Rheinische Post: Berater halten 300.000 neue Jobs in NRW bei besserer Politik für möglich
Geschrieben am 27-04-2017 |
Düsseldorf (ots) - Die Unternehmensberatung Boston Consulting (
BCG) hat in einer Studie zur NRW-Landtagswahl ausgerechnet, dass mit
einer besseren Wirtschafts-, Finanz- und Strukturpolitik in NRW mehr
als 300.000 neue Arbeitsplätze entstehen könnten. Dies berichtet die
in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Donnerstagsausgabe),
der die Untersuchung exklusiv vorliegt. Als Ergebnis mehrerer
Schritte könne das Bruttosozialprodukt des Landes um 38 Milliarden
Euro gesteigert werden, prognostiziert BCG - also um rund sechs
Prozent. "Damit sind in NRW mittelfristig mehr als 300.000
zusätzliche Jobs möglich", sagt Heinrich Rentmeister, Leiter des
Bereichs öffentlicher Sektor bei Boston Consulting : "Mit einer
intelligenten Wachstumsstrategie hätte NRW eine gute Chance, wieder
ganz vorne zu sein."
Mit fünf Punkten umreisst BCG die vorgeschlagenen Schritte: Das
Land solle erstens Bürokratie abbauen und zu hohe Personalkosten
senken, um damit bis zu eine Milliarde Euro mehr für Investitionen
ausgeben zu können. Zweitens müssten die Straßen des Landes
schneller saniert werden - das könne zwei Milliarden Euro an
zusätzlichem Bruttosozialprodukt bringen, weil dann Firmen und
Bürger weniger Zeit durch Staus verlören. Ein Ausbau der
Glasfasernetze hin zu jedem zweiten Hausanschluss im Land könnte
drittens zehn Milliarden Euro neuer Wirtschaftskraft bringen. Als
vierten Punkt müsse NRW Frauen und Flüchtlinge besser in den
Arbeitsmarkt integrieren und die weitere Abwanderung von
Hochschulabsolventen speziell nach Bayern und Baden-Württemberg
verhindern - dies könne einer Wertschöpfung von zehn Milliarden Euro
entsprechen. Als Ergebnis einer wirtschaftsfreundlicheren Politik
sollten als fünfter Punkt schließlich die Anreize für Unternehmen
wachsen, mehr für Forschung und Entwicklung auszugeben. "In NRW
investieren die Unternehmen nur zwei Prozent ihres Umsatzes in neue
Produkte, in Baden-Württemberg fast fünf Prozent", erklärt
Rentmeister: "Das sollte Maßstab sein." Dieser Schritt solle auf
Dauer die Wirtschaft um 16 Milliarden Euro ankurbeln.
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Rheinische Post
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