RTL/n-tv-Trendbarometer: FDP-Wähler wenden sich ab; 90 Prozent der CDU-Wähler stehen hinter Kanzlerin Merkel
Geschrieben am 04-12-2017 |
Köln (ots) - Zwei Wochen nach dem Abbruch der
"Jamaika"-Sondierungen durch Parteichef Christian Lindner ist das
Vertrauen in die FDP weiter gesunken. Das zeigt das aktuelle
RTL/n-tv-Trendbarometer, das forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL
Deutschland ermittelt hat. Gäbe es jetzt Neuwahlen für den Bundestag,
würden nur noch 8 Prozent für die FDP stimmen. Jeder fünfte
FDP-Wähler vom 24. September würde jetzt wieder die Union wählen, die
sich damit auf einen Stimmenanteil von 34 Prozent verbessern kann.
Die Grünen können zum dritten Mal in Folge zulegen und sind derzeit
die drittstärkste Kraft. Die AfD verliert zum zweiten Mal in Folge
auf jetzt 10 Prozent.
Forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL:
"Die Union profitiert von der Enttäuschung eines Teils der
mittelständischen Wähler der FDP, die sich von den Liberalen die
Vertretung ihrer Interessen in einer Regierung erhofft hatten. Eine
FDP in der Opposition aber kann diese Interessenvertretung kaum
wahrnehmen, weshalb man jetzt doch wieder CDU oder CSU die Stimme
geben würde."
Die Ergebnisse im Einzelnen: CDU/CSU 34 Prozent (Bundestagswahl
32,9), SPD 20 Prozent (20,5), FDP 8 Prozent (10,7), Grüne 13 Prozent
(8,9), Linke 9 Prozent (9,2), AfD 10 Prozent (12,6). Leicht
angestiegen ist der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen
gegenüber der Vorwoche, von 21 auf 23 Prozent, und liegt damit auf
der gleichen Höhe wie zur Bundestagswahl (23,8 Prozent).
Steckt die CDU in einer Krise? Die Mehrheit der Deutschen glaubt
das nicht: 52 Prozent der Bundesbürger sind laut
RTL/n-tv-Trendbarometer überzeugt, die Christdemokraten erlebten "nur
eine vorübergehende Stimmungsdelle". 38 Prozent dagegen glauben, die
Christlich Demokratische Union sei sehr wohl in Folge der
Stimmenverluste und der geplatzten Sondierungen für eine
"Jamaika"-Koalition in eine "schwere Krise" geraten. Das sehen Wähler
und Mitglieder der CDU ganz anders - wie forsa ermittelt hat: Nur 20
Prozent der CDU-Wähler glauben an eine Krise, 72 Prozent dagegen an
eine temporäre Schwäche. Die CDU-Mitglieder, deren Meinung
gleichfalls erfragt wurde, sind sogar noch gelassener: 80 Prozent von
ihnen sagen, das Stimmungstief sei nur vorübergehend - lediglich 17
Prozent der CDU-Mitglieder sehen ihre Partei in einer Krise. Diese
Auffassung herrscht auch bei den Anhängern der meisten übrigen
Parteien. 74 Prozent der CSU-Anhänger sehen ihre Schwesterpartei
lediglich in einem Stimmungstief, unter den Anhängern der SPD sind 55
Prozent derselben Meinung, unter denen der Grünen sogar 59 Prozent.
Überdurchschnittlich häufig sehen Anhänger der Linkspartei (49
Prozent), der FDP (45 Prozent) und vor allem der AfD (85 Prozent) die
Christdemokraten in einer Krise.
Warum hat die CDU bei der Bundestagswahl schwächer abgeschnitten?
Die meisten CDU-Mitglieder (44 Prozent) sind überzeugt, dass die
Diskussion über die Flüchtlingspolitik der CDU geschadet hat. 22
Prozent sehen als Ursache für das schwächere Abschneiden ihrer Partei
die Wähler-Abwanderung zur AfD. 16 Prozent sehen den allgemeinen
Verdruss über Parteien und Politiker als Ursache, 12 Prozent machen
Angela Merkel verantwortlich.
