(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Unnötige Vorsorge Zum Millionen-Überschuss der Krankenkassen

Geschrieben am 08-06-2017

Cottbus (ots) - Wer hätte das gedacht? Noch im vergangenen Jahr
hatte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen für 2017
steigende Zusatzbeiträge prognostiziert. In Wirklichkeit sind diese
Beiträge nicht nur nicht gestiegen. Die Krankenkassen haben im ersten
Quartal des laufenden Jahres sogar ein dreistelliges Millionen-Plus
erzielt, wie aus einer vorläufigen Bilanz hervorgeht. Besseres kann
einem Bundesgesundheitsminister im Wahljahr nicht passieren.
Allerdings hat Hermann Gröhe dabei auch auf zweifelhafte Weise
nachgeholfen. Mit der offiziellen Begründung, die Mehrkosten für die
Behandlung von Flüchtlingen abzusichern, reichte er für 2017 ein
einmaliges Bonbon von 1,5 Milliarden Euro aus dem Gesundheitsfonds an
die Kassen weiter. In Wahrheit hatte Gröhe nämlich ebenfalls
steigende Beiträge befürchtet und deshalb das zusätzliche Geld aus
Beitrags- und Steuerreserven locker gemacht. Mit dem aktuell
erzielten Kassen-Überschuss wird nun klar: Dieser "Vorsorge" im
Wahljahr hätte es gar nicht bedurft. Schwer vorstellbar allerdings,
dass die komfortable Lage der Krankenkassen auch über 2017 hinaus ein
Selbstläufer bleibt. Denn es ist ja nicht so, dass die
Gesundheitskosten sinken würden. Vielmehr wird der Anstieg der
Arzneimittelpreise oder der Behandlungskosten in den Kliniken durch
die nach wie vor sehr gute Wirtschaftslage praktisch überkompensiert.
Wenn der Arbeitsmarkt brummt und noch dazu die Lohnentwicklung
ordentlich ist, dann kommt auch besonders viel Beitragsgeld in die
Kasse. Allerdings dürfte die Zahl der Beschäftigten künftig weniger
steigen. Auch gab es seit der Wiedervereinigung nur sechs Jahre, in
denen die Kassenausgaben nicht stärker gewachsen sind als die
beitragspflichtigen Einkommen der Versicherten. Beitragserhöhungen
dürften also unvermeidbar sein, nur eben später als gedacht.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

614300

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Wiedervorlage verdient - Kommentar zur Mütterrente Ravensburg (ots) - Wie wurde gekämpft und gestritten, bis vor drei Jahren auch älteren Frauen in der Mütterrente wenigstens ein zweites Jahr Kindererziehungszeiten anerkannt wurde. Warum die älteren Mütter aber immer noch nicht mit den jüngeren gleichgestellt sind, erschließt sich unter dem Gesichtspunkt der Gerechtigkeit niemandem. Unter dem Gesichtspunkt der Finanzen wird es verständlich. 6,7 Milliarden mehr im Jahr kostet das dritte Jahr. Der Kardinalfehler der vergangenen Reform war, diese Summe zuerst einmal den Rentenkassen mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Kosten der Sicherheit Düsseldorf (ots) - Mehr Polizisten, mehr Gefängnisplätze, mehr Justizbeamte und eine bessere technische Ausstattung der Justiz insgesamt. Das klingt derart famos, dass man es kaum glauben mag. Wer den künftigen schwarz-gelben Koalitionären indes länger zuhört, fragt sich: Wie sollen all diese Vorschläge bezahlt werden? Die selbst ernannten Wirtschaftsexperten kündigen Wohltat um Wohltat an - Vorschläge zur Finanzierung aber lassen sie bisher missen. Sicherheit kostet Geld, viel Sicherheit kostet viel Geld. Doch sie kostet noch etwas mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Mäzenatentum Düsseldorf (ots) - Die Aussagen von Ex-FBI-Chef James Comey sind deshalb so gefährlich für US-Präsident Donald Trump, weil sie ihn an seiner verwundbaren Stelle treffen: seinem unbändigen, vor den demokratischen Gepflogenheiten nicht Halt machenden Narzissmus. Trump stellt Trump über alles. Er wollte den unbedingten Gehorsam von Comey. So soll Trump Comey als Erstes gefragt haben, ob dieser seinen Job behalten wolle. Trump habe ein "mäzenatenhaftes Verhältnis" zwischen beiden verlangt, sagt Comey weiter. Heißt: Wer Trump nicht folgt, mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Schwarz-gelbe Verhandlungen über Innere Sicherheit Laschets erste Kröte Lothar Schmalen, Düsseldorf Bielefeld (ots) - Eine Schleierfahndung ohne jeden Verdacht und ohne jeden konkreten Anlass, also nach bayerischem Vorbild, soll es in Nordrhein-Westfalen auch unter einer schwarz-gelben Regierung nicht geben. Die jetzt verabredete verdachtsunabhängige "strategische Fahndung" dagegen darf nur angewandt werden, wenn ein konkreter Anlass vorliegt. Auch wenn die Verhandlungsführer der beiden Parteien CDU und FDP dies offiziell so nicht bestätigen wollen, ist festzuhalten, dass die CDU und ihr designierter Ministerpräsident Armin Laschet mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Aussage von Ex-FBI-Chef Comey Jetzt kommt die Quittung Dirk Hautkapp, Washington Bielefeld (ots) - Gut ausgehen wird das Drama um die Russland-Affäre für US-Präsident Donald Trump nicht - auch wenn er in der eigenen Partei aus Gründen der politischen Opportunität bis zu den Zwischenwahlen 2018 vor einem Amtsenthebungsverfahren sicher sein dürfte.  Die Russland-Affäre wird Trumps Agenda - Steuern, Jobs, Mauerbau, Krankenversicherung - weiter entschleunigen, irgendwann folgt der Stillstand. Das schafft bei den längst enttäuschten Wählern noch mehr Überdruss. Schon heute sind die Umfragenwerte für Trump unterirdisch. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht