(Registrieren)

neues deutschland: Kommentar: Europa unterentwickelt Afrika

Geschrieben am 30-11-2017

Berlin (ots) - »Unsere Berufung ist es, Afrika zu entwickeln, und
nicht, Flüchtlinge nach Europa zu schicken.« Diese Aussage stammt von
Senegals Präsidenten Macky Sall und sie wird von der EU sogar
geteilt: »Wir wollen Gesellschaften in die Lage versetzen, ihre
eigenen Geschicke zu lenken«, sagte die EU-Außenbeauftragte Federica
Mogherini vor dem Gipfel in Abidjan. Fakt ist, dass alles, was in
Abidjan verabredet wurde, nicht im Entferntesten den anstehenden
Herausforderungen gerecht wird. Die geplanten »Notfall-Evakuierungen«
in den kommenden Tagen oder Wochen, um dem hinlänglich bekannten
Flüchtlings-Sklavenhandel in Libyen etwas entgegenzusetzen, sind
bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein. Und auch alle Maßnahmen
gegen Schlepper werden ihre Wirkung auf die Migrationsanreize
verfehlen: 35 Milliarden Euro überweisen die in der EU-Diaspora
lebenden Afrikaner pro Jahr in ihre Heimatländer, 21 Milliarden Euro
beträgt die Entwicklungshilfe. Mehr als 60 Prozent der über 1,2
Milliarden Einwohner Afrikas sind derzeit jünger als 25 Jahre. Die,
die in Afrika keine Perspektiven sehen und die Möglichkeit zur
Migration haben, werden ihre Chance zu nutzen suchen. Das ist mehr
als legitim. Und das wird sich erst ändern, wenn die EU Afrika
entwicklungsförderliche Handelsbeziehungen einräumt, die Perspektiven
schaffen. Das wurde in Abidjan erneut nicht einmal diskutiert.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

616674

weitere Artikel:
  • Berliner Zeitung: Kommentar zu EU-Afrika-Gipfel. Von Kordula Doerfler Berlin (ots) - Die Kanzlerin und andere europäische Regierungschefs zeigen sich nun erschüttert über die Zustände in Libyen. Warum erst jetzt? Welche Verbrechen müssen noch geschehen, damit die Europäer sich an ihre humanitären Werte erinnern, denen sie sich einst verpflichtet haben? Nach ihrer Verantwortung müssen sich aber auch die afrikanischen Staats-und Regierungschefs fragen lassen. ... Immerhin wurde in Abidjan nun ein Evakuierungsplan für die Internierten in jenem Teil Libyens beschlossen, der der vom Westen unterstützten mehr...

  • Straubinger Tagblatt: EU-Afrika-Gipfel - Viel zu viele Fragen bleiben offen Straubing (ots) - In weiten Teilen Libyens herrschen Kriegsfürsten, auch dort sitzen ungezählte Menschen in Lagern fest. Die Macht der Schlepper- und Schleuserbanden ist riesig und sie reicht weit. Selbst dort, wo die schwache Zentralregierung das Sagen hat, regiert vor allem das Chaos. Und alle Maßnahmen, die Angela Merkel, Emmanuel Macron und ihre europäischen und afrikanischen Verbündeten beschlossen haben, setzen auf Freiwilligkeit. Die überwiegende Mehrzahl der Migranten, die in Libyen darauf wartet, ein Boot Richtung Europa mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Unpopulär / Kommentar zur Schließung kleiner Grundschulen / Von Frank Schmidt-Wyk Mainz (ots) - Niemand klatscht Beifall, wenn eine Schule geschlossen wird. Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig darf also nicht viel Lob erwarten dafür, dass auf ihr Betreiben hin neun kleine Grundschulen vor dem Aus stehen. Andererseits: Ist es nicht Aufgabe gewählter Politiker, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, so sie denn notwendig sind und sorgfältig vorbereitet werden? Beides ist hier zu bejahen. Die Ausdünnung ländlicher Räume ist demografische Realität und kann nicht ohne Folgen auf die Schulpolitik mehr...

  • WAZ: Die Geduld der Basis ist am Ende - Kommentar von Matthias Korfmann zur SPD Essen (ots) - Die SPD-Spitze steckt in einem klassischen Dilemma: Sollte sie noch einmal ein Bündnis mit Angela Merkel eingehen, um Deutschland eine stabile Regierung zu geben, dann würde sie es sich mit der eigenen Parteibasis verscherzen. Sollte sie aber dem Ruf vieler Mitglieder folgen und die "GroKo" kategorisch ausschließen, könnten Neuwahlen folgen - und ein erneutes Abstrafen durch die Wähler. Was ist das kleinere Übel? Martin Schulz wäre als Parteichef gut beraten, nun nicht zu wanken und seine Partei auf einmal doch mehr...

  • NRZ: Meinung an der SPD-Basis nicht einhellig - von MANFRED LACHNIET Essen (ots) - Es ist gut, dass in der SPD eifrig diskutiert wird, ob eine erneute Große Koalition sinnvoll ist oder nicht. Dass die allermeisten Vorsitzenden und Funktionäre gegen eine neue GroKo wettern, ist parteiintern nachvollziehbar: Das laute Nein erhöht den Druck auf die CDU und außerdem will niemand den Vorsitzenden Martin Schulz weiter beschädigen. Wer sich aber in den Ortsvereinen unterhalb der Vorsitzenden umhört, vernimmt auch andere, moderate Töne jenseits der starken Mehrheitsmeinung. Es ist nun spannend zu beobachten, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht