Börsen-Zeitung: Irrweg, Kommentar zum IWF von Mark Schrörs
Geschrieben am 20-04-2017 |
Frankfurt (ots) - Wenn IWF-Chefin Christine Lagarde vor dem
"Schwert des Protektionismus" warnt, das über der Weltwirtschaft
schwebe, und vor einem Ende der globalen Wirtschaftszusammenarbeit,
dann schwingt natürlich ein gehöriges Stück Eigeninteresse mit: Der
Internationale Währungsfonds (IWF) ist die multilaterale
Wirtschaftsinstitution par excellence, das Sinnbild für diese
weltweite Kooperation. Das aber ändert rein gar nichts daran, dass
der Fonds absolut Recht hat: Die Geschichte lehrt, dass
(wirtschaftlicher) Isolationismus der völlig falsche Weg ist.
Umso wichtiger ist es, dass von der Frühjahrstagung des IWF und
der Weltbank am Wochenende sowie dem Treffen der G 20-Finanzminister
und -Notenbankchefs in Washington ein möglichst starkes Signal für
den Freihandel und für die multilaterale Kooperation ausgeht - auch
wenn das mit Blick auf die neue US-Administration unter Präsident
Donald Trump eine besondere Gratwanderung bedeutet.
Denn einerseits ist wohl niemandem gedient, wenn die Tagung zur
öffentlichen Generalabrechnung mit Trumps "Amerika zuerst"-Politik
mutiert. Dann bestünde das Risiko, dass sich Positionen und Fronten
verhärten. Für den IWF birgt das eine besondere Gefahr, ist es für
die USA als größtem Anteilseigner doch ein Leichtes, ihn zu lähmen.
So mancher Verhandlungspartner setzt deshalb darauf, dass auch bei
der US-Handelspolitik nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht
wird. Trumps Volte bei Chinas Handels- und Währungspolitik bestärkt
in der Tat Hoffnungen, dass eine Eskalation, ergo: ein globaler
Handelskrieg verhindert werden kann.
Andererseits aber braucht es doch auch klare Worte der Partner:
Das gilt für irrlichternde Aussagen wie jene von Trumps
Handelsbeauftragtem Wilbur Ross, der die Exportüberschüsse von
Ländern wie Deutschland als Beleg für eine protektionistische Politik
angeführt hat. Vor allem aber gilt das für die Vorteile, die der
freie Handel und die Globalisierung der Weltwirtschaft über
Jahrzehnte fraglos gebracht haben. Natürlich gibt es auch Verlierer
und die Politik muss sich um diese intensiver kümmern. Aber es ist
unlauter, Handelsabkommen zum Sündenbock für alle sozialen Probleme
zu machen.
Trumps Partner müssen ihn überzeugen, dass er irrt, wenn er
Wohlstand und Stärke durch Protektionismus verspricht. Und sie müssen
klarmachen, dass in einer globalisierten Welt mehr und nicht weniger
Kooperation das Gebot der Stunde ist. Wohin hingegen Protektionismus
und Abschottung führen, haben die dreißiger Jahre, als solches
Gebaren in die Weltwirtschaftskrise mündete, eindrucksvoll gezeigt.
Das sollte Lehre genug sein.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Original-Content von: B?rsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
611182
weitere Artikel:
- Preisauszeichnungszeremonie des Europäischen Pressepreises 2017 in Amsterdam Amsterdam (ots/PRNewswire) -
Große Aufregung bei der Europäischen
Pressepreis-Auszeichnungszeremonie in Amsterdam, als das Serbische
Zentrum für investigativen Journalismus das mit dem Pulitzerpreis
ausgezeichnete Panama-Papers-Team beim renommierten Investigativpreis
schlägt. Ausgezeichnetes Schreiben scheint ein deutscher Zug zu sein,
wobei sich Felix Hutt vom Stern sowie Dialika Neufeld und Claas
Relotius vom Spiegel den Preis teilen.
Auszeichnung für investigative Berichterstattung
Die Preisrichter unter dem Vorsitz mehr...
- WAZ: Banken verprellen die Kunden
- Kommentar von Frank Meßing
zu Gebühren fürs Geldabheben Essen (ots) - Not macht erfinderisch: Weil Sparkassen und Banken
wegen der Zinsflaute die Gewinne wegbrechen, versuchen sie kurzerhand
ihre Kunden zu melken. Gebühren für Geld, das Verbraucher den
Instituten anvertrauen? Das geht gar nicht! Zumal einige Häuser
offenbar zuschlagen, ohne die Kunden darüber vorher sauber zu
informieren.
Saftige Dispozinsen für überzogene Girokonten, horrende Aufschläge
für Barabhebungen an fremden Bankautomaten, kostenpflichtige Konten
und reihenweise Filialschließungen- private wie öffentliche Banken mehr...
- FCA Germany AG: Produktoffensive für nachhaltiges Wachstum (FOTO) Frankfurt (ots) -
Die FCA Germany AG konnte mit ihren Konzernmarken Abarth, Fiat,
Alfa Romeo, Jeep® und Fiat Professional ein sehr erfolgreiches erstes
Quartal 2017 abschließen. Alle Marken wuchsen im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum.
Abarth und Alfa Romeo haben mit einem Zuwachs von nahezu 80
Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar eine außerordentlich
starke Leistung erbracht. Mit diesen Ergebnissen sind Alfa Romeo und
Abarth derzeit die am schnellsten wachsenden Automobil-Marken in
Deutschland.
Den größten mehr...
- Straubinger Tagblatt: Exportüberschuss: Die Deutschen am Pranger Straubing (ots) - Nun heißt dies wiederum nicht, dass eine
Bundesregierung keine Möglichkeit hätte, das Geschehen im Außenhandel
zu beeinflussen. Ein wesentlicher Punkt wäre eine stärkere
Investitionstätigkeit der Öffentlichen Hand, die zu einer steigenden
Nachfrage nach ausländischen Gütern führen würde. Noch wichtiger aber
wäre eine deutliche Senkung der Steuern und Abgaben, die dann zu mehr
Konsum und erfahrungsgemäß auch zu höheren Importen führen würde.
Aber selbst im üblicherweise von Versprechen überbordenden Wahlkampf
gibt mehr...
- "Mehr Freude für alle" - Lidl Deutschland startet neuen Markenauftritt / Stärkere Wiedererkennung durch einheitliches Corporate Design (FOTO) Neckarsulm (ots) -
Unter dem Motto "Mehr Freude für alle" startet Lidl Deutschland am
Sonntag, 23. April, seinen neuen Markenauftritt begleitet von einem
überarbeiteten Corporate Design. Die prominente Inszenierung des
Kassenzettels als Teil des Corporate Designs sowohl in Print als auch
Bewegtbild spiegelt das klare Bekenntnis des Unternehmens als
Discounter wider. Ein eigens für die TV- und Radio-Spots kreiertes
Soundlogo rundet den frischen Lidl-Auftritt ab. Lidl Deutschland
tritt damit zukünftig auf allen Kanälen einheitlich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|