neues deutschland: Mai-Krawalle 1987: "Das waren nicht ein paar Hundert Autonome - das war ein einziger wirklich großer Mischmasch"
Geschrieben am 27-04-2017 |
Berlin (ots) - Trotz steigender Wohnungspreise, die zur
Verdrängung der Bevölkerung führen, sei die Situation in
Berlin-Kreuzberg heute nicht so schlimm wie Ende der 1980er Jahre,
sagt der Aktivist Michael Prütz im Gespräch mit der in Berlin
erscheinenenden Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe).
"Kreuzberg war runtergekommen und arm. Die Wohnverhältnisse waren
schlecht. Es gab Ofenheizungswohnungen und Außentoiletten", sagt er
über das Jahr 1987, in dem am 1. Mai rund um den Lausitzer Platz und
die Oranienstraße Barrikaden brannten, Autos abgefackelt wurden und
Geschäfte geplündert. "Heute ist es viel vermischter in Kreuzberg.
Die extreme Armut von damals gibt es nicht mehr", sagt er weiter. Der
Polizist Michael Gassen stimmt ihm zu: "Ein Brennpunkt war das. Das
kann man nicht vergleichen. Im Gespräch mit "neues deutschland"
schildern die beiden ihre Erlebnisse vom 1. Mai 1987, der als
Geburtsstunde der Mai-Krawalle in Berlin-Kreuzberg gilt. Prütz
unterstützte die Demonstranten, Gassen transportierte Gefangene ab.
Anders als häufig dargestellt, erinnern sich Prütz und Gassen
daran, dass nicht nur Autonome an den Ausschreitungen beteiligt
gewesen waren. Prütz sagt: "Das war ganz unterschiedlich. Da
vermischte sich alles. Das waren nicht ein paar Hundert Autonome,
während die anderen am Rande standen - das war ein einziger wirklich
großer Mischmasch. 300 Autonome alleine hätten das gar nicht
geschafft." Gassen ergänzt: "Da waren natürlich welche dabei, die die
Situation für sich ausgenutzt haben. Viele hätten wahrscheinlich
vorher gar nicht gedacht, in so etwas reinzurutschen."
Von bürgerkriegsähnlichen Zuständen, wie dies Medien anschließend
kolportiert hatten, könne aber keine Rede, sagt Prütz. "Natürlich war
das Quatsch. Das Gerücht kam daher, weil junge Türken Otto Boenicke
geplündert hatten. Das war ein Zigaretten- und Waffengeschäft auf der
Oranienstraße. Die standen dann so machomäßig auf der Barrikade mit
'nem Luftdruckgewehr. Das sah von Weitem natürlich erschreckend aus."
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
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