Aktualisierung Sendezeit: "(Alb-)Traumjob Pilot" von Radio Bremen in der ARD-Reihe "Die Story im Ersten" am Montag, 15. Mai, um 23:00 Uhr im Ersten
Geschrieben am 12-05-2017 |
Bremen (ots) - Arbeitsbelastung über die gesetzlichen Grenzen
hinaus und prekäre Arbeitsverhältnisse, Vernachlässigung der
Sicherheit aus Angst vor Jobverlust - der Radio Bremen-Film
"(Alb-)Traumjob Pilot" von Frido Essen in der in der ARD-Reihe "Die
Story im Ersten" zeigt erschreckende Beispiele aus dem Arbeitsalltag
von Piloten, denen die Verantwortung über große Passagierflugzeuge
übertragen wird: "Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern zwei vor
zwölf", sagt Professor Yves Jorens, der in einer Studie mehr als
6.000 europäische Piloten zu ihrer Arbeitssituation befragt und dem
EU-Parlament die Folgen dieser modernen Ausbeutung aufgezeigt hat.
Piloten, Manager und Wissenschaftler warnen eindrücklich vor dem
totalen Absturz des Berufs. Sie zeichnen ein Bild, in dem erkennbar
wird, dass der Traum vom Fliegen unter Top-Konditionen mit großem
gesellschaftlichem Renommee bei vielen Airlines längst ausgeträumt
ist. Viele Piloten befinden sich in einem Albtraum aus Schulden,
Überforderung und Angst.
Noch ist das Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel überhaupt. Vor
allem, weil die Automatisierung im Cockpit immer weiter
fortgeschritten ist. Aber wenn es zu Flugunfällen kommt, ist
menschliches Versagen eine Hauptursache. Piloten, die die komplexen
computergesteuerten Prozesse nicht ausreichend verstehen und bei
einem Ausfall nicht mehr genügend fliegerische Kompetenz haben, eine
vermeidbare Katastrophe abzuwenden. Experten sehen auch hier
dringenden Handlungsbedarf in der Aus- und Fortbildung des
Flugpersonals.
Nach vier Jahren Verhandlungen und 14 Pilotenstreiks gab es im
März 2017 eine grundsätzliche Einigung im Tarifstreit bei der
Lufthansa. Die Flugkapitäne sollen über 11 Prozent mehr Gehalt
bekommen, bei Gehältern, die nicht selten über 200.000 Euro jährlich
liegen. Pilot - ein Traumjob, so sehen es viele junge Menschen. Für
die festangestellten Kapitäne der großen Luftfahrtgesellschaften mag
das noch gelten. Aber es gibt neben der Lufthansa allein in
Deutschland noch 127 andere kommerzielle Unternehmen, die den
etablierten mit Billigangeboten scharfe Konkurrenz machen und deren
Vergütungen und Arbeitsbedingungen weit weniger attraktiv sind. Der
Alltag vieler Piloten hat mit dem schillernden Image vom
gutverdienenden Verkehrsflugzeugführer früherer Tage nichts mehr zu
tun.
Gerade angehende Piloten müssen heute viel Geld mitbringen, um
sich die teure Ausbildung bis zur Lizenz überhaupt leisten zu können.
Bis zu 150.000 Euro kostet der Führerschein für Verkehrsflugzeuge.
Und danach geht die finanzielle Belastung weiter. Viele Airlines
schröpfen die Berufseinsteiger im Cockpit. Ihnen wird ein sehr
geringes Einstiegsgehalt gezahlt. Im Gegenzug müssen die Piloten an
die Airline eine Gebühr für jede Flugstunde zahlen. Diese
Praxisstunden sind notwendig, um die vollwertige Lizenz zu erhalten.
Bis zu 50.000 Euro kostet dieses "pay to fly" genannte Vorgehen. Und
damit nicht genug. Auch das sogenannte "Type Rating" lassen sich
mittlerweile viele Fluggesellschaften bezahlen. Beim "Type Rating"
lernt der Pilot im Simulator die Eigenschaften des Flugzeugtypen
kennen, den er anschließend fliegen soll. Bis zu 30.000 Euro stellen
die Airlines dafür in Rechnung. So ist der fliegerische Nachwuchs
schon hoch verschuldet, bevor er überhaupt voll ins Arbeitsleben
einsteigt. Sofern er überhaupt eine Stelle bekommt.
Durch die europaweite Liberalisierung der Pilotenausbildung
eröffnen immer mehr Flugschulen in Europa, die Anwärtern versprechen,
für günstigere Ausbildungskosten im Cockpit eines Passagierjets zu
landen. Darunter gibt es auch schwarze Schafe, denen es bei
schlechterer Qualität und lascheren Einstellungsverfahren nur ums
Geschäft geht. Doch die Jobaussichten sind schlecht. In Deutschland
gibt es 1.000 arbeitslose Piloten, in Europa rund 7.000. Durch dieses
Überangebot in einem aggressiven Wettbewerb befinden sich die
Pilotengehälter in einer Abwärtsspirale.
Eine Bremedia Produktion im Auftrag von Radio Bremen für Das Erste
2017.
Fotos sind unter www.ard-foto.de abrufbar.