Ist Angela Merkels Position geschwächt? Eine große Mehrheit der
Bundesbürger (60 Prozent) ist mit Merkels Arbeit als Bundeskanzlerin
nach wie vor zufrieden. Sehr großes Vertrauen genießt die Kanzlerin
vor allem unter den CDU-Wählern (89 Prozent) und an ihrer
Mitglieder-Basis (90 Prozent). Zufrieden sind auch die meisten
Anhänger der CSU (69 Prozent), der Grünen (69 Prozent), der SPD (53
Prozent), der Linken (56 Prozent) und der FDP (64 Prozent). Lediglich
die Anhänger der AfD lehnen Merkel mit großer Mehrheit ab - 93
Prozent von ihnen sind mit ihrer Kanzlerschaft nicht einverstanden.
forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL:
"Trotz massiver Kritik am Wahlergebnis und an Angela Merkels Politik-
und Führungsstil hat sich das Vertrauen in die Kanzlerin keineswegs
aufgebraucht. Vor allem bei Mitgliedern und Wählern der CDU ist der
Rückhalt ungebrochen. Ihre erneute Kanzlerkandidatur bei der
Bundestagswahl wird auch in der Rückschau nicht in Frage gestellt.
Sollte es zu Neuwahlen kommen, sollte sie deshalb nach Meinung der
meisten Partei-Mitglieder (79 Prozent) und der CDU-Wähler (81
Prozent) erneut kandidieren." Insgesamt wären 46 Prozent der
Deutschen dafür, dass Angela Merkel im Falle von Neuwahlen wieder
Kanzlerkandidatin der CDU/CSU wird (Nein: 48 %).
Wer könnte Merkels Nachfolger an der CDU-Spitze werden? Die
meisten CDU-Mitglieder sind auch mit Merkels Arbeit als Parteichefin
zufrieden: 81 Prozent. Wenn dennoch die Nachfolge-Frage geklärt
werden müsste, würden die Mitglieder der Partei am liebsten wieder
eine Frau an die Spitze stellen. 45 Prozent der CDU-Mitglieder halten
Annegret Kramp-Karrenbauer als Merkels Nachfolgerin für geeignet, 43
Prozent Julia Klöckner. Erst auf dem dritten Platz folgt ein Mann:
Jens Spahn (36 Prozent). Platz 4 für Ursula von der Leyen (31
Prozent), Platz 5 für Peter Altmaier und Armin Laschet mit jeweils 28
Prozent.
Wie soll jetzt regiert werden? 64 Prozent der CDU-Mitglieder und
52 Prozent der CDU-Wähler sind für eine Große Koalition der
Unionsparteien mit der SPD. 48 Prozent der SPD-Anhänger und 36
Prozent der SPD-Mitglieder plädieren gleichfalls für dieses
Regierungsbündnis. Die Grünen-Anhänger hätten mehrheitlich (71
Prozent) lieber eine schwarz-grüne Minderheitsregierung.
Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/n-tv-Trendbarometer
frei zur Veröffentlichung. Die Daten für die Parteien-Präferenz
wurden in der Zeit vom 27. November bis 1. Dezember 2017 vom Markt-
und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL
erhoben. Datenbasis: 2502 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-
2,5 Prozentpunkte. Die Daten zur CDU wurden in zwei Befragungen
ermittelt. Am 29. und 30. November 2017 wurden vom Markt- und
Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL 1009
Wahlberechtigte, vom 29. November bis 1. Dezember 1008 CDU-Mitglieder
befragt. Statistische Fehlertoleranz +/- 3 Prozentpunkte.
Ansprechpartner bei RTL: Matthias Bolhöfer, Telefon: 0221 -
45674227 Ansprechpartner bei n-tv: Bettina Klauser, Telefon 0221 -
45674100 Ansprechpartner bei forsa: Dr. Peter Matuschek, Telefon 030
-62882442
Pressekontakt:
Matthias Bolhöfer
Mediengruppe RTL Deutschland
Kommunikation
Telefon: +49 (0221) 4567-4227
Fax: 0221 / 4567 4292
matthias.bolhoefer@mediengruppe-rtl.de
Original-Content von: Mediengruppe RTL Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
616994
weitere Artikel:
- Aurora Dialogues in Berlin (FOTO) Berlin/Jerewan (ots) -
Vertreter aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft diskutieren
gemeinsam mit renommierten Experten und humanitären
Hilfsorganisationen Lösungsansätze für die globale Herausforderung
der Migration
Unter dem Titel "Millions on The Move: Need for Development and
Integration" finden erstmals in Berlin die hochrangig besetzten
Aurora Dialogues statt. Das Ziel der Veranstaltung ist es, Ansätze zu
entwickeln, wie Deutschland und die europäische Staatengemeinschaft
Antworten auf die drängendsten Migrations- und mehr...
- Aiwanger/FREIE WÄHLER: Doppelspitze Seehofer/Söder wird nicht funktionieren München (ots) - Hubert Aiwanger, Vorsitzender der FREIEN WÄHLER im
bayerischen Landtag, zur Meldung "Seehofer verspricht Nachfolger
Söder gute Zusammenarbeit":
"Es ist höchste Zeit, dass in Bayern wieder regiert wird. Die
Personalquerelen lähmen das Land. Ein handlungsfähiger
Ministerpräsident muss zahlreiche politische Baustellen abräumen -
von den Straßenausbaubeiträgen über die Stromtrassen bis hin zur
dritten Startbahn am Flughafen München. Ich kann mir nicht
vorstellen, dass die Doppelspitze Seehofer/Söder funktioniert. mehr...
- phoenix Thema: EuropaTour Großbritannien - Mittwoch, 06. Dezember 2017, 14.45 Uhr Bonn (ots) - Es kann einem ein wenig angst und bange werden um
Großbritannien in diesen Tagen: Das Land ist geprägt von einem nicht
enden wollenden politischen wie gesellschaftlichen Kleinkrieg um den
Brexit, der Terrorismus ist in Form einer Serie von Anschlägen
zurückgekehrt und dann ist da noch der Hochhausbrand vom Sommer, der
mehr war als ein Feuer. Das Unglück im Grenfell-Tower mit mehr als 70
Toten führte dem ganzen Land vor Augen, wie weit die Schere zwischen
Arm und Reich auseinandergeht.
Wie ging es 2017 nach dem Votum mehr...
- Künftiger bayerischer Ministerpräsident Markus Söder sieht in Doppelspitze "viele, viele Chancen" Bonn/München (ots) - Nach Ansicht des künftigen bayerischen
Ministerpräsidenten Markus Söder bietet die künftige Doppelspitze bei
der CSU viele Möglichkeiten. "Bayern geht es sensationell als
Bundesland. Das heißt, wir bauen auf einer sehr guten Politik auf -
und gleichzeitig brauchen wir in Berlin eine starke, stabile
Regierung. Insofern bietet diese Teilung - einerseits Horst Seehofer
als Parteivorsitz nach Berlin und ein Stück weit Erneuerung in
München - viele, viele Chancen", sagte Söder am Montag dem
Fernsehsender phoenix. mehr...
- Helfer in der Not müssen Urlaub nehmen - ASB fordert einheitliche Helferfreistellung Berlin (ots) - Insbesondere der Bevölkerungsschutz in Deutschland
ist getragen von einem breiten ehrenamtlichen Engagement. Für die
verschiedenen Organisationen gelten dabei aber unterschiedliche
Rahmenbedingungen: Im Gegensatz zum THW oder der Feuerwehr können
Ehrenamtliche von Hilfsorganisationen wie dem ASB im Katastrophenfall
nicht von der Arbeit freigestellt werden und haben keinen Anspruch
auf Entgeltfortzahlung. Um Menschen in Not zu helfen, müssen sie
Urlaub nehmen oder dies in ihrer Freizeit tun.
"Diese Ungleichbehandlung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|