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ARD stellt Weichen für mehr Diversität

Geschrieben am 29-11-2017

Leipzig (ots) - Die ARD wird in den kommenden Jahren verstärkt die
Diversität im Programm fördern. Das haben die Intendantinnen und
Intendanten des Senderverbunds bei ihrer Sitzung in Leipzig
beschlossen.

Zuvor hatte bereits die Fernsehprogrammkonferenz der ARD die
Ergebnisse der Studie "Audiovisuelle Diversität -
Geschlechterdarstellungen in Film und Fernsehen in Deutschland" der
Universität Rostock und der MaLisa-Stiftung, die von allen großen
Sendern unterstützt wurde, diskutiert und Handlungsoptionen für alle
Programmbereich geprüft.

"Wir haben uns jetzt die Ergebnisse der Studie in Bezug auf die
ARD genau angesehe", so die ARD-Vorsitzende und Fim-Intendantin der
ARD, Karola Wille. "Dabei ist festzustellen: In vielen Bereichen -
beispielsweise bei den Serien am Vorabend - spiegeln wir die
gesellschaftliche Realität gut wider. Anderswo gibt es aber
Handlungsbedarf, zum Beispiel bei der Altersstruktur beim
Fernsehfilm. Es muss bei allen Entscheidern ein Bewusstsein geben,
dass Klischees und überholte Rollenbilder zum gegebenen Zeitpunkt in
Frage gestellt und gebrochen werden müssen."

Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen:
"Unsere Programmverantwortlichen aller Genres - egal ob Nachrichten,
Fiktion, Sport oder auch im Kinderprogramm - sind für das wichtige
Thema Diversität sensibilisiert. Das Erste als nationaler Sender
trägt hier eine besondere Verantwortung. Wir wollen diese in Zukunft
noch bewusster wahrnehmen und systematische Anstrengungen
unternehmen, ein zeitgemäßes Bild der Wirklichkeit zu vermitteln."

So wird die Degeto bereits in der Stoffauswahl und
Drehbuchentwicklung auf die Diversität achten und insbesondere die
Altersstruktur bei den weiblichen Hauptrollen thematisieren. Künftig
soll eine "Check-Liste" als Bestandteil der Drehbuchentwicklung dazu
führen, dass bewusste Entscheidungen hinsichtlich der Diversität
getroffen werden.

Generell will die ARD in ihren Fernsehfilmen den Anteil von Frauen
als Protagonistin - auch im mittleren und höheren Alter - steigern
und verstärkt darauf achten, dass bei den dargestellten Berufsfeldern
von Protagonistinnen die Realität besser abgebildet wird.

"Auch im Bereich Unterhaltung sind wir sensibilisiert", so Wille:
"Während es beispielsweise auf den Programmplätzen unserer
Comedy-Schienen mit Carolin Kebekus, Gerburg Jahnke, Maren Kroymann
oder Ina Müller ein breites Angebot gibt, sind die großen
Samstagabendshows seit Jahrzehnten eine Domäne von Männern". Hier
werden künftig die zuständigen Koordinatoren darauf achten, junge
Talente zu fördern.

In der Vorabend-Sendestrecke wird eine ausgewogene Besetzung in
der fiktionalen Leiste um 18.50 Uhr (in der Regel Krimi- oder
Arztserien) angestrebt. Die Redaktion achtet bei der Entwicklung der
einzelnen Fallgeschichten und Episodenfiguren stark auf
Glaubwürdigkeit und Authentizität. In diesem Rahmen wird bereits
jetzt ein hohes Maß an Diversität (Ausgewogenheit der Geschlechter,
Männer und Frauen in Entscheiderrollen, Protagonisten mit
Migrationshintergrund) erreicht.

Bei den Quizshows und Unterhaltungsmoderationen soll der der
Anteil an Frauen ausgebaut werden. Auch in anderen unterhaltenden
Programmbereichen wird bei der Neubesetzung von Moderatoren und
Rateteams in der Regel großer Wert auf Ausgeglichenheit zwischen den
Geschlechtern gelegt. Hier gilt es, in Zukunft einem "historisch
bedingten Männerüberhang" bei altgedienten und gleichzeitig bewährten
Formaten sensibel entgegenzuwirken.

"Wir wollen insbesondere bei Formaten der Wissensvermittlung und
bei Informationssendungen die Präsenz von Frauen auf dem Bildschirm
erhöhen", so Wille: "Deshalb werden wir regelmäßig überprüfen, ob die
jetzt beschlossenen Maßnahmen greifen und zu den gewünschten
Veränderungen führen.



Pressekontakt:
Steffen Grimberg
ARD-Sprecher
Tel.: 0341/300-6431
E-Mail: steffen.grimberg@mdr.de

Original-Content von: ARD Radio & TV, übermittelt durch news aktuell


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