Bund muss Kulturelle Bildung direkter fördern
Geschrieben am 16-03-2017 |
Essen/Berlin (ots) - Der Rat für Kulturelle Bildung fordert neue
Strukturen und eine wirksamere Unterstützung des Bundes, um die
Kulturelle Bildung als Grundlage und Triebkraft unseres
gesellschaftlichen Miteinanders weiterzuentwickeln. Das ist die
zentrale Botschaft der neuen Denkschrift "Mehr als weniger als gleich
viel. Zum Verhältnis von Ökonomie und Kultureller Bildung", die das
unabhängige Gremium am 16. März in Berlin bei der Robert Bosch
Stiftung vor rund achtzig Gästen aus Kultur, Politik, der Wirtschaft
und zivilgesellschaftlichen Akteuren vorstellte. Der Vorsitzende,
Prof. Dr. Eckart Liebau, zu den Forderungen und Empfehlungen des
Rates: "Unser wichtigstes Ziel bleibt der voraussetzungslose Zugang
für alle Heranwachsenden zu guten Angeboten Kultureller Bildung. Die
seit der Föderalismusreform aufgebauten Mauern bei der Zusammenarbeit
des Bundes mit den Ländern und den Kommunen im Bereich der
Kulturellen Bildung müssen endlich abgebaut werden. Eine zentrale
Aussage der kommenden Bundesregierung gleich zu Beginn der neuen
Wahlperiode ist dringend notwendig."
Finanzierung: Kulturelle Bildung muss besser gesichert werden
In seiner vierten Denkschrift setzt sich der Rat für Kulturelle
Bildung dafür ein, dass der Diskurs über den Qualitätsanspruch und
die Aufgaben Kultureller Bildung präziser und damit zugleich
kritischer geführt wird. Liebau weiter: "Das Verhältnis von Ökonomie
und Kultureller Bildung ist völlig unzureichend beschrieben, wenn es
auf die schlichte Forderung nach "Mehr Geld" reduziert wird - auch
wenn mehr Geld selbstverständlich nötig ist. Vielmehr muss Kulturelle
Bildung als eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe auch strukturell
vom Bund gefördert werden dürfen. Denn gute Qualität und hinreichende
Quantität bei den Angeboten Kultureller Bildung können bundesweit
ohne eine stärkere Beteiligung des Bundes nicht erreicht werden. Das
gilt auch für die ergänzenden Angebote in der offenen
Ganztagsschule."
Dabei liegt der Schrift eigens erhobenes empirisches Datenmaterial
zugrunde: So zeigte die im Dezember vom Rat publizierte, in
Kooperation mit dem Deutschen Städtetag von der Prognos AG
durchgeführte Studie "Städte/Geld/Kulturelle Bildung. Horizont 2016",
dass die Städte als grundlegende Orte der Kulturellen Bildung bessere
rechtliche Rahmenbedingungen und Finanzierungsstrukturen erhalten
müssen. Liebau dazu: "Der jedes Jahr wiederkehrende Kampf um jeden
Euro für die Kulturelle Bildung bei den Haushaltsgesprächen in den
deutschen Kommunen ist eine unbefriedigende Last für alle
Beteiligten. Kulturelle Bildung darf nicht länger darunter leiden,
dass sie als freiwillige Aufgabe definiert ist, die - anders als die
schulische Bildung - unverkennbar vom aktuellen Steueraufkommen in
den Gemeinden abhängt."
Lehrkräftemangel beheben und Unterrichtsausfall verhindern
Die Forderungen und Empfehlungen des Rates beziehen sich im
Bundestagswahljahr sowie mit Blick auf Landtagswahlen 2017 auch auf
den curricularen Bereich: "Was uns in besonderem Maße stört", so
Liebau, "ist erstens die unzureichende Versorgung der Schulen mit
Fachlehrern und zweitens der hohe, aber nicht im Einzelnen
dokumentierte Unterrichtsausfall in Musik und Kunst. Hier bitten wir
die Kultusministerkonferenz, sich mit Nachdruck für die Umsetzung
ihrer Empfehlung zur Kulturellen Bildung einzusetzen und den Stand in
den Ländern regelmäßig zu überprüfen und bekanntzugeben." Ein neues
Prekariat? Soziale und ökonomische Mindeststandards auch für das
extracurriculare Personal sichern
Drittens verdichten sich die Hinweise, dass beim Ausbau der
ergänzenden Angebote in den Ganztagsschulen teilweise systematisch
prekäre Beschäftigungsverhältnisse geschaffen werden. "Das muss
unverzüglich beendet werden", so Liebau. Insgesamt legten die Befunde
der neuen Denkschrift nahe, dass eine systematische
Qualitätssicherung im Bereich der Kulturellen Bildung in
institutionalisierter Form dringender denn je ist. Der Rat für
Kulturelle Bildung fordert Bund, Länder und Kommunen daher zu einer
konzertierten Kraftanstrengung auf: Die Voraussetzungen für ein
Monitoring müssen geschaffen werden, das insbesondere
länderübergreifende Statistiken zur Entwicklung der Kulturellen
Bildung im Fachunterricht und in den schulischen
Arbeitsgemeinschaften, zum Unterrichtsausfall, zur Lehrerbildung, zur
Ausbildung, Bereitstellung und Entlohnung des extracurricularen
Personals in den Ganztagsschulen sowie zum Verhältnis von Angebot und
Nachfrage in der Kulturellen Bildung im Ganztag bereitstellt.
Über den Rat für Kulturelle Bildung
Der Rat für Kulturelle Bildung ist ein unabhängiges
Beratungsgremium, das sich umfassend mit der Lage und der Qualität
Kultureller Bildung in Deutschland befasst. Ihm gehören elf
Mitglieder an, die verschiedene Bereiche der Kulturellen Bildung
repräsentieren: Tanz- und Theaterpädagogik, Musik- und
Literaturvermittlung, Erziehungswissenschaften, Pädagogik,
Soziologie, Kulturwissenschaften, Politikwissenschaften, Medien,
Kulturelle Bildung und die Künste.
Der Rat für Kulturelle Bildung ist eine Initiative der ALTANA
Kulturstiftung, Bertelsmann Stiftung, Deutsche Bank Stiftung, Karl
Schlecht Stiftung, PwC-Stiftung, Robert Bosch Stiftung und der
Stiftung Mercator.
Über den Stiftungsverbund
Der Verein "Rat für Kulturelle Bildung e. V." mit Geschäftsstelle
in Essen wird von einem Stiftungsverbund getragen, dem sieben
Stiftungen angehören: ALTANA Kulturstiftung, Bertelsmann Stiftung,
Deutsche Bank Stiftung, Karl Schlecht Stiftung, PwC-Stiftung, Robert
Bosch Stiftung, Stiftung Mercator. Die Stiftungen verbindet die
Wertschätzung von ästhetischen Erfahrungen sowie künstlerischen
Arbeits- und Ausdrucksformen als unverzichtbarem Teil von Bildung.
Der Zusammenschluss zu einer Allianz für die Kulturelle Bildung
ermöglicht es den Stiftungen, gemeinsam starke Impulse für die
Weiterentwicklung und Verankerung dieses Teils von Bildung in unserer
Gesellschaft zu geben.
Pressekontakt:
Dr. Andreas van Hooven
Telefon: 0201-8994 3512
Mobil: 0171-1867000
van.hooven@rat-kulturelle-bildung.de
www.rat-kulturelle-Bildung.de
Original-Content von: Rat f?r Kulturelle Bildung, übermittelt durch news aktuell
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