Die Reportage steht für akkreditierte Pressevertreterinnen und
-vertreter im Vorführraum des Pressedienstes Das Erste zur Ansicht
bereit.
Zum Vorführraum gelangen Sie, indem Sie sich mit Ihrem
persönlichen Kenn- und Passwort beim Pressedienst Das Erste
(https://presse.daserste.de) einloggen und dann die Rubrik "Video"
anklicken. Dort finden Sie mit einem weiteren Klick links oben unter
"Vorführraum" auch Filme des Ersten vorab zur Ansicht. Wenn Sie noch
kein Kenn- und Passwort für den Pressedienst Das Erste haben, bitte
schicken Sie eine E-Mail an pressedienst@DasErste.de oder rufen an
(Christine Gandré / Natalie Béji, Presse und Information Das Erste,
Tel.: 089/5900 - 23868, -23351).
Die Pressemitteilungen von Radio Bremen werden im Internet unter
www.radiobremen.de/presse veröffentlicht.
Pressekontakt:
Radio Bremen
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Diepenau 10
28195 Bremen
presse.pr@radiobremen.de
0421.246-41050
www.radiobremen.de
Original-Content von: Radio Bremen, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
612706
weitere Artikel:
- Sicherheit zum Nachrüsten: Smarter Notruf von PACE geht an den Markt (VIDEO) Karlsruhe (ots) -
Ein Jahr nach der Kickstarter-Sensation aus 2016 geben die
Autoflüsterer von PACE Telematics nun auch grünes Licht für die
letzte und vielleicht wichtigste Funktion des neuen Smartcar-Gadgets:
Den automatischen Notruf.
Die Notruf-Funktion von PACE ist das Pendant zum sogenannten eCall,
der ab März 2018 Pflicht für alle neuen Kraftfahrzeuge wird. Das
junge Start-up ermöglicht mit seinem System ein unkompliziertes
Nachrüsten für jedermann.
Die eCall-Pflicht sollte eigentlich schon 2015 eingeführt werden, mehr...
- SWR Fernsehen Programmhinweise und -änderungen von Freitag, 12.05.17 (Woche 19) bis Sonntag, 18.06.17 (Woche 25) Baden-Baden (ots) - Freitag, 12. Mai 2017 (Woche 19)/12.05.2017
22.00 Nachtcafé
Die SWR Talkshow Gäste bei Michael Steinbrecher Der liebe
Nachbar - Freund oder Feind?
Auf gute Nachbarschaft! Wenn es doch überall so einfach wäre.
Gerade zu Beginn der warmen Jahreszeit hat Nachbarschaftsstreit
Hochkonjunktur! Ein qualmender Grill, quakende Frösche im
Gartenteich oder dröhnender Lärm durch den Rasenmäher - mit den
steigenden Temperaturen erhitzt sich oft auch die Stimmung unter den
lieben Nachbarn. Wo einst Tür an mehr...
- ANNE WILL am 14. Mai 2017 um 21:45 Uhr im Ersten: Kraftprobe in NRW - Weichenstellung für den Bund? München (ots) - Es ist der letzte Stimmungstest vor der
Bundestagswahl: Am Sonntag wird in Nordrhein-Westfalen ein neues
Parlament gewählt. SPD und CDU ringen um den Sieg, für eine
Neuauflage von Rot-Grün dürfte es nicht reichen. Was ist schief
gelaufen in NRW? Kann SPD-Landeschefin Hannelore Kraft ihrem
Kanzlerkandidaten Martin Schulz noch zu Rückenwind verhelfen? Oder
entscheiden am Ende FDP und Grüne darüber, wer in Deutschland
zukünftig regiert?
Zu Gast bei Anne Will:
Manuela Schwesig (SPD), Bundesministerin für Familie, mehr...
- Italien auch bei "ESC"-Downloads und Musik-Streams klarer Favorit Baden-Baden (ots) - Bei den Buchmachern und Musikexperten gilt
Italien als aussichtsreicher Kandidat für einen Sieg beim
diesjährigen "Eurovision Song Contest". Auch was den europäischen
Musikkonsum angeht, sammelt Francesco Gabbani eifrig gutes Karma. In
einer Acht-Länder-Auswertung von GfK Entertainment setzt sich sein
"Occidentali's Karma" aktuell gegen die anderen "ESC"-Songs durch.
Sowohl im Musik-Download als auch Streaming führt kein Weg an dem
Italiener vorbei. Untersucht wurden die Länder Deutschland,
Österreich, Schweiz, mehr...
- "Zuversichtlich zusammenleben"/EKD legt Positionspapier zu Flucht und Integration vor Hannover (ots) - Neue Flüchtlings-Studie: Humanitäre Grundhaltung
in Deutschland weiterhin stabil. Mehr Engagierte in Ostdeutschland.
Deutliche Mehrheit kritisiert pauschale Abschiebepraxis.
Impulse zur Debatte über Flucht und Integration bietet die heute
vorgestellte Publikation der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Unter dem Titel '"... und ihr habt mich aufgenommen." Zehn
Überzeugungen zu Flucht und Integration aus evangelischer Sicht' geht
sie knapp und prägnant auf zentrale Aspekte der gesellschaftlichen
Diskussion ein mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|