Börsen-Zeitung: Zwischen grün und orange,
Kommentar zur US-Notenbank von Stefan Paravicini
Geschrieben am 15-06-2017 |
Frankfurt (ots) - Wenn Janet Yellen, Chefin der US-Notenbank, die
Verfassung der größten Volkswirtschaft mit einem Farbton beschreiben
müsste, würde sie derzeit einen satten Grünton wählen. "Die
Wirtschaft scheint sich nach der Abkühlung im ersten Quartal erholt
zu haben", begründete Yellen die Entscheidung der Federal Reserve für
die dritte Zinserhöhung in sechs Monaten. Geht es nach den
US-Währungshütern, soll ein weiterer Schritt nach oben noch in diesem
Jahr erfolgen und der eingeschlagene Kurs auch 2018 fortgesetzt
werden. "Weitere graduelle Zinserhöhungen sind in den nächsten Jahren
angemessen", legte sich Yellen fest.
Doch damit nicht genug. Parallel zu der im Dezember 2015
eingeschlagenen und zuletzt verstetigten Politik gradueller
Zinserhöhungen hat die Fed jetzt einen lange erwarteten Plan für den
Abbau ihrer in Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise aufgeblähten
Bilanzsumme vorgelegt. Noch in diesem Jahr will Yellen mit dem Abbau
von Staatsanleihen und verbrieften Hypotheken beginnen, die die
Notenbank im Rahmen des Quantitative Easing im großen Stil erworben
hat.
Noch ist nicht klar, wann genau der Abverkauf starten soll. Der
Abbau der Bilanzsumme in Höhe von derzeit rund 4,2 Bill. Dollar werde
jedenfalls so geräuschlos vonstattengehen, "wie wenn man der Farbe
beim Trocknen zusieht", hofft Yellen. Monatlich sollen zunächst 10
Mrd. Dollar weniger in neue Anleihen reinvestiert werden. Geduld muss
die Notenbank auch mit Blick auf die Inflation beweisen, die sich
zuletzt wieder von der angepeilten Teuerungsrate entfernt hat.
Derweil mehren sich die Stimmen, die auf dunkle Punkte im
konjunkturellen Gesamtbild hinweisen.
Sicher, die Arbeitslosenquote liegt mit knapp 4 Prozent auf
Vollbeschäftigungsniveau, worauf Yellen auch weiterhin ihre Hoffnung
stützt, dass die Inflation bald die Zielmarke von 2 Prozent erreicht.
Die Beschäftigungsquote, die in der Krise von 63 auf 58 Prozent
eingebrochen ist, hat indessen nur die halbe Strecke zurück
geschafft. Dass die neue Regierung die versprochenen Impulse setzen
kann, während Donald Trump wohl mit einer Untersuchung des vom
Justizministerium eingesetzten Sonderermittlers Robert Mueller
konfrontiert ist, wird von Tag zu Tag unwahrscheinlicher. Die
politische Lage des US-Präsidenten entspricht farblich längst seinem
Teint. Zumindest der Bondmarkt signalisiert für das konjunkturelle
Umfeld eine ähnliche Einfärbung. Auf dem Aktienmarkt stehen derweil
scheinbar ungetrübt alle Zeichen auf Grün.
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