Neue Westfälische (Bielefeld): Klimapolitik unter Trump
Starker Gegenwind
Hannes Koch, Berlin
Geschrieben am 24-05-2017 |
Bielefeld (ots) - Der Gegenwind hat zugenommen. Klimapolitik ist
gerade kein Gewinnerthema. Millionen Diesel-Fahrer sehen sich in
ihrem persönlichen Fortkommen beeinträchtigt, weil ihr liebes Auto
im Zuge des Abgas-Skandals als Klimakiller in Verruf gekommen ist.
Autofahren ist zunehmend umstritten. Viele Bürger nervt das. Auch
weltpolitisch hat sich die Lage verschoben. 2015 noch lagen sich die
Umweltminister in Paris in den Armen, weil sie ein globales Abkommen
zum Klimaschutz zustande gebracht hatten. Nun will US-Präsident
Donald Trump, Vorstandschef der größten Wirtschaftsnation, von
internationaler Kooperation und modernem Schnickschnack wie
Ökoenergie viel weniger hören als sein Vorgänger Barack Obama.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Umweltministerin Barbara Hendricks
merkten das, als sie zu Beginn dieser Woche versuchten, die
internationale Verantwortungspolitik zu retten. Bei den Verhandlungen
des Petersberger Klimadialogs in Berlin gingen sie ganz niedrig ran -
und können sich trotzdem nicht sicher sein, ob ihr Aktionsplan bis
zum G20-Gipfel in Hamburg im Juli überlebt. Deutschland hat als
diesjährige Vorsitz-Nation zwar eine Menge Einfluss. Was Trumps
Leute aber nicht wollen, wollen sie nicht. Keine gute Voraussetzung
für die Paris-Nachfolge-Konferenz, die im November in Bonn
stattfindet. Vielleicht muss Klima-Weltmeister Deutschland
ausgerechnet zu diesem Anlass erleben, dass die US-Regierung aus dem
globalen Konsens aussteigt. Dabei legte die
Industrieländer-Organisation OECD extra noch mal gut aufbereitete
Argumente auf den Tisch. Investitionen in den Klimaschutz könnten
das Wachstum von Staaten wie der Bundesrepublik und den USA
mittelfristig um einen Prozentpunkt erhöhen. Unter dem Strich
schaffe die Decarbonisierung - die Umstellung von fossilen auf
regenerative Energien - mehr Arbeitsplätze und Wohlstand, lautet die
Botschaft der OECD. Klingt gut. Aber stimmt das auch? Es heißt doch,
dass in Elektro-Autos viel weniger Teile verbaut werden als in
Benzinern. Technisch simpler Motor, kein Getriebe. Wozu braucht man
dann noch eine Million Beschäftigte in der deutschen Autoindustrie?
Vielleicht steht mehr auf dem Spiel - und wir müssen uns an eine
langsamere, weniger profitable Wirtschaftsweise gewöhnen. Solche
Fragen machen Klimapolitik auch nicht einfacher.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
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