Weltflüchtlingstag: 82 Prozent syrischer Flüchtlinge in Jordanien leben unterhalb der Armutsgrenze / Neue CARE-Studie zeigt, dass die Abhängigkeit von humanitärer Hilfe wächst
Geschrieben am 20-06-2017 |
Bonn (ots) -
Sperrfrist: 20.06.2017 00:00
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Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
In Jordanien leben 82 Prozent der syrischen Flüchtlinge unterhalb
der Armutsgrenze. Darauf weist die Hilfsorganisation CARE im Vorfeld
des Weltflüchtlingstages hin. Die neue Studie "Seven Years into
Exile" zeigt, dass die Abhängigkeit von Hilfsleistungen im siebten
Jahr der Syrienkrise wächst.
Insgesamt gaben 40 Prozent der befragten Flüchtlinge
Hilfsleistungen als ihre einzige Einnahmequelle an - ein Anstieg um 7
Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Mütter und Väter geben alles, um
ihre Familien zu ernähren, aber ohne Einkommen geraten die
Flüchtlinge immer tiefer in eine Spirale aus Armut und Verschuldung",
sagt Marten Mylius, CARE-Nothilfekoordinator im Nahen Osten.
Syrische Flüchtlinge in Jordanien sind zusätzlich mit sich stark
verändernden Geschlechterrollen konfrontiert. "Frauen müssen ihre
Familien vermehrt finanziell unterstützen, teilweise auch als
alleiniges Familienoberhaupt", so Mylius. "Das sorgt für Spannungen
und höhere Erwartungen an Frauen, die sich bereits um Familie und
Haushalt kümmern."
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick:
- 78 Prozent der Flüchtlinge sind arbeitslos, nur einer von fünf
syrischen Flüchtlingen besitzt eine offizielle Arbeitserlaubnis.
Grund dafür sind schwierig zu erfüllende Bedingungen für den
Erwerb einer Arbeitserlaubnis und fehlende Arbeitsplätze.
- 89 Prozent sind verschuldet, weil die Kosten für Miete, Essen
und Medizin das monatliche Einkommen im Schnitt um 25 Prozent
übersteigen.
- Etwa ein Drittel der Familien wird von Frauen geführt. Als
Verantwortliche für Haushalt und Familie suchen Frauen eher
flexiblere Arbeit, die sie von zu Hause aus erledigen können.
Schwarzarbeit setzt sie hohen Sicherheitsrisiken aus.
CARE fordert deshalb, an Lösungen für Familien zu arbeiten, es
müsse realistische Zukunftsperspektiven geben, sowohl für Männer als
auch Frauen. "So lange der Krieg andauert, herrscht Not, sowohl für
syrische Flüchtlinge als auch Jordanier. Sie brauchen eine Hand, die
ihnen aufhilft. Die internationale Gemeinschaft muss diesen langen
Weg gehen. Es ist noch nicht zu spät", sagt Mylius.
Studie "Seven Years into Exile": Im April 2017 wurden 2.184
Personen in Jordanien befragt, darunter syrische Flüchtlinge,
Jordanier, CARE-Personal, Regierungsmitglieder Jordaniens und
Mitarbeiter lokaler Hilfsorganisationen. Die Teilnehmer wurden zu den
Bereichen Wohnen, Nahrung, Ausgaben, Bildung, Gesundheitsversorgung,
Sicherheit und Beziehung zu den Gastgemeinden interviewt.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Johanna Mitscherlich
Telefon: 0228 / 97563 48
E-Mail: mitscherlich@care.de
Original-Content von: CARE Deutschland-Luxemburg e.V., übermittelt durch news aktuell
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