Deutscher Anästhesiecongress vom 3. bis 5. Mai 2017 in Nürnberg
10 Jahre Deutsches Reanimationsregister: Aktuelle Daten unterstreichen die Laienreanimation als einen Erfolgsfaktor für das Überleben
Geschrieben am 02-05-2017 |
Nürnberg (ots) -
Sperrfrist: 02.05.2017 00:00
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Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Ein plötzlicher Herz-Kreislauf-Stillstand kann jeden treffen:
Außerhalb eines Krankenhauses werden in Deutschland pro Jahr über
70.000 Fälle gezählt [1]. Wenn Anwesende unverzüglich mit einfachen
Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen, verbessern sich die
Überlebenschancen der Betroffenen erheblich. Aktuelle Daten des
Deutschen Reanimationsregisters bestätigen, dass die Laienreanimation
ein Erfolgsfaktor für das Kurz- und Langzeitüberleben sowie eine gute
neurologische Erholung ist [2-4]. 10 Jahre nach seinem Start sind im
Deutschen Reanimationsregister über 110.000 Datensätze von außer- und
innerklinisch reanimierten Patienten erfasst. "Das Register hat sich
damit als ein für die Patientenversorgung enorm wichtiges
Wissensinstrument bewährt. Zudem trägt es dazu bei, die Versorgung
der uns anvertrauten Patienten weiter optimieren zu können", sagt
Privatdozent Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Vertreter der Notfallmedizin
im DGAI-Präsidium und Direktor des Instituts für Rettungs- und
Notfallmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Kiel.
Das Deutsche Reanimationsregister - German Resuscitation Registry
(GRR)® - ist eine standortübergreifende Datenbank für die
anonymisierte Erfassung und Auswertung von Reanimationsmaßnahmen
sowie von Notfall-versorgungen in den Kliniken [5, 6]. Neben der
Dokumentation der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität,
ermöglicht das Register einen nationalen Leistungsvergleich und ein
Qualitätsmanagement. Zunächst als Projektinitiative der Deutschen
Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI) im
Jahr 2003 begonnen, wurde das Deutsche Reanimationsregister der DGAI
offiziell 2007 im Rahmen des Deutschen Anästhesiecongresses (DAC) in
Hamburg gestartet [5, 7].
Daten für die Versorgungsforschung und Qualitätssicherung
Heute steht das Deutsche Reanimationsregister unter der
Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit und wird von
weiteren Partnern unterstützt. Dies sind u. a. die bundesweite
Kampagne "Ein Leben retten - 100 Pro Reanimation" [8] und das
European Registry of Cardiac Arrest (EuReCa). Mehr als 110.000
Datensätze von reanimierten Patientinnen und Patienten aus
Deutschland umfasst das Register 10 Jahre nach seinem Start. Die
Datenbank wird aktuell von 161 Rettungsdiensten und 135 Kliniken
gespeist und repräsentiert damit eine versorgte Bevölkerung von 18
Millionen Einwohnern. Sie ist damit eine der größten Datenbanken für
Wiederbelebung in Europa [7]. Neben einem Instrument des lokalen
Qualitätsmanagements ist das Register aber auch ein wichtiges
Werkzeug in der Versorgungsforschung geworden [9]. Die Datenbank
bietet die Möglichkeit für wissenschaftliche Auswertungen und
Studienbegleitung. "In den letzten Jahren konnten mehrere hochrangig
international publizierte Studien durch die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer des Registers erstellt werden", berichtet Gräsner [10-14].
Basisreanimationsmaßnahmen durch Laien sind wirksam
Aktuelle Auswertungen der Registerdaten belegen, dass durch
Laienreanimation bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand ein
besseres Kurz- und Langzeitüberleben bei guter neurologischer
Erholung erzielt werden kann [2-4]. Da der Rettungsdienst selten
innerhalb von 8 Minuten bei dem Patienten sein kann, kommt der
Laienreanimation eine sehr hohe Bedeutung zu. "Dies vor allem, weil
60 Prozent der Herz-Kreislauf-Stillstände zu Hause auftreten",
berichtet Professor Dr. Bernhard Zwißler, Kongresspräsident des
diesjährigen Deutschen Anästhesiecongresses (DAC) in Nürnberg und
Präsident der DGAI. Die Laienreanimation durch nicht professionelle
Helfer ist das erste, entscheidende Glied der Rettungskette.
"Erfahrungen aus anderen Ländern wie Dänemark zeigen, dass die
Laienreanimationsquote durch Informationskampagnen und
Wiederbelebungsunterricht in Schulen innerhalb von 10 Jahren mehr als
verdoppelt werden konnte. Ließe sich die Quote in Deutschland
entsprechend steigern, dann könnten hierzulande pro Jahr 10.000
Menschen mehr überleben, dies sind mehr als es derzeit Verkehrstote
pro Jahr gibt", so Zwißler.
Abdruck honorarfrei/Beleg erbeten
Weitere Informationen im Internet: Deutscher Anästhesiecongress
(DAC) 2017 in Nürnberg www.dac2017.de. Deutsche Gesellschaft für
Anästhesiologie und lntensivmedizin e. V. (DGAI) www.dgai.de
Veranstaltung auf dem DAC 2017 zum Thema:
"Reanimation: Jeder zählt!"
