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IKK classic: Plus von 24,5 Millionen bei Leistungsausgaben von 9,5 Milliarden / Vier Forderungen für eine Reform des Krankenkassen-Finanzausgleichs

Geschrieben am 23-03-2017

Berlin (ots) - Die IKK classic hat das Jahr 2016 mit einem Plus
von rund 24,5 Millionen Euro abgeschlossen und damit ein günstigeres
Finanzergebnis erzielt als das IKK-System insgesamt (- 33 Millionen
Euro). Das teilt die Kasse bei ihrer heutigen Verwaltungsratssitzung
in Berlin mit.

Für die Krankenhausbehandlung ihrer Versicherten wandte
Deutschlands größte Innungskrankenkasse rund 3,3 Milliarden Euro auf,
das sind pro Kopf 4,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Ausgaben für
die ambulante ärztliche Behandlung stiegen je Versicherten um 4
Prozent auf insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro, für Arzneimittel um
4,7 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro. Einen Ausgabensprung von
9,3 Prozent verzeichnete die Kasse bei Heil- und Hilfsmitteln, die
insgesamt mit rund 628 Millionen Euro zu Buche schlugen. Dagegen
blieb die Entwicklung beim Krankengeld (640 Millionen Euro) mit einem
Pro-Kopf-Anstieg um 2,6 Prozent moderat.

Insgesamt wuchsen die Leistungsausgaben bei der IKK classic im
vergangenen Jahr um 5 Prozent auf rund 9,5 Milliarden Euro. Die
Netto-Verwaltungskosten stiegen mit 1,7 Prozent geringer als beim
Durchschnitt aller Krankenkassen (+ 4,5 Prozent).

Kritik am intransparenten Finanzausgleich

Kritisch bewertete der Verwaltungsrat den gegenwärtigen
Finanzausgleich in der GKV. Der Blick auf die aktuellen
Finanzergebnisse der einzelnen Kassenarten zeigt nach den Worten des
Verwaltungsratsvorsitzenden Matthias Triemer eine krasse
Bedarfsüberdeckung zu Gunsten einer einzelnen Kassenart. Dies
dokumentiere einmal mehr den akuten Reformbedarf beim
Morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA), den die
Politik nunmehr energisch in Angriff nehmen müsse.

"Überkomplexe Ausgleichssysteme wie der Morbi-RSA sind
wettbewerbsfeindlich. Sie begünstigen die Untugend, wirtschaftlichen
Erfolg nicht durch kundengerechtes Handeln, sondern durch Lobbyismus
anzustreben", erklärt Frank Hippler, Vorstand der IKK classic.

Je intransparenter der Verteilmechanismus, desto anfälliger sei er
zudem für Manipulationen, wie sie jüngst etliche Kassen eingestanden
hätten.

"Als Konsequenz dieser Geständnisse muss der Ausgleich endlich
vereinfacht und mit einer soliden Datenbasis versehen werden", so
Hippler.

Insbesondere Volkskrankheiten, die alle der Prävention bestens
zugänglich seien, dürften im künftigen Ausgleich keine Rolle mehr
spielen.

"Wenn - wie jetzt - alle Kostenfolgen mangelnder Vorsorge
ausgeglichen werden, schwindet jeder Anreiz, in Prävention zu
investieren", erklärt Hippler. "Aktuell werden Krankenkassen, die
erfolgreich Prävention betreiben, vom Morbi-RSA durch finanzielle
Nachteile abgestraft."

Vier Forderungen an die Politik

Die IKK classic stellt daher an die Politik vier Forderungen für
die anstehende Reform des Morbi-RSA:

- Eine Ausweitung des ohnehin schon intransparenten RSA-Systems
auf noch mehr (oder gar alle) Krankheiten darf es nicht geben.

- Der Morbi-RSA muss vielmehr vereinfacht und der Ausgleich der
Kosten (statt wie bisher auf achtzig) nur noch auf wenige teure
Krankheiten beschränkt werden.

- Volkskrankheiten, gegen die Prävention hilft, dürfen bei dieser
Krankheitsauswahl keine Berücksichtigung mehr finden.

- Für ambulante ärztliche Diagnosen müssen Kodier-Richtlinien
eingeführt werden, wie sie schon im stationären Sektor bestehen.
Nur so sind Manipulationen bei den Krankheits-Kodierungen
auszuschließen, auf denen die Geldzuweisungen an die
Krankenkassen basieren.

"Diese Maßnahmen werden dazu beitragen, den künftigen Morbi-RSA
manipulationssicher, zielgenauer und präventionsfreundlicher zu
gestalten und damit wesentlichen Mängeln des gegenwärtigen Systems
abhelfen", erklärt Ulrich Hannemann, Verwaltungsratsvorsitzender der
IKK classic.

Die IKK classic ist mit rund 3,3 Millionen Versicherten das
führende Unternehmen der handwerklichen Krankenversicherung und die
Nummer 6 der Krankenkassen in Deutschland. Die Kasse hat rund 7.000
Beschäftigte an über 200 Standorten im Bundesgebiet. Ihr
Haushaltsvolumen beträgt mehr als 10 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Michael Förstermann
Pressesprecher
Tel.: 0351 4292-12500
E-Mail: Michael.Foerstermann@ikk-classic.de

Original-Content von: IKK classic, übermittelt durch news aktuell


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