Keine Angst vor Arbeit 4.0 / Deutscher Ingenieurtag: VDI-Präsident Prof. Ungeheuer sieht Digitale Transformation als Jobmotor für Deutschland
Geschrieben am 16-05-2017 |
Düsseldorf (ots) - Auf dem 28. Deutschen Ingenieurtag am 11.05.17
in Düsseldorf warnte VDI-Präsident Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer vor
rund 1.400 Gästen vor unnötig geschürten Ängsten hinsichtlich des
Themas Arbeit 4.0. "Die Digitale Transformation hat für Deutschland
das Potenzial zum Jobmotor zu werden", sagt Ungeheuer. "Sie ist ein
Katalysator für die Entstehung neuer Produkte, Dienste und Märkte -
und synchron dazu auch völlig neuer Jobs."
Auf die Stärke der deutschen Industrie, deren wettbewerbsfähiges
Produktgeschäft und auf hervorragend ausgebildeten Ingenieurinnen und
Ingenieure dürfe man sich aber nicht ausruhen. Ungeheuer: "Wir müssen
unser Innovationsprofil digitalisieren. Über beste Produkte hinaus
muss 'Made in Germany' auch ein Synonym für leistungsfähige Software,
IT- und Plattformlösungen sowie Dienstleistungen werden." Hier drohe
Deutschland sonst den Anschluss an die digitale Zukunft zu verlieren.
Stärker in digitalen Geschäftsmodellen denken "Wenn wir nichts
tun, gerät das Geschäftsmodell der deutschen Industrie, das
jahrzehntelang erfolgreich ist, ins Wanken." so Ungeheuer. Denn die
größten Umwälzungen im Zuge der Digitalen Transformation finden auf
der Ebene der Geschäftsmodellentwicklung statt, wo derzeit ganze
Märkte oder Unternehmen-Kunden-Beziehungen kollabieren, gleichzeitig
aber neue Märkte und Marktchancen entstehen. Das sei die zentrale
aktuelle Herausforderung speziell für den Berufsstand der Ingenieure.
"Wir Ingenieure müssen unsere Rolle als Innovationstreiber wahrnehmen
und stärker die Chancen digitaler Geschäftsmodelle erdenken und
ergreifen", so Ungeheuer. Der Fokus neuer Geschäftsmodelle muss dabei
noch stärker als bislang auf neuen Kundenbedürfnissen liegen. Noch
wichtiger als schon heute werden für Ingenieure infolgedessen auch
Kenntnisse und Fähigkeiten aus Querschnittsbereichen sowie Marketing,
Kommunikation und Finanzen. Eindringlich fordert der VDI von den
Hochschulen, Methodenkenntnisse zur Geschäftsmodellentwicklung zum
festen Bestandteil des Curriculums aller Ingenieurstudiengänge zu
machen.
Dem Technologiewandel muss ein Wandel der Qualifizierung folgen
Digitale Kompetenzen werden künftig Voraussetzung für die
individuelle Beschäftigungsfähigkeit. Ohne digitale Bildung keine
digitale Wirtschaft. So lautete der eindringliche Appell Ungeheuers
am gestrigen Abend. Und gerade im deutschen Bildungssystem hakt es
seiner Ansicht nach gewaltig. Ungeheuer: "Bei der Bildung 4.0 ist
Deutschland überhaupt nicht gut aufgestellt. Die Bildungspolitik in
vielen unserer Bundesländer ist hieran leider alles andere als
unschuldig. Nur hilft es nichts. Wir müssen nun trotz der aktuellen
Herausforderungen das Kollabieren unseres gesamten Bildungssystems
verhindern, um parallel die digitale Bildung beherzt angehen zu
können. In unserem Bildungssystem jagt eine Reform die andere. Wirken
lassen, Erfolgskontrolle, Qualitätssteigerung sind in diesem Kontext
Fremdwörter. Für uns Ingenieure beinhaltet der Begriff "Reform" aber
so etwas wie Verbesserung und Erneuerung. Vielleicht sollten wir
Kapazitäten im Bildungssystem dadurch gewinnen, dass wir diese
ständige politische "Reformitis" einfach mal aussetzen."
Bei der Infrastrukturausstattung, den Unterrichtsinhalten, dem
Umgang mit digitalen Medien und der Lehreraus- und fortbildung hinkt
Deutschland in internationalen Vergleichsstudien spürbar hinterher.
Ungeheuer fordert daher ein gemeinsames Engagement von Bund und
Ländern für eine länderübergreifende digitale Bildungs- und
Qualifizierungsoffensive mit passenden pädagogischen Konzepten. Die
digitale Bildung und der Erwerb von Medienkompetenz müssen in allen
Schulformen und Jahrgangsstufen sowie als Kernelement der
Lehrerausbildung fest verankert werden. Auch die Unternehmen sieht
Ungeheuer hier in der Pflicht. Sie müssten die Investition in die
Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter nicht nur als Kosten, sondern
als renditeträchtige Zukunftsinvestitionen zu betrachten.
Der VDI - Sprecher, Gestalter, Netzwerker
Die Faszination für Technik treibt uns voran: Seit 160 Jahren gibt
der VDI Verein Deutscher Ingenieure wichtige Impulse für neue
Technologien und technische Lösungen für mehr Lebensqualität, eine
bessere Umwelt und mehr Wohlstand. Mit rund 155.000 persönlichen
Mitgliedern ist der VDI der größte technisch-wissenschaftliche Verein
Deutschlands. Als Sprecher der Ingenieure und der Technik gestalten
wir die Zukunft aktiv mit. Mehr als 12.000 ehrenamtliche Experten
bearbeiten jedes Jahr neueste Erkenntnisse zur Förderung unseres
Technikstandorts. Als drittgrößter technischer Regelsetzer ist der
VDI Partner für die deutsche Wirtschaft und Wissenschaft.
Pressekontakt:
Ihr Ansprechpartner im VDI:
Marco Dadomo
Telefon: +49 211 6214-383
Telefax: +49 211 6214-156
E-Mail: dadomo@vdi.de
Original-Content von: VDI Verein Deutscher Ingenieure, übermittelt durch news aktuell
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