Comeback der Investitionen sorgt für konjunkturellen Rückenwind in der Eurozone
Geschrieben am 08-06-2017 |
Frankfurt am Main (ots) -
- KfW Research hebt Wachstumsprognosen für 2017 auf +1,8 % und für
2018 auf + 1,7 % an (Vorprognose für beide Jahre 1,6 %)
- Konsum bleibt treibende Kraft, auflebende Investitionstätigkeit
wird mehr und mehr zum zweiten Standbein
- Nach Wahlen im Herbst öffnet sich Zeitfenster für
institutionelle Reformen im Euroraum
Die europäische Wirtschaft kommt gut voran: Im ersten Quartal lag
das Wachstum in der Eurozone bei 0,6 % - und fiel damit dynamischer
aus als etwa in den USA und Großbritannien. Die positive Entwicklung
dürfte anhalten, wie die gute Stimmung in der Wirtschaft in der
Breite der Eurozone signalisiert. KfW Research hebt daher seine
Konjunkturprognose für 2017 an auf 1,8 % (Vorprognose +1,6 %). Auch
im kommenden Jahr dürfte das Wachstumstempo der Wirtschaft ähnlich
ausfallen. Für 2018 erwartet KfW Research einen Zuwachs des
Bruttoinlandsprodukts im Euroraum in Höhe von 1,7 % (Vorprognose: 1,6
%).
Mit Blick auf das Stimmungshoch in den Unternehmen allein wäre
durchaus noch mehr Konjunkturoptimismus zu rechtfertigen. Die
verfügbaren harten Daten zeigen aber bisher keine grundlegende
Erhöhung des Wachstumstempos an: Die Industrieproduktion in Europa
stagnierte im ersten Quartal, die Arbeitslosigkeit sinkt
kontinuierlich, aber nicht schneller und die Reallohndynamik erhält
2017 aufgrund des energiepreisbedingten Anstiegs der Inflationsrate
einen Dämpfer. Die Wachstumsbeiträge des Konsums bleiben zwar die
treibende Kraft des Wirtschaftswachstums, sie nehmen jedoch nicht
weiter zu. Zum zweiten Standbein des europäischen Wachstums dürfte in
diesem Jahr allerdings die Investitionstätigkeit werden. Bereits im
ersten Quartal haben die Bruttoanlageinvestitionen 0,3 Prozentpunkte
zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts beigetragen. Die steigende
Kapazitätsauslastung, das Verblassen politischer Risiken nach den
Wahlen in Frankreich und den Niederlanden und die positiven
Geschäftserwartungen der Unternehmen in der Eurozone sprechen dafür,
dass sich das Investitionsklima weiter aufhellt: "Wir sehen in diesem
Jahr endlich die Trendwende bei der Investitionstätigkeit. Ich gehe
davon aus, dass die Unternehmer Schritt für Schritt mutiger werden
und die guten Finanzierungsbedingungen nutzen, um ihre
Kapitalausstattung zu modernisieren und erweitern. Das Comeback der
Investitionen sorgt für konjunkturellen Rückenwind: Wir heben unsere
Konjunkturprognosen für den Euroraum auf 1,8 % im laufenden und 1,7 %
im kommenden Jahr an."
Der Aufschwung in Europa geht damit mit stabilen Wachstumsraten
ins vierte Jahr. Doch weiterhin gilt, dass politische Entwicklungen
den scheinbar robusten Aufschwung aus der Bahn werfen könnten.
Zeuner: "Der Ausstieg der USA aus dem Klimaschutzabkommen zeigt, dass
isolationistische Ideen dort nicht vom Tisch und negative
Überraschungen auch in der US-Handelspolitik nicht auszuschließen
sind. In Europa wird sich nach den Wahlen in Großbritannien das
Augenmerk verstärkt auf den Brexit und die bevorstehenden harten
Austrittsverhandlungen richten, die für Unsicherheit sorgen dürften,
auch wenn das konjunkturelle Risiko für die Eurozone auf absehbare
Zeit begrenzt bleibt." Schließlich mache die Lage in Italien
unverändert Sorgen. Das Bankensystem ächze unter den hohen Summen
notleidender Kredite, die nur langsam abgebaut werden könnten. Hinzu
kämen die anstehenden Neuwahlen mit dem Risiko einer Mehrheit
europakritischer Parteien. Da die Neuregelung des Wahlrechts Formen
annimmt, sei ein vorzeitiger Wahltermin im Herbst 2017 im Bereich des
Wahrscheinlichen.
Neben den Abwärtsrisiken besteht aber auch die Chance, dass die
europäische Wirtschaft stärker wächst als prognostiziert:
"Frankreich, Deutschland und Italien starten fast synchron in eine
neue Legislaturperiode. Zusammen mit der wirtschaftlichen Erholung
und dem neuen Bewusstsein für die Bedeutung der EU in einer Welt
voller Unsicherheitsfaktoren öffnet sich so ein Zeitfenster für die
Wiederaufnahme der institutionellen Reformen der Eurozone", so
Zeuner. Deuteten sich hier greifbare Fortschritte an, die das
Fundament des Währungsraums nachhaltig stärken, dürfte die
Investitionsdynamik angesichts der ohnehin guten Stimmung nochmals an
Fahrt gewinnen.
Den KfW-Konjunkturkompass Eurozone finden Sie unter:
http://ots.de/sTd5d
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk,
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de
Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell
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