KfW Research erhöht Konjunkturprognose für Deutschland deutlich auf 2,3 % im Jahr 2017 und 2,5 % im Jahr 2018
Geschrieben am 30-11-2017 |
Frankfurt am Main (ots) -
- Exporte ziehen an, Binnennachfrage bleibt stabil
aufwärtsgerichtet
- Kapazitätsauslastung steigt, jedoch keine unmittelbare
Überhitzungsgefahr
- Unternehmen blicken positiv ins neue Jahr und fahren
Investitionen hoch
- Schwierige Regierungsbildung noch keine Konjunkturbremse
Die deutsche Wirtschaft hat über den Sommer einen Gang höher
geschaltet, alles spricht für einen konjunkturell ebenfalls starken
Herbst und Winterbeginn und auch die Aussichten für das kommende Jahr
sind sehr gut. KfW Research hebt infolgedessen seine
Konjunkturprognose für Deutschland auf 2,3 % im laufenden Jahr an
(Vorprognose: 2,0 %). 2018 dürfte die Wirtschaftsleistung sogar um
2,5 % zulegen (Vorprognose: 2,0 %).
Ein Teil der von KfW Research prognostizierten deutlich höheren
Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ist zwar dem neuen
amtlichen Datenstand geschuldet und hat somit rein technische Gründe
(insbesondere Aufwärtsrevision des BIP-Zuwachses im ersten Quartal
2017 durch Destatis auf nun +0,9 % ggü. Vorquartal). Die Anhebung der
Wachstumsprognosen trägt aber auch einem spürbaren Mehr an "echtem"
Optimismus Rechnung, denn der Aufschwung gewinnt weiter an Breite.
Infolge der sich festigenden Erholung in Europa und der Welt
beleben sich die deutschen Exporte. Zugleich bleibt die
Binnennachfrage stabil aufwärtsgerichtet. Der Konsum sollte
angesichts des anhaltend starken Wachstums der Erwerbstätigenzahl und
steigender Löhne nach seiner Verschnaufpause im 3. Quartal 2017
wieder Fahrt aufnehmen und während des Prognosezeitraums im Trend
weiter zulegen. Für den privaten Wohnbau sind die Aussichten vor dem
Hintergrund des Überhangs der genehmigten über die bereits
fertiggestellten Wohnungen von aktuell rund 600.000 Einheiten
ebenfalls positiv. Alles in allem sorgt die Nachfrage aus dem In- und
Ausland für immer besser ausgelastete Kapazitäten. Die Firmen sind
deswegen hervorragend gestimmt und fahren die Investitionen hoch.
"Die Zeichen stehen unverändert auf Konjunkturoptimismus: Die
deutsche Wirtschaft setzt ihren seit 2010 eingeschlagenen
Wachstumskurs nicht nur fort, sie steigert sogar noch einmal das
Tempo", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. 2018 werde das
Realwachstum bereits das fünfte Jahr in Folge seinen langfristigen
Durchschnitt von rund anderthalb Prozent übertreffen. "Eine baldige
Überhitzungsgefahr sehe ich dennoch nicht. Gegen ein Heißlaufen der
Wirtschaft wegen Überauslastung der Produktionskapazitäten spricht
die weiter steigende Beschäftigung und der fehlende Lohndruck", so
Zeuner.
Zudem dürften die Produktionskapazitäten im kommenden Jahr weiter
ausgebaut werden. Die Unternehmensinvestitionen haben sich bereits
belebt, für 2018 ist ein erneuter spürbarer Anstieg zu erwarten. Am
Arbeitsmarkt zeigen sich inzwischen zwar Engpässe in einzelnen
Berufsgruppen. Die Zuwanderung aus anderen EU-Staaten in den
deutschen Arbeitsmarkt wirkt gravierenden gesamtwirtschaftlichen
Knappheiten jedoch entgegen und sorgt zusammen mit der steigenden
Erwerbsbeteiligung von Älteren und Frauen dafür, dass auch der Faktor
Arbeit in Deutschland weiter wachsen kann.
Risiken für die deutsche Konjunktur im kommenden Jahr liegen vor
allem im internationalen Umfeld. Neben den Brexit-Verhandlungen ist
die unklare Linie der US-Politik ein wesentlicher
Unsicherheitsfaktor. Der Aufschwung in den USA ist bereits recht weit
fortgeschritten und entsprechend anfällig, sollte es dort zu
wirtschaftspolitischen Fehlentscheidungen kommen; Europa und
Deutschland könnten sich konjunkturellen Bremseffekten aus den USA
wohl nicht vollständig entziehen. Die schwierige Regierungsbildung
nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen hierzulande dürfte sich
hingegen kurzfristig kaum auf die Konjunktur auswirken. Längerfristig
sind die Risiken größer, da Deutschland wichtige strukturelle
Herausforderungen angehen muss und die berechtigten Erwartungen an
eine Weiterentwicklung der Europäischen Union steigen.
Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass ist abrufbar unter:
www.kfw.de/konjunkturkompass
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk,
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de
Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
616536
weitere Artikel:
- Sino-German Quality Forum der DGQ: "Made in China 2025" - Win-Win-Potenzial für Deutschland und China (FOTO) Frankfurt am Main/Stuttgart (ots) -
- Hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Politik diskutieren
über "Made in Germany", "Made in China" und das Programm "Made
in China 2025"
- Experten informieren über Trends und Entwicklungen im
chinesischen Markt
- Die Deutsche Gesellschaft für Qualität und die Shanghai
Association for Quality vereinbaren eine verstärkte
Zusammenarbeit
Das Qualitäts- und Industrieentwicklungsprogramm der chinesischen
Regierung "Made in China 2025" birgt für Deutschland mehr...
- LeaseWeb expandiert mit neuen Rechenzentren in London und Sidney Frankfurt am Main (ots) -
- Eines der größten Hosting- und Cloud-Netzwerke setzt weltweiten
Expansionskurs fort
- Datenknoten in London wichtig für viele Firmen angesichts der
Brexit-Ungewissheiten
- Expansion gemeinsam mit Kunden und Partnern: TOPdesk und Acronis
LeaseWeb, mit über 65.000 physischen Servern und einer
Gesamtkapazität von 5,0 Tbps heute schon eines der größten Hosting-
und Cloud-Netzwerke weltweit, segelt weiter auf Expansionskurs. Um
der mit der Digitalisierung der Weltwirtschaft einhergehenden mehr...
- Bewerbung Reloaded: Worauf sich Recruiter in Zukunft einstellen müssen Eschborn (ots) - Im Check: Wie sieht die Bewerbung im digitalen
Zeitalter aus?
- Künftig gilt: je unkomplizierter der Bewerbungsweg, desto eher
wird er beschritten.
- Auch bei den Bewerbungen liegt die Würze in der Kürze: 79,9
Prozent der Kandidaten setzen auf das Kurzprofil.
Schlechte Erfahrungen im Bewerbungsprozess sprechen sich herum.
Arbeitgeber sind gut beraten, die Kandidaten schon mit ihrem
Bewerbungsverfahren zu überzeugen. Entscheidend dabei: die Art der
Bewerbung selbst. Und die erfindet sich gerade mehr...
- Gore führt neue Produktmarke GORE-TEX® INFINIUM(TM) ein / Ab Herbst 2018 erweitert die Marke GORE-TEX® ihr Produktportfolio über "Wasserdichtigkeit & Atmungsaktivität" hinaus (FOTO) Feldkirchen-Westerham (ots) -
Seit mehr als 40 Jahren steht die Marke GORE-TEX® für Innovation
und funktionale Outdoor-Kleidung, die höchste Performance, Qualität
und Komfort bietet. Nun geht W. L. Gore & Associates (Gore) einen
Schritt weiter.
Ab Herbst 2018 wird die bestehende Marke GORE-TEX® um die neue
Produktmarke GORE-TEX® INFINIUM(TM) ergänzt. Unter dieser Marke
werden künftig alle Produkttechnologien geführt, die jenseits von
"wasserdicht und atmungsaktiv" positioniert sind. Dabei handelt es
sich um neue Technologien mehr...
- HAKRO setzt auf nachhaltige "Wirkstoff"-Strategie (FOTO) Schrozberg (ots) -
- Corporate Fashion-Anbieter veröffentlicht
Nachhaltigkeitsstrategie 2017-2022
- Anteil nachhaltiger Baumwolle soll auf bis zu 50 Prozent steigen
- 25 wirtschaftliche, soziale und ökologische Ziele für die
nächsten Jahre
Das Textilunternehmen HAKRO hat "Wirkstoff". So lautet der Titel
der jetzt vorgestellten Nachhaltigkeitsstrategie des
mittelständischen Corporate Fashion-Anbieters aus Schrozberg in
Baden-Württemberg. Die Strategie umfasst 25 prioritäre Ziele für die
kommenden Jahre, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|