Weser-Kurier: Über den US-Bombenabwurf schreibt Thomas Spang
Geschrieben am 14-04-2017 |
Bremen (ots) - Säbelrasseln
Der erstmalige Einsatz der größten konventionellen Bombe im
US-Arsenal richtete sich vordergründig auf eine Taliban-Stellung in
Afghanistan. Die ins Visier genommenen Höhlen mögen ein gutes Ziel
für einen Test der "Mutter aller Bomben" gewesen sein. Militärisch
handelte es sich um sehr großes Kaliber, das gegen Spatzen zum
Einsatz kam. Doch bei dem Abwurf der 22000 Pfund schweren Bombe ging
es noch um etwas anderes. Der politische Donner der Explosion der
"Mutter aller Bomben" war bis nach Nordkorea zu hören. Gedacht als
"Mutter aller Warnungen" an Diktator Kim Jong-Un, keinen weiteren
Atomtest durchzuführen. Damit sendet US-Präsident Donald Trump nach
dem Angriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt zum zweiten Mal
innerhalb einer Woche eine wenig verhüllte Botschaft an den Diktator.
Welche Rückschlüsse Pjöngjang daraus zieht, bleibt die offene Frage.
Die Situation ist brandgefährlich, weil sie zu einer vermeidbaren
Eskalation eines Konflikts mit einer Atommacht führen könnte. Ganz
nebenbei versucht Trump mit seinem Säbelrasseln, die Öffentlichkeit
daheim von der Russland-Affäre abzulenken. Diese wird für den
Präsidenten mit jedem Tag bedrohlicher.
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