Rheinische Post: Kommentar: Des Guten zu viel
Geschrieben am 23-05-2017 |
Düsseldorf (ots) - Wenn bei uns in der Schule eine Klausur mies
ausfiel, waren natürlich die Lehrer schuld. Die Arbeit war zu schwer,
der Stoff unbekannt, die Aufgabe unlösbar. Und manchmal war auch
etwas Wahres dran. Zumindest dann bestanden zu Recht Zweifel, wenn
selbst der lernwütigste Streber nur auf eine schwache Vier kam.
Genutzt aber hat damals alles Klagen wenig. Das ist in Zeiten der
sozialen Medien anders. Die Online-Petition Zehntausender Schüler der
zehnten Klassen fand Gehör - sogar im Schulministerium. Die zentrale
Englisch-Prüfung darf wiederholt werden. Das Ministerium
signalisiert: Wir haben verstanden. Richtig ist die Entscheidung
dennoch nicht. Denn sie sorgt erneut für ungleiche Bedingungen. Die
Prüfung wird nur wiederholt, wenn es der Prüfling verlangt.
Offensichtlich um die Zahl der förmlichen Beschwerden zu begrenzen,
wird zusätzlich eine großzügigere Bewertung versprochen. Klingt so,
als könne kaum noch einer durchfallen. Besser wäre es gewesen, auf
die Nachschreibemöglichkeit zu verzichten. Die Bewertung zu ändern,
hätte völlig gereicht.
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
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