E-Government: Weniger als jeder zweite Deutsche sieht Fortschritte / Digital Government Barometer 2017 untersucht digitale Transformation in vier Ländern
Geschrieben am 07-12-2017 |
Paris/Hamburg (ots) - Die Digitalisierung der öffentlichen
Verwaltung kommt aus Sicht der Bevölkerung in Deutschland nicht
schnell genug voran. 42 Prozent der Deutschen stufen den
Entwicklungsstand einer digitalen öffentlichen Verwaltung als
fortschrittlich ein, neun Prozentpunkte weniger als 2016. 84 Prozent
wünschen sich von Bund, Ländern und Kommunen mehr Tatendrang. In
anderen Ländern nehmen deutlich mehr Bürger ihre Verwaltung als
digital fortgeschritten wahr. Das ergibt die Studie "Digital
Government Barometer 2017" von IPSOS im Auftrag von Sopra Steria.
Im Ländervergleich ist die Bevölkerung in Deutschland ungeduldiger
und kritischer, was den digitalen Fortschritt bei Bund, Ländern und
Kommunen angeht. Etwas mehr als jeder zweite Bundesbürger (56
Prozent) nimmt wahr, dass Verwaltungen ihnen zahlenmäßig heute mehr
Onlinedienste anbieten als vor einigen Jahren. In den anderen
untersuchten Ländern Frankreich, Großbritannien und Norwegen sind es
dagegen jeweils mehr als 80 Prozent. In Norwegen sind zudem 75
Prozent der Bürger der Ansicht, dass die digitale Transformation in
der öffentlichen Verwaltung ausreichend vorankommt, in Frankreich
sind es 66 Prozent, in Großbritannien 64 Prozent. In Deutschland sind
nur 42 Prozent dieser Meinung.
"Die Studienergebnisse zeigen deutlich, dass sich die Bevölkerung
mehr digitalen Service von den öffentlichen Verwaltungen ihrer Länder
wünscht. In Deutschland ist der Ruf der Bürger nach digitalem
Fortschritt besonders laut. Die Maßnahmen sollten zügig und vor allem
so weiterentwickelt werden, dass sie die Anforderung der Bürger nach
einer Vereinfachung des Alltags unter Berücksichtigung der
persönlichen Umstände erfüllen", sagt Dr. Andreas Simon, Experte für
Digital Government bei Sopra Steria Consulting.
Häufige genutzte Verwaltungsdienste sollten Priorität haben
Der Digitalisierungsgrad unterscheidet sich in den einzelnen
Verwaltungsressorts teilweise erheblich: Die Finanzverwaltungen
erhalten in allen vier untersuchten Ländern die besten Noten. In
Deutschland bewerten sechs von zehn Bürgern das Online-Angebot der
Finanzbehörden als fortgeschritten, beispielsweise die Abgabe der
Einkommensteuererklärung über das Internet. Zum Vergleich: Justiz und
Polizei gelten nach Ansicht von nur 31 Prozent der Bürger als
digitale Vorreiter. Rund jeder vierte Deutsche (24 Prozent) ist der
Auffassung, dass Maßnahmen wie die geplante stärkere Vernetzung der
Sicherheitsbehörden Vorrang haben sollten.
Besonders groß sind die Erwartungen bei wiederkehrenden
Behördenangelegenheiten, beispielsweise im Einwohnmeldewesen, der
Inanspruchnahme medizinischer Behandlungen, aber auch bei belastenden
Situationen wie der Arbeitsplatzsuche. Für 46 Prozent der Deutschen
sollten digitale Möglichkeiten zur Erneuerung von Personalausweis und
Reisepass Priorität haben. 36 Prozent fordern, Onlinedienste im
Bildungssektor wie den elektronischen BAföG-Antrag mit Vorrang
voranzutreiben. 35 Prozent der Bundesbürger wünschen sich zudem
möglichst bald mehr digitale Angebote im Gesundheitswesen,
beispielsweise die vereinfachte Vereinbarung von Arztterminen über
das Internet.
Frustfaktoren bei digitalen Behördengängen
Wie bei Onlineshops in der privaten Wirtschaft, nutzen Bürger die
digitalen Angebote der öffentlichen Verwaltung nur, wenn sie ihnen
das Leben erleichtern. Zentrale Qualitätsbaustellen aus Sicht der
Bevölkerung hierzulande sind die Abkürzung der Schritