(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Madame Mèrkel, Kommentar zur EU von Detlef Fechtner

Geschrieben am 29-05-2017

Frankfurt (ots) - Versprochen ist versprochen! Jahrelang haben
sich deutsche Finanzminister über den Wildwuchs bei den
Mehrwertsteuersätzen in der EU aufgeregt. Aber keiner von ihnen hat
je Anstoß an den Ermäßigungen genommen, die Frankreich Gastronomen
gewährt. Immerhin hatte ja einst Gerhard Schröder versprochen, dass
Deutschland diese Schonung akzeptiert. Und was ein deutscher Kanzler
einem französischen Präsidenten zusagt, stellen deutsche Minister nie
mehr in Frage. Basta!

Zweifelsohne ist die deutsch-französische Freundschaft eine ganz
besondere. Abgesehen von wenigen Reibereien - etwa nach Mitterrands
Störfeuern gegen die deutsche Einheit - suchten Berlin und Paris
stets eine engere Abstimmung als mit anderen EU-Partnern. Schließlich
wissen beide Länder nur zu gut, dass ihr dominierender
gestalterischer Einfluss in der EU auf dieser außergewöhnlichen
Partnerschaft gründet. Anders gesagt: Ohne den anderen haben beide
Seiten nicht einmal halb so viel in Europa zu sagen.

Insofern ist das demonstrative Zusammenrücken von Angela Merkel
und Emmanuel Macron nicht überraschend, aber in seiner Art und Weise
bemerkenswert. Schließlich hat Merkel Macron umgehend und
voraussetzungslos Unterstützung zugesagt. Macron wiederum hat Merkel
den Gefallen getan, sich offiziell gegen Euro-Bonds auszusprechen -
auch wenn er sich geschickt mit einem sprachlichen Zusatz Optionen
offenhielt.

Merkel und Macron brauchen nicht nur einander, sie passen auch
recht gut zueinander. Die Kanzlerin findet in Macron einen liberalen
und offenen politischen Partner, der zugleich zuverlässig zu sein
scheint. Einer, der nicht so unberechenbar und erratisch agiert wie
Sarkozy und nicht so verzagt und ermüdend wie Hollande. Macron erhält
dafür postwendend Starthilfe, um sich in Rekordtempo außenpolitisch
zu profilieren, was ihm bei den Umfragen guttut. Und so spricht
vieles dafür, dass das Tandem beste Chancen hat, endlich schwierige
Reformvorhaben der EU voranzubringen, etwa die Vertiefung der
Währungsunion. Die Kanzlerin scheint auf dem Wege, in Brüssel eine
deutsche Europapolitik mit starkem französischen Akzent zu vertreten
- sozusagen als Madame Mèrkel. Schon bald darf man Initiativen für
die Haushaltspolitik und Finanzpolitik erwarten, die sowohl
ausreichend Konditionalität für die Deutschen als auch genug
Flexibilität für die Franzosen beinhalten. Ausgerechnet in Zeiten von
Krisen und Unwägbarkeiten könnte der deutsch-französische Motor
wieder auf Touren kommen



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

Original-Content von: B?rsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

613652

weitere Artikel:
  • Bayerische Wirtschaftsnacht der vbw in den Eisbachstudios - Gaffal: "Dürfen uns nicht auf der guten Wirtschaftslage ausruhen" München (ots) - "Den Menschen in Deutschland und Bayern geht es so gut wie nie zuvor. Wir dürfen uns aber nicht zurücklehnen. Um morgen noch wettbewerbsfähig zu sein, müssen wir heute das Richtige tun", sagte der Präsident der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., Alfred Gaffal, bei der Bayerischen Wirtschaftsnacht in den Eisbachstudios in München. In Anwesenheit von Ministerpräsident Seehofer, der meisten Mitglieder des bayerischen Kabinetts und mehr als 400 weiteren Gästen warnte Gaffal davor, Teile der Agenda 2010 mehr...

  • Alfred Gaffal als vbw Präsident wiedergewählt München (ots) - Alfred Gaffal ist zum dritten Mal zum Präsidenten der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. gewählt worden. Er hat das Amt seit 2013 inne. Gaffal, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Wolf GmbH in Mainburg und Geschäftsführer der Wolf Holding GmbH, wurde auf der Mitgliederversammlung für weitere zwei Jahre an der Spitze der vbw bestätigt. Gaffal: "In meine neue Amtszeit fallen zwei neu zu wählende Regierungen. Mein Ziel ist es, notwendige wirtschaftspolitische Weichenstellungen mit zu gestalten. Wir mehr...

  • GCL-SI will gemeinsam mit Europe Solar Concept den europäischen Markt mit Solarmodulen beliefern Suzhou, China (ots/PRNewswire) - GCL System Integration Technology Co. Ltd. (GCL-SI), (Shenzhen: 002506), eine Tochtergesellschaft des Energie-Weltkonzerns GCL, hat einen Vertrag mit Europe Solar Concept (ESC) unterzeichnet, einer der ersten Solarprodukte-Großhändler in Europa, der die Vermarktung der Solarmodule von GCL-SI in europäischen Ländern vorsieht. Im Rahmen der Partnerschaft wird ESC Solarmodule von GCL-SI in sein Produktportfolio integrieren und seinen Kunden anbieten. Dies ist die erste Kooperation von GCL-SI mit mehr...

  • HANNOVER Finanz Gruppe gibt Stabwechsel an der Spitze bekannt - Eigenkapitalpartner für den Mittelstand meldet Rekordausschüttung Hannover (ots) - Die auf den Mittelstand spezialisierte Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Hannover und Wien verzeichnet mit dem besten Jahr in der Firmengeschichte ein investitionsstarkes Jahr 2016 - trotz schwierigem Markt kann HANNOVER Finanz auch 2017 qualitativ hochwertige Anfragen und ein erstes Investment melden - auf drei lukrative Verkäufe soll ein weiterer folgen - Vorstandssprecher Andreas Schober übergibt nach 29 Jahren erfolgreicher Tätigkeit und 21 Jahren im Vorstand der Gruppe den Stab an den designierten Vorstandssprecher mehr...

  • Aufgewerteter SKODA SUPERB ab sofort mit SKODA Connect und weiteren Features erhältlich (FOTO) Weiterstadt (ots) - - Mobile Online-Dienste: SKODA Care Connect serienmäßig im Flaggschiff der Marke - Kapazitives Touchdisplay wächst beim Infotainmentsystem Columbus auf 9,2 Zoll - Neue Komfort-Highlights wie Air Care Climatronic, In-Car-Communication und Massagesitze verfügbar - Topausstattung L&K erhältlich mit Chromzierleisten und schwarzem Dachhimmel SKODA wertet sein Flaggschiff auf. Ab sofort ist der SKODA SUPERB dank SKODA Connect ,always on'. Zu den weiteren Highlights zählt das mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht