EU-Richtlinienvorschlag zur Verhältnismäßigkeitsprüfung neuer Berufsreglementierungen
Montgomery: "Gesundheitspolitik ist Sache der Mitgliedstaaten"
Geschrieben am 25-02-2017 |
Berlin (ots) - Berlin, 25.02.2017 - "Es ist das altbekannte Spiel:
Die Europäische Kommission versucht einmal mehr, die
gesundheitspolitischen Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten zu
beschneiden. Dabei regelt der Vertrag von Lissabon eindeutig, dass
über die Gesundheitspolitik auf nationaler Ebene entschieden wird."
So kommentiert Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der
Bundesärztekammer (BÄK), den jüngsten Vorstoß der EU-Kommission zur
erweiterten Überprüfung der Verhältnismäßigkeit von
Berufsreglementierungen. Die Mitgliedstaaten sollen dazu verpflichtet
werden, neue oder zu ändernde Berufsvorschriften schon im Vorfeld
darauf zu prüfen, ob sie aus Binnenmarktperspektive gerechtfertigt,
notwendig und verhältnismäßig sind. In einem Schreiben an das
Bundesgesundheitsministerium, das Bundesjustizministerium und das
Bundeswirtschaftsministerium warnt Montgomery davor, diesen
Richtlinienvorschlag im Bereich des Gesundheitswesens umzusetzen. Er
verstoße gegen das in den EU-Verträgen verankerte Subsidiaritäts- und
Verhältnismäßigkeitsprinzip. Zudem drohten ein erheblicher
Mehraufwand sowie zusätzliche Kosten durch Gutachten und Studien.
Besonders gravierend sei, dass die in dem Vorschlag angelegte
Begründungspflicht für Neuerungen bzw. Änderungen der
Berufsvorschriften die Rechtssetzung verzögert. Dies betrifft auch
wichtige Maßnahmen zum Schutz von Patienten. In ihrer ebenfalls an
die Ministerien versandten Stellungnahme zu
dem EU-Richtlinienvorschlag weist die BÄK zudem darauf hin, dass
die darin enthaltenen Prüfkriterien nicht im Einklang mit der
Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs stehen. Dieser betone
darüber hinaus in seinen Urteilen stets das Recht der
Mitgliedsstaaten, selbst zu entscheiden, welche Berufe sie wie stark
reglementieren. Die BÄK stellt klar: Die in Deutschland vom
Gesetzgeber, dem Satzungsgeber und den Gerichten vor jeder Maßnahme
oder Entscheidung vorgenommene Verhältnismäßigkeitsprüfung sei
bereits jetzt geübte Praxis. Hierzu verpflichteten das Grundgesetz
und die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. So
gewährleisteten die Landesärztekammern unter anderem über das
ärztliche Berufsrecht eine qualitativ hochwertige medizinische
Versorgung der Bevölkerung. Stellungnahme der Bundesärztekammer zum
Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Richtlinie des
Europäischen Parlaments und des Rates über eine
Verhältnismäßigkeitsprüfung vor Erlass neuer Berufsreglementierungen:
http://tinyurl.com/hnlanfa
Pressekontakt:
Bundesärztekammer
Stabsbereich Politik und Kommunikation
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin
Tel. 030-400456700
Fax. 030-400456707
presse@baek.de
www.baek.de
Samir Rabbata (Pressesprecher): 0160-3645184
Original-Content von: Bundes?rztekammer, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
609117
weitere Artikel:
- Kölner Stadt-Anzeiger: Cembalist verlangt nach Konzertabbruch mehr Respekt vom Publikum - Künstler wiederholt Auftritt in Köln Köln (ots) - Köln. Der Cembalist Mahan Esfahani hat vor seinem
Auftritt am Aschermittwoch in Köln mehr Respekt vom Publikum
gefordert. "Das Recht auf freies Spiel ist in der Demokratie dasselbe
wie das Recht auf freie Meinung", sagte er dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Esfahani bezog sich auf den Eklat,
der sich mit seinem Auftritt in der Kölner Philharmonie Ende Februar
vergangenen Jahres verbindet: Als er in einen Konzert, das unter
anderem Werke von Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bach
enthielt, auch das mehr...
- Rheinische Post: Zahl der Verkehrstoten mit E-Bike um 73 Prozent gestiegen Düsseldorf (ots) - Die Zahl der tödlich verunglückten
Pedelec-Fahrer ist 2016 um 73 Prozent gestiegen. Das geht aus Daten
der Unfallstatistik des Statistischen Bundesamts hervor, die der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe)
vorliegen. Starben 2015 noch 33 der Fahrer von Elektrorädern, die
auch E-Bike-Fahrer genannt werden, so waren es 2016 bereits 57 Tote -
ein Anstieg um fast 73 Prozent. 1.032 Menschen erlitten schwere
Verletzungen, das sind ein Viertel mehr als im Vorjahr. Insgesamt
kamen 3684 E-Bike-Fahrer mehr...
- Rheinische Post: Grüne: Arbeitslosengeld I schon nach vier Monaten Beschäftigungszeit zahlen Düsseldorf (ots) - In einem Acht-Punkte-Plan zum Arbeitsmarkt
fordern die Grünen, dass Arbeitslosengeld I künftig schon nach kurzer
Beschäftigungszeit gezahlt werden soll. "Wir wollen, dass es bereits
nach vier Monaten sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung einen
Anspruch auf ALG I gibt", heißt es in dem Papier, das der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe)
vorliegt. Bislang gilt ein solcher Anspruch erst nach einem Jahr
Beschäftigung. Die Grünen widersprechen auch der Forderung von
SPD-Kanzlerkandidat mehr...
- Saarbrücker Zeitung: SPD-Fraktionschef Oppermann "entsetzt" über lange Bearbeitungszeit der Asylanträge - "De Maizière hat seine Hausaufgaben nicht gemacht" Berlin / Saarbrücken. (ots) - SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann
hat Innenminister Thomas de Maizière (CDU) in der Asylpolitik scharf
kritisiert. Bei den Abschiebungen habe der Minister "seine
Hausaufgaben nicht gemacht", sagte Oppermann der "Saarbrücker
Zeitung" (Sonnabendausgabe). So bleibe die vereinbarte Einrichtung
von zwei großen Einreisezentren für Flüchtlinge aus sicheren
Herkunftsländern entgegen der Absprache auf Bayern beschränkt. Auch
die vom Bund versprochene Einrichtung für die Beschaffung von
Ersatzpapieren in Potsdam mehr...
- Badische Zeitung: Trump und Atomwaffen / Pokern mit Sprengköpfen
Kommentar von Dietmar Ostermann Freiburg (ots) - Trump könnte Moskau tatsächlich einen besseren
Deal abtrotzen, sollten am Ende nicht nur "New Start" verlängert,
sondern auch die taktischen Atomwaffen - von denen Russland deutlich
mehr hat - einbezogen und reduziert werden. Nur pokert man nicht mit
Atomsprengköpfen. Vertrauen und Berechenbarkeit sind die
Voraussetzung für Abrüstung. http://mehr.bz/khs47a
Pressekontakt:
Badische Zeitung
Schlussredaktion Badische Zeitung
Telefon: 0761/496-0
kontakt.forum@badische-zeitung.de
http://www.badische-zeitung.de
mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|