Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar:
Börsenspekulant soll Anschlag auf BVB verübt haben
Blick in den Abgrund
Thomas Seim
Geschrieben am 21-04-2017 |
Bielefeld (ots) - Gerade mal zehn Tage haben unsere nationalen
Sicherheitsbehörden benötigt, um den mutmaßlichen Täter des
Bombenanschlags auf die Fußballmannschaft von Borussia Dortmund
dingfest zu machen. Das ist die gute Nachricht des Tages. Es ist aber
auch die einzige gute Nachricht dazu. Alle anderen Umstände und
Fragen zu diesem Attentat, seinem Täter, zu Ursache und Durchführung
sind geeignet, uns allen den Schweiß auf die Stirn zu treiben. Ein 28
Jahre alter Börsenspekulant soll die Sprengsätze gezündet haben. Er
hatte auf dramatisch fallende Kurse der BVB-Aktie gewettet und wollte
so seine ersten Millionen verdienen. Niemand hat solch eine Motivlage
offenbar bislang auf dem Schirm gehabt - nicht einmal die
Sicherheitsbehörden in Baden-Württemberg, dem Bundesland, das
gewöhnlich sehr viel Wert darauf legt, dass in seinen Grenzen alles
so viel besser organisiert sein soll als in anderen Bundesländern.
Geldgier also soll den Täter angetrieben haben. Gier - eine der
sieben Todsünden. Wie Hass. Ein paar hundert Kilometer weiter
westlich - in Paris - sorgte auch dieser Trieb wieder für einen
Anschlag. In diesem Fall gab es sogar Tote. Ein Islamist, den die
Terrormiliz Islamischer Staat zu den ihrigen zählt, erschoss auf dem
Prachtboulevard Champs-Élysées einen Polizisten und starb selbst. Die
Menschheit blickt in ihren Abgrund. Nationale und internationale
Konflikte nehmen täglich neue Ausmaße an. Die Unsicherheit bestimmt
unseren Alltag. Politische Spieler, aber auch politische Extremisten
nutzen die Verunsicherung für ihre Angriffe auf die Demokratie. Sie
spiegeln vor, sie hätten die Antworten, die alles zum Besseren
richten. Tatsächlich aber artikulieren sie nur Interessen und
Inhalte, die vor allem negativ definiert werden und sich vornehmlich
gegen andere richten. Ein eigenes, konstruktives und auf eine
lebenswerte Zukunft gerichtetes Angebot haben sie nicht. Jedenfalls
nicht für die Mehrheit der Bürger und Bürgerinnen - nur für sich
selbst wissen sie meist sehr genau, wie sie profitieren wollen.
Dieser Egoismus und die Egomanie sind Gift für die Gesellschaft. Und
sie sind lebensgefährlich. Das zeigen - nicht nur, aber auch - der
Anschlag auf den BVB und der Grund für diesen Anschlag. Das zeigt
auch der Anschlag vor Paris. Hass und Gier - diese Triebe und
Todsünden sind widerlich. Sie gefährden Menschen und Menschheit. Wir
dürfen sie nicht über uns siegen lassen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westf?lische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
611283
weitere Artikel:
- BERLINER MORGENPOST: Mehr Zeit für ein Konzept / Kommentar von Joachim Fahrun zur Übernahme der Wall-Toiletten Berlin (ots) - Berlin ist nicht mehr mittellos und inzwischen
selbstbewusst genug, seine Aufgaben selbst zu erledigen, egal ob es
um Wasserversorgung, Stromnetzbetrieb oder eben die öffentlichen
Bedürfnisanstalten geht. Dass der Betrieb der Klos bisher nichts
kostet, ist ökonomisch eine Milchmädchenrechnung. Denn natürlich muss
man die der Stadt entgangenen Erlöse aus der deutlich gewachsenen
Außenwerbung dagegenrechnen, die Walls Anfangsinvestitionen
inzwischen amortisiert haben. Womöglich sind die schicken City
Toiletten für Berlins mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Bon courage!
= Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Frankreich steht vor den wohl
nervenzerreißendsten Präsidentenwahlen seiner Geschichte. Da ist zum
einen die extreme Terrorbedrohung, die durch den jüngsten Anschlag
auf den Pariser Champs-Elysées noch einmal blutig in Erinnerung
gerufen wurde. Und zum anderen dieses bange Gefühl vieler Franzosen,
vor einem Sprung ins Ungewisse zu stehen. Nach einem Wahlkampf wie in
der Achterbahn scheint diesmal fast alles möglich in Frankreich,
selbst eine Stichwahl zwischen der Rechtsaußen-Politikerin Marine Le
Pen vom Front mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Doppelpass überprüfen
= Von Gregor Mayntz Düsseldorf (ots) - Vermutlich hätten wir keine Doppelpass-Debatte,
wenn die Türkei sich an die Regeln und Werte in der EU schneller
angepasst und Mitglied der EU geworden wäre. Aber sie geht unter
Präsident Erdogan in die entgegengesetzte Richtung. Und das macht den
deutsch-türkischen Doppelpass zum Problem. Denn damit mehren sich die
Zweifel an der Möglichkeit, sich mit zwei so grundverschiedenen
Systemen gleichzeitig identifizieren zu können. Die mehrheitliche
Zustimmung der Türken in Deutschland zur problematischen
Erdogan-Verfassung mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Frankreich-Wahl Bielefeld (ots) - Die wichtigste Wahl dieses Jahres findet nicht
in Deutschland, sondern in Frankreich statt. Und das unter denkbar
schlechten Vorbedingungen: Das jüngste Attentat auf dem
Champs-Élysées prägt die Stimmung, wenn es an diesem Sonntag an die
Urnen geht. Wird die Mörderbande IS zum Zünglein an der Waage? Eine
beklemmende Vorstellung. Die Grande Nation ist ein durch und durch
problembeladenes Land: Zum nicht enden wollenden Terror kommen die
hohe Arbeitslosigkeit, ein beispielloses Elitenversagen und der
groteske Reformstau. mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Neue Regeln für Börsengeschäfte
= Von Georg Winters Düsseldorf (ots) - Der Profifußball ist eine Veranstaltung vor
allem für Kapitalgesellschaften geworden, deren Vermögenskern
gesunde, leistungsfähige Spieler sind. In Dortmund wollte der
mutmaßliche Täter 20 Menschen umbringen, um dieses Vermögen zu
zerstören und sich selbst zu bereichern. Versuchter Massenmord als
Mittel der Kursmanipulation - der grauenhafte Anschlag hat eine
bizarre Komponente bekommen. Der Täter könnte auch einen
Spitzenmanager oder einen kompletten Vorstand eines Großkonzerns
ermorden, dessen Hauptverwaltung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|