Heilbronner Stimme: Hanf-Verband kritisiert Preissprung für medizinisches Cannabis - Preis pro Gramm nahezu verdoppelt
Geschrieben am 10-06-2017 |
Heilbronn (ots) - Berlin - In der neuen Cannabisagentur sieht der
Deutsche Hanfverband (DHV) eine Chance für eine deutsche
Cannabis-Industrie. Allerdings erschwerten die Ausschreibungsvorgaben
für den Anbau den Zugang zur "Zukunftsbranche". DHV-Geschäftsführer
Georg Wurth sagte der "Heilbronner Stimme" (Samstagausgabe): "Beim
Anbau werden deutsche Unternehmer gezwungen, Kooperationen mit
internationalen Unternehmen einzugehen, weil Erfahrung mit dem Anbau
von medizinischen Hanfblüten vorausgesetzt wird, die deutsche
Unternehmer und Startups natürlich nicht haben."
Ein noch größeres Problem sieht Wurth im Preissprung für
medizinische Hanfblüten. Der Preis pro Gramm habe sich seit der
Gesetzesänderung nahezu verdoppelt. Wörtlich sagte Wurth: "Das größte
unvorhersehbare Problem für Patienten und Krankenkassen ist ein
erheblicher Preisanstieg für Hanfblüten in den Apotheken." Der
Preisanstieg resultiere aus einer Definition im neuen Gesetz. "Es
geht darum, dass die Hanfblüten jetzt als Arzneistoff und nicht als
Fertigarzneimittel definiert sind. Deshalb können die Apotheker die
Dosen nicht einfach wie geliefert weitergeben, sondern müssen sie
öffnen, den Inhalt prüfen und umpacken. Je nach Angaben auf dem
Rezept müssen sie die Blüten sogar mahlen und portionieren. Dafür
sind feste Preise/Aufschläge vorgesehen, so dass die Apotheker auch
nicht mehr wie vor der Gesetzesänderung Spielraum beim Preis haben",
erklärte Wurth. "Konkret lag der geringste Preis, den ich vor der
Änderung gehört hatte, bei 12,50 Euro pro Gramm. Jetzt geht nichts
mehr unter 21 Euro pro Gramm."
Das neue Cannabis-Gesetz gilt seit März 2017. Damit können
Patienten Cannabis-Arzneimittel auf Rezept erhalten. Die Kosten
hierfür sollen die Krankenkassen übernehmen. Vor der Neuregelung
brauchten Patienten eine Ausnahmegenehmigung, über zuletzt 1.061
Menschen verfügten. 2016 wurden zu medizinischen Zwecken 170
Kilogramm Cannabis eingeführt. Das war deutlich mehr als 2015 (92,8
Kilogramm).
Ab 2019 sollen Unternehmen auch in Deutschland Cannabis zu
medizinischen Zwecken anbauen. Das Ausschreibungsverfahren für den
Anbau bei der neu eingerichteten Cannabisagentur ist angelaufen. 2021
und 2022 sollen im staatlichen Auftrag je 2000 Kilogramm Cannabis in
Deutschland geerntet werden. Danach sollen die Mengen jährlich
steigen.
Der Deutsche Hanfverband ist die größte Lobbyorganisation der
Hanfbewegung in Deutschland. Das Hauptziel des DHV ist die
Legalisierung von Hanfprodukten als Genussmittel unter
verbraucherfreundlichen Bedingungen.
Pressekontakt:
Heilbronner Stimme
Chefredaktion
Telefon: +49 (07131) 615-794
politik@stimme.de
Original-Content von: Heilbronner Stimme, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
614441
weitere Artikel:
- WAZ: Weitere Brennelemente aus Deutschland
für belgisches Atomkraftwerk Doel Essen (ots) - Trotz großer Sicherheitsbedenken wird das
umstrittene belgische Atomkraftwerk Doel weiter mit Brennelementen
aus Deutschland beliefert. Wie aus einem Schreiben des
Bundesumweltministeriums hervorgeht, das der in Essen erscheinenden
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagausgabe) vorliegt,
waren es 112 Brennelemente für den Standort Doel im vergangenen Jahr
und 64 in den ersten Monaten 2017.
"Die Bundesregierung sorgt dafür, dass weiter ungebremst
Brennelemente in die belgischen Schrottreaktoren geliefert mehr...
- NOZ: Berufsverband beklagt Überlastung der Kinderärzte in Deutschland Osnabrück (ots) - Berufsverband beklagt Überlastung der
Kinderärzte in Deutschland
Mediziner reagieren teilweise mit Aufnahmestopp - Sprecher:
Bedarfsplanung überholt
Osnabrück. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendmediziner
(BVKJ) kritisiert eine Überlastung der Kinderärzte in Deutschland.
Verbandssprecher Hermann Josef Kahl sagte der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Montag), einigen Medizinern bleibe nichts anderes übrig als
Aufnahmestopps zu verhängen. "Die Mehrbelastung der Kinder- und
Jugendärzte wird von der Politik mehr...
- NOZ: Abwehr von Cyber-Angriffen: Pistorius fordert Katastrophenschutz-Übung Osnabrück (ots) - Abwehr von Cyber-Angriffen: Pistorius fordert
Katastrophenschutz-Übung
Niedersachsens Innenminister: Wir sollten nicht warten, bis etwas
Schlimmeres passiert"
Osnabrück. Zur Abwehr von Cyber-Angriffen hat Niedersachsens
Innenminister Boris Pistorius gemeinsame Katastrophenschutz-Übungen
von Bund und Ländern gefordert. Vor Beginn der Innenministerkonferenz
(IMK) sagte Pistorius in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Montag): "Hackerangriffe auf lebenswichtige Systeme der
Gesellschaft sind mehr...
- Rheinische Post: CDU begrüßt Vorstoß der Grünen zur Zentralisierung des Verfassungsschutzes Düsseldorf (ots) - Die CDU hat den Vorstoß der Grünen zur
Zentralisierung des Verfassungsschutzes grundsätzlich begrüßt. "Mehr
Kooperation und Durchgriffsrechte des Bundes sind ein richtiger
Ansatz", sagte Innen-Staatssekretär Günter Krings (CDU) der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Zuvor
hatten sich die Grünen-Innenexperten Irene Mihalic und Konstantin von
Notz dafür ausgesprochen, dass es künftig nur noch einen
Inlandsgeheimdienst zur Gefahrenerkennung und Spionageabwehr mit vier
bis sechs Außenstellen mehr...
- Rheinische Post: Druck auf Ausweitung der Schleierfahndung bei Innenministerkonferenz Düsseldorf (ots) - Bayern will bei der an diesem Montag
beginnenden Innenministerkonferenz in Dresden den Druck auf eine
bundesweite Einführung der Schleierfahndung erhöhen. Dass immer noch
drei Bundesländer keine verdachtsunabhängige Kontrolle zuließen, sei
eine "eklatante Sicherheitslücke, die unbedingt geschlossen werden
muss", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Er rief
dazu auf, die Schleierfahndung in den Grenzregionen weiter
auszubauen. Verstärkt mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|