Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Venezuela
Geschrieben am 20-04-2017 |
Bielefeld (ots) - Sozialismus verweigert Chancen, raubt Freiheit
und hat abgewirtschaftet. Die Deutschen haben es 1989 live erlebt.
Die Kubaner spüren das bis heute. Die Welt weiß schon lange darum -
und doch stehen Millionen Menschen in Venezuela Schlange für Brot,
Milch und Medikamente. Seit Jahren gelingt es dem Land nicht, eine
anständige Grundversorgung zu gewährleisten. Und das obwohl es auf
den weltgrößten Ölreserven sitzt. Eine Hungerrevolte droht jetzt in
offenen Bürgerkrieg umzuschlagen - auch weil die Regierung Waffen an
500 000 Anhänger ausgibt.
Seit Jahren liefern sich Linke und Rechte einen erbitterten
Machtkampf. Bürgerliche Parteien beklagen Misswirtschaft und
Unfähigkeit. Präsident Nicolás Maduro wähnt sich in einem
Wirtschaftskrieg gegen ausländische Invasoren.
Die Führung des Opec-Staates Venezuela hat Jahrzehnte wie die Made
im Speck gelebt. Die Oberschicht wird seit 1999 allerdings von den
mit Mehrheit gewählten Sozialisten gestellt. Präsident Hugo Chávez
schöpfte bis zu seinem Tod 2013 aus den Vollen und dennoch kamen die
Sozialprogramme nicht immer unten an. Korrupte Parteikader und
unfähige Bürokraten begünstigten schon die Hyperinflation, als das
Barrel Öl noch 150 US-Dollar kostete. Heute bringt das Fass Öl ein
Drittel, zugleich sinkt die Förderung.
Maduro, noch von Chavez politisch gesalbt, steht jetzt mit leeren
Händen da. Vorgesorgt hat keiner, über ihre Verhältnisse gelebt haben
beide. Statt Kostenkontrolle und Rechtssicherheit für Investitionen,
der einzige Ausweg, setzt der Präsident auf Revolutionsromantik. Und
er schürt den Konflikt. Massenproteste am vergangenen Mittwoch
beantwortete Maduro mit einem Aufruf an seine Anhänger zur »Mutter
aller Demonstrationen«. Drei Tote und 400 Festnahmen sind das
vorläufige Ergebnis. Nach Oppositionsangaben sollen bis zu sechs
Millionen Menschen gegen die »Diktatur« demonstriert haben. Zahlen
zur Beteiligung an den Gegenkundgebungen wurden nicht genannt.
Zehntausende haben schon das Land verlassen. Die Frage ist, wohin?
Denn Venezuela ist ein Extrem-, aber kein Einzelfall. Die goldene
Zeit mit hohen Weltmarktpreisen für Erdöl, andere Rohstoffe und
Agrarprodukte ist auch in Brasilien, Argentinien, Uruguay, Bolivien,
Peru und Ecuador vorbei. In einer so genannten »roten Welle«
gelangten um das Jahr 2000 mehrere Linksregierungen an die Macht, die
ihre Exportgewinne erstmals ans Volk weitergaben. Die Armut sank
tatsächlich. Brasilien rückte in den Kreis der Schwellenländer neben
China und Indien auf. So weit, so gut.
Aber jetzt ist die Party vorbei - und der globale Kapitalismus
soll schuld sein. Das glauben in Venezuela allerdings nur noch Maduro
und seine Getreuen, die weiter vom Sozialismus träumen.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
611210
weitere Artikel:
- Heilbronner Stimme: CDU-Landesminister Hauk fordert deutsche Leitkultur Heilbronn (ots) - Heilbronn. Baden-Württembergs
Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) macht sich für eine deutsche
Leitkultur stark. "Wir benötigen eine Leitkultur. Wir brauchen auf
der Basis von Demokratie, Gerechtigkeit und Gleichheit der
Geschlechter ein klares Wertesystem und klare Regeln. Es ist zwingend
notwendig, dass wir dieses Wertegerüst offensiver und kompromissloser
darstellen. Friedrich Merz hatte damals recht, als er eine deutsche
Leitkultur einforderte", sagte Hauk der "Heilbronner Stimme" und dem
"Mannheimer Morgen" mehr...
- Heilbronner Stimme: Strobl: Bosbach ist Glücksgriff für Laschet Heilbronn (ots) - Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl
(CDU) gratulierte dem nordrhein-westfälischen CDU-Spitzenkandidaten
Armin Laschet zur Berufung des Innenpolitikers Wolfgang Bosbach in
seine Regierungskommission. "Jetzt schaue ich mit Bewunderung nach
NRW - und das passiert in Sachen innere Sicherheit wirklich sehr
selten", sagte Strobl der "Heilbronner Stimme" (Freitag). Mit
Wolfgang Bosbach habe Laschet "einen Glücksgriff" getan. Bosbach sei
ein "exzellenter, erfahrener, herausragender Innenpolitiker."
Gut drei mehr...
- Lausitzer Rundschau: Impfen oder nicht?
Zum Aufruf des Bundesgesundheitsministers Cottbus (ots) - Wer sich oder seine Kinder nicht impfen lässt,
handelt fahrlässig. Nicht nur sich selbst, sondern vor allem anderen
gegenüber. Das ist der springende Punkt. Deswegen ist es notwendig,
die Menschen in Deutschland dazu anzuhalten, ihren eigenen Impfschutz
aufzufrischen und vor allem ihre Kinder immunisieren zu lassen. Fakt
ist: Masern oder andere Viruserkrankungen sind viel gefährlicher als
die Impfung dagegen. Wer anderes behauptet, verbreitet Panik, schürt
Angst. Fakt ist auch, dass die Große Koalition mit ihrem
Präventionsgesetz mehr...
- NOZ: NOZ: Grüne fordern von Bundesregierung "aktiven Einsatz" für Freiheit der Wissenschaft Osnabrück (ots) - Grüne fordern von Bundesregierung "aktiven
Einsatz" für Freiheit der Wissenschaft
Appell vor dem "March for Science" - Experte: Weltweit massive
Gängelung von Forschung und Lehre
Osnabrück. Die Grünen-Bundestagsfraktion hat vor dem weltweiten
"March for Science" an diesem Samstag die Bundesregierung dazu
aufgerufen, für die Freiheit der Wissenschaft zu kämpfen. "Es reicht
nicht aus, die weltweit massiven Gängelungen in Forschung und Lehre
nur zu beobachten und allenfalls Sorge zu äußern", sagte Kai Gehring, mehr...
- NOZ: NOZ: Demos gegen AfD-Parteitag: Diakonie-Präsident lobt Aktionen und wünscht sich "mehr Aktivitäten für die Demokratie" Osnabrück (ots) - Demos gegen AfD-Parteitag: Diakonie-Präsident
lobt Aktionen und wünscht sich "mehr Aktivitäten für die Demokratie"
Lilie für "strittigen Diskurs" mit Zuwanderungsgegnern - "Nicht
sofort in eine extrem rechte Ecke stellen"
Osnabrück. Mit Blick auf den an diesem Wochenende in Köln
stattfindenden Bundesparteitag der AfD und den unter anderem von den
Kirchen initiierten Gegendemonstrationen hat Diakonie-Präsident
Ulrich Lilie derartige Aktivitäten gelobt und sich mehr Engagement
für die Demokratie gewünscht. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|