NOZ: Martin Feifel wurde als Schüler übel gemobbt
Geschrieben am 20-05-2017 |
Osnabrück (ots) - Martin Feifel wurde als Schüler übel gemobbt
Mitschüler schmierten ihm Hundekot ins Gesicht - Vor Augen der
Lehrerin aus dem Fenster gesprungen - Produktionsassistentin
geheiratet - Schauspieler: Fasse keinen Alkohol mehr an
Osnabrück. Schauspieler Martin Feifel ist als Kind von Mitschülern
übel gemobbt worden. "Ich bin als Schüler sehr oft verprügelt worden,
weil ich so still war", sagte der 52-Jährige der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Samstag). "Da wurden wirklich schlimme Sachen mit mir
gemacht, das Schlimmste habe ich in der Volksschule erlebt: Nach dem
Gitarrenunterricht haben mich ein paar andere Schüler abgefangen,
meine Gitarre über eine riesige Thuja-Hecke geworfen und mir dann das
Gesicht mit Hundekot eingeschmiert. Da habe ich am eigenen Leib
erfahren, wie grausam Kinder sein können."
Wenn er mal aus sich herausgekommen sei, habe er gleich den
Pausenclown gegeben, berichtete Feifel weiter. Seinen spektakulärsten
Streich spielte er, als er im zweiten Stock vor den Augen einer
ungeliebten Lehrerin aus dem Fenster des Klassenzimmers sprang: "Als
sie sich mal zur Tafel drehte, um etwas aufzuschreiben, habe ich mir
gedacht: Was macht die wohl gleich für Augen, wenn sie sich wieder
umdreht, und ich bin nicht mehr da. Ich wollte sie nicht schocken,
sondern nur überraschen, wenn ich dann zur Tür hereinkomme. Dann aber
hat sie sich genau in dem Moment umgedreht, in dem ich aus dem
Fenster gesprungen bin. Ich bin in einen Birnbaum gesprungen,
runtergeklettert und dann wieder rein in die Schule.
Weitgehend unbeachtet hat Feifel im vergangenen Jahr seine
langjährige Lebensgefährtin Judith Sutter geheiratet. "Wir haben uns
bei meinem ersten Film mit Dominik Graf kennengelernt, bei dem sie
Produktionsassistentin war, und kennen uns mittlerweile seit über 20
Jahren", berichtete der Schauspieler. "Wir haben letztes Jahr
geheiratet, aber das nicht weiterverbreitet. Jetzt bekommt sie die
Witwenrente, wenn ich mal das Zeitliche segne. Ein Tränchen im Auge
hatte ich aber auch, als dann die Ansprache kam."
Sein Alkoholproblem habe er mittlerweile im Griff, betonte Feifel:
"Ich fasse keinen Alkohol mehr an. Bei mir wurde während einer
Therapie eine affektive Störung diagnostiziert, ich bin jetzt
medikamentös eingestellt und blicke längst nicht mehr in diese
Abgründe, in die ich schon mal geblickt habe. Natürlich hatte sich
das mit dem Alkohol in der Branche wie ein Lauffeuer rumgesprochen."
Vor zwei Jahren habe er dann dem Filmproduzenten Stefan Arndt das
Problem geschildert. "Er sagte: Lass die Finger weg, lass dir nichts
zuschulden kommen. Das wird sich zwar nicht so rasend schnell
verbreiten wie das Problem selbst. Aber irgendwann wissen die Leute:
Der Feifel ist wieder fit, man kann mit dem arbeiten."
Zwei Jahre zuvor habe es einen "richtigen Knick" in seiner
Karriere gegeben, berichtete Feifel weiter: "Die Produzenten trauten
sich nicht mehr, mit mir zu arbeiten, die Versicherungen wollten mich
nicht mehr versichern. Das war natürlich eine Katastrophe."
Spätestens mit dem Dani-Levy-Film "Die Welt der Wunderlichs", mit dem
er für den Deutschen Filmpreis nominiert war, sei diese Krise aber
überwunden.
Am Sonntag ist Feifel im Münchner Tatort "Die Liebe, ein seltsames
Spiel" in der Hauptrolle eines Architekten zu sehen, der Affären zu
fünf Frauen gleichzeitig unterhält. Allen Geliebten hat der von
Feifel dargestellte Architekt eine gläserne Skulptur mit einem
illuminierbaren Konterfei von ihm geschenkt - ein Souvenir, das der
Schauspieler nach Drehschluss mit nach Hause nahm: "Die musste ich
haben, und wenn man sie mir nicht geschenkt hätte, dann hätte ich sie
mir gekauft. Die steht jetzt neben dem Grimmepreis, aber
unbeleuchtet."
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabr?cker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
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