Lausitzer Rundschau: Große Gefahr für Energie
Zu Gewalt im Fußballstadion
Geschrieben am 01-05-2017 |
Cottbus (ots) - Energie Cottbus hat in Babelsberg nicht nur ein
Fußballspiel verloren. Das Derby am Rande des Abbruchs, Platzsturm,
Pyrotechnik, neonazistische Pöbeleien - der in der Viertklassigkeit
mühsam um Stabilität ringende Verein musste am Freitagabend einen
weiteren, äußerst schmerzhaften Schlag in die Magengrube hinnehmen.
Weh tut dieser Schlag vor allem jenen, die es gut mit dem FCE meinen:
Fans, Vereinsführung, Mitarbeiter, Sponsoren. Die Schuldigen der
Vorfälle von Babelsberg sind keine Fans. Ihnen ist der Fußball egal.
Er dient ihnen lediglich als Bühne für die mittlerweile völlig
enthemmten Gewaltexzesse. So weit, so schlimm. Und auch so bekannt.
Die neue Qualität besteht darin, dass die Gefahr für Energie Cottbus
noch nie so groß war wie im Moment. Zu den wirtschaftlichen Sorgen
und den sportlichen Unwägbarkeiten in der Regionalliga kommt das
immer drängender werdende Gewalt-Problem auf den Rängen, das
bedrohlich am fragilen Rettungskonzept nach dem Drittliga-Abstieg
rüttelt und das Image des FCE schwer beschädigt. Es ist eine
gefährliche Spirale: Den Verein erwartet erneut eine drastische
Geldstrafe. Neue Sponsoren gewinnt man mit einer solchen
Negativ-Werbung sicher nicht. Und auch Spieler werden sich künftig
noch genauer überlegen, ob sie an den vermeintlich braunen Rand der
Republik wechseln. Das Problem lässt sich nicht wegdiskutieren. Auch
in Babelsberg war es eine überschaubare Gruppe von Gewaltbereiten,
die für verheerende Bilder gesorgt hat. Sie zu bändigen, ist eine
Aufgabe der gesamten Gesellschaft, nicht allein des Fußballs, der
damit schlichtweg überfordert ist. Energie Cottbus hat in der
Vergangenheit beim Umgang mit dieser Gefahr ganz sicher Fehler
gemacht. Der Verein hätte sich zum Beispiel eher und deutlicher von
diesen Gruppierungen distanzieren müssen. Umso ernster sollte man
jetzt den Hilferuf von Präsident Wahlich nehmen, der die
Verantwortung des FCE für Vorfälle wie in Babelsberg ablehnt. Vor
allem aber muss man gemeinsam nach Lösung suchen!
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
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