Rheinische Post: Kommentar: Seehofer angeschlagen
Geschrieben am 04-12-2017 |
Düsseldorf (ots) - Markus Söder hat den Machtkampf mit Horst
Seehofer gewonnen. Er wird bald der nächste Ministerpräsident von
Bayern sein. Und Seehofer kann sich nur an der Macht halten, weil er
sie mit dem 18 Jahre jüngeren Söder teilt. Söder Regierungschef,
Seehofer Parteichef. Eine Doppelspitze, die wenig Harmonie
verspricht. Eine Fortsetzung der erbitterten Auseinandersetzung aber
würde den Erfolg der CSU bei der Landtagswahl in einem Jahr
gefährden. Und nichts fürchtet die Regionalpartei so sehr wie den
Verlust der absoluten Mehrheit in Bayern. Deswegen wollen sich jetzt
alle zusammenreißen und die Lehre aus dem missratenen
Bundestagswahlkampf ziehen. Monatelang stritt sich Seehofer mit
Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Flüchtlingspolitik. Erst nach
der Wahl fanden sie eine gemeinsame, für beide tragfähige Linie - als
die Union so viele Wähler wie noch nie verloren hatte. Seehofer hat
sich immer gern als bayerischer Löwe bezeichnet. Nun ist der Löwe
angeschlagen. Es sieht nach dem Anfang vom Ende der Ära Seehofer aus.
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Rheinische Post
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