Westfalenpost: USA/Klimaabkommen
Geschrieben am 01-06-2017 |
Hagen (ots) - Das Pariser Klimaabkommen ist wichtiger als Donald
Trump. Es gilt nicht nur als Meilenstein auf dem Weg zu einer
nachhaltigen Wirtschaft, sondern es hat auch bewiesen, dass die
globale Staatengemeinschaft in zentralen Fragen doch noch gemeinsam
Lösungen erarbeiten kann. Die USA sitzen jetzt ziemlich allein in
einem wackligen Boot mit Nicaragua und Syrien - den bisher einzigen
Nationen, die bei Paris nicht mitmachen. Trump kann den Kampf gegen
die Erderwärmung bremsen, stoppen kann er ihn nicht. Der Mann, der
den Klimawandel im Wahlkampf als Erfindung der Chinesen bezeichnete,
hat schon zahlreiche national wirksame Entscheidungen getroffen,
fossilen Brennstoffen zu einem Comeback zu verhelfen. Seine
Umweltbehörde wurde angewiesen, sämtliche Seiten über den Klimawandel
im Internetangebot zu löschen. Die Mittel für den Umweltschutz will
Trump drastisch reduzieren. Gestern Abend blieb er erneut schlüssige
Argumente schuldig. Aber: In weniger als vier Jahren (wenn wir Pech
haben: in weniger als acht) wird der Milliardär sein Amt als dann
schlechtester Präsident in der Geschichte der USA wieder räumen. Sein
Nachfolger kann nicht so dumm sein wie er. Trumps Ausscheren ist
trotzdem verhängnisvoll. Es ist ein Symbol für den zunehmenden
Isolationismus einer ehemaligen Führungsmacht. Sich aus einem Vertrag
zu verabschieden, den 200 Staaten nach zähen Verhandlungen
unterzeichnet haben, zeigt, wie verhängnisvoll der Spruch "America
first" wirklich ist. Egoismus bringt die Welt nicht nach vorne, er
wirft sie zurück. Das Pariser Abkommen ist der Beweis dafür, dass
Politik funktionieren kann. Donald Trump dagegen zeigt, wie Politik
nicht funktionieren darf.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
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