Ausfallrisiken vor allem bei
Unternehmensanleihen.
Finanziell kann der Bund den ausgebliebenen Geldsegen locker
verkraften, zumal er die Geldpolitik ja bereits auf anderem Wege -
niedrige Zinsen - anzapft, was den akuten Einnahmeausfall mehr als
kompensiert. Die Risikorückstellung der Bundesbank dürfte dem ein
oder anderen im politischen Berlin - und darüber hinaus im
Euro-Ausland - vielleicht aber die Augen öffnen, auf welches Spiel
man sich da eingelassen hat, und dass diese Art der
Eurozonen-Reparatur mit hohen versteckten Kosten einhergeht. Denn ein
Blick in die Notenbankbilanz fördert zutage, dass noch viel mehr
Risiken darin schlummern. So sind die Forderungen der Bundesbank an
das Zahlungssystem der Währungsgemeinschaft (Target 2) dramatisch
gestiegen. Zum Jahresende betrug das Volumen 754,3 Mrd. Euro. Die
Rückstellungen liegen aber nur bei 15,3 Mrd. Euro.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Original-Content von: B?rsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
609034
weitere Artikel:
- SHOPBOP startet Trendkampagne für Frühling 2017 mit Suki und Immy Waterhouse New York (ots/PRNewswire) - SHOPBOP, der angesagte
Online-Mode-Shop für Damen aus aller Welt, startet eine weltweite
Frühlingskampagne für 2017 unter dem Motto "Find Your Spring". Die
Kampagne zeigt die britischen Schwestern und Stil-Ikonen Suki
Waterhouse und Immy Waterhouse sowie Model-of-the-Moment Alanna
Arrington. Bei der Kampagne dreht sich alles um die Freundschaft
zwischen Frauen und eine moderne Auffassung von Weiblichkeit, die bei
sechs vorherrschenden Trends zu sehen sind: Pretty in Pink, Tailor
Made, All-Day Lingerie, mehr...
- Die Guian New Area fördert die Branche für hochwertige Dienstleistungen mit bevorzugter Strategieunterstützung Guiyang, China (ots/PRNewswire) - Im Rahmen seiner
Schlüsselwachstumsstrategie arbeitet die Guian New Area, eine
nationale Wirtschaftszone in der südwestlichen chinesischen Provinz
Guizhou, 2017 mit dem Angebot von Anreize schaffenden Strategien zur
Beschleunigung der Errichtung einer Innovationsplattform aktiv an der
Entwicklung einer eingebetteten Hightech-Schlüsselindustrie.
Foto - http://mma.prnewswire.com/media/471342/First_CRH__CHina_Rai
lway_High_Speed__Train_Enters_Guian.jpg
Traditionelle Branchen, wie der Maschinenbau, mehr...
- Honeywell gibt Projekt der Energieverwaltung und Kohlendioxidreduktion mit größtem Einzelhändler Dänemarks bekannt -Enacto-Energieverwaltungssoftware und Subzähler von Honeywell
helfen Coop Denmark bei Senkung des Energieverbrauchs um 20 % in den
nächsten drei Jahren
-Software hilft Dänemark zudem bei Zielen der
Kohlendioxidreduzierung
Atlanta (ots/PRNewswire) - Honeywell (NYSE: HON) hat heute ein
großes Projekt des Energiemanagements mit Coop Denmark bekannt
gegeben, dem größten Einzelhändler des Landes für Konsumartikel, in
dessen Rahmen der Energieverbrauch bis 2020 um 20 % gesenkt und
vorgeschriebene Ziele der Reduzierung von Kohlendioxid mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Gesamtmetall-Präsident: "Trump kennt die Zahlen nicht" Stuttgart (ots) - Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger kritisiert
US-Präsident Donald Trump wegen der Ankündigung, Einfuhren auch von
deutschen Unternehmen in die USA zu verteuern. "Wenn er seine
Versprechen in Richtung Protektionismus umsetzen will, werden ihm
seine Berater die Zahlen vermitteln, die er offensichtlich so noch
nicht kennt", sagte Dulger im Interview der "Stuttgarter Zeitung" /
"Stuttgarter Nachrichten" (Samstagausgabe). So seien 400.000
amerikanische Jobs von deutschen Unternehmen in Amerika geschaffen
worden.
mehr...
- Rheinische Post: Opel-Vorstand Tina Müller setzt trotz drohender Übernahme auf Kontinuität Düsseldorf (ots) - Trotz der drohenden Übernahme durch den
französischen Autokonzern PSA Peugeot Citroen will Opel-Vorstand Tina
Müller an ihren Plänen festhalten: "Der Markenaufbau wird konsequent
weitergeführt", sagte sie der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Samstagausgabe): "Wir befinden uns mitten in der
größten Modelloffensive der Unternehmensgeschichte, werden allein
2017 sieben neue Modelle auf den Markt bringen. Alle für dieses Jahr
geplanten Kampagnen werden wie vorgesehen eingeführt."
In einer möglichen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|