Vorträge:
Prof. Dr. Matthias Fischer, Göppingen
Prof. Dr. Oliver Hautmann, Ludwigsburg
Dr. Jan Wnent, Kiel
Priv.-Doz. Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Kiel
Vorsitz:
PD Dr. Stefan Beckers, Aachen
Priv.-Doz. Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Kiel
Termin: Freitag, 5. Mai 2017, 08.00 bis 09.30 Uhr
Ort: NürnbergConvention Center, NCC Ost, Saal Tokio,
Messezentrum, 90471 Nürnberg
Über die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und
Intensivmedizin e. V. (DGAI):
Die im April 1953 gegründete Deutsche Gesellschaft für
Anästhesiologie und lntensivmedizin e. V. (DGAI) vereinigt über
14.912 Mitglieder und ist damit die drittgrößte
medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft Deutschlands. Nach
ihrer Satzung hat sie die Aufgabe, "Ärzte zur gemeinsamen Arbeit am
Ausbau und Fortschritt der Anästhesiologie, lntensivmedizin,
Notfallmedizin und Schmerztherapie zu vereinen und auf diesen
Gebieten die bestmögliche Versorgung der Bevölkerung
sicherzustellen". Gemeinsam mit dem Berufsverband Deutscher
Anästhesisten e. V. (BDA) trägt die DGAI die Deutsche Akademie für
Anästhesiologische Fortbildung e. V. (DAAF), die regelmäßig Weiter-
und Fortbildungsveranstaltungen für Anästhesisten durchführt. Die
DGAI veranstaltet jährlich den Deutschen Anästhesiecongress (DAC),
den Hauptstadtkongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie
und Intensivmedizin (HAI) und richtet darüber hinaus internationale
Anästhesiekongresse aus. Präsident der DGAI ist Prof. Dr. med.
Bernhard Zwißler, München.
Quellen:
[1] Wnent J, Geldner G, Werner C et al.: (bad boller resuscitation
talks: 10 basic ideas for 10,000 lives). Anasthesiol Intensivmed
Notfallmed Schmerzther 2014; 49:208.
[2] Fischer M, Lang S, Wnent J et al.: Das reanimationsfreie
Intervall bestimmt das Kurz- und Langzeitüberleben - eine Analyse aus
dem Deutschen Reanima-tionsregister. Anästh Intensivmed 2017; 58:S60,
Abstract WATN 2017-13.
[3] Gässler H, Kulla M, Hossfeld B et al.: Laienreanimation - so
erfolgreich wie erhofft? Ergebnisse eines Luftrettungsstandortes.
Anästh Intensivmed 2017; 58:S62, Abstract WATN 2017-15.
[4] Fischer M, Lang S, Wnent J et al.: Laien- und Telefon-CPR
verkürzen das reanimationsfreie Intervall und steigern das
Langzeitüberleben - Eine Analyse aus dem Deutschen
Reanimationsregister. Anästh Intensivmed 2017; 58:S63, Abstract WATN
2017-17.
[5] http://ots.de/jTC0x. Letzter Zugriff: 19. März 2017.
[6] www.dgai.de/projekte/deutsches-reanimationsregister. Letzter
Zugriff: 19. März 2017.
[7] www.reanimationsregister.de. Letzter Zugriff: 19. März 2017.
[8] www.einlebenretten.de. Letzter Zugriff: 19. März 2017.
[9] Gräsner JT, Seewald S, Went J.: Das Deutsche
Reanimationsregister. Refresher Course Nr. 40, 2014. Online unter:
http://ots.de/jTC0x
[10] Gräsner JT, Meybohm P, Caliebe A et al.: Postresuscitation care
with mild therapeutic hypothermia and coronary intervention after
out-of-hospital cardiopulmonary resuscitation: a prospective registry
analysis. Crit Care 2011; 15:R61.
[11] Gräsner JT, Wnent J, Seewald S et al.: Cardiopulmonary
resuscitation traumatic cardiac arrest - there are survivors. An
analysis of two national emergency registries. Crit Care 2011;
15:R276.
[12] Gräsner JT, Meybohm P, Lefering R et al.: ROSC after cardiac
arrest - the RACA score to predict outcome after out-of-hospital
cardiac arrest. Eur Heart J 2011; 32:1649-56.
[13] Gräsner JT, Lefering R, Koster RW et al.: EuReCa ONE-27 Nations,
ONE Europe, ONE Registry: A prospective one month analysis of
out-of-hospital cardiac arrest outcomes in 27 countries in Europe.
Resuscitation 2016; 105:188-95.
[14] Wnent J, Seewald S, Heringlake M et al.: Choice of hospital
after out-of-hospital cardiac arrest--a decision with far-reaching
consequences: a study in a large German city. Crit Care 2012;
16:R164.
Pressekontakt auf dem DAC:
Pressebüro im Presse Center Ost (Ebene 1),
NürnbergConvention Center, NCC Ost, Messezentrum, 90471 Nürnberg
In der Zeit vom 3. bis 5. Mai 2017: Mittwoch, 3. Mai 2017, 8.00 bis
17.00 Uhr Donnerstag, 4. Mai 2017, 8.00 bis 17.00 Uhr Freitag, 5. Mai
2017, 8.00 bis 16.00 Uhr Tel.: 0911/86 06-69 40 (während des
Kongresses) Fax: 0911/86 06-69 39 (während des Kongresses)
Pressekontakt:
Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V.
(DGAI)
Anka Feyh-Oeder
Roritzerstr. 27
90419 Nürnberg
Tel.: 0911/93378-28
Fax: 0911/3938195
E-Mail: afeyh-oeder@dgai-ev.de
Original-Content von: Deutsche Gesellschaft f?r An?sthesiologie und Intensivmedizin (DGAI), übermittelt durch news aktuell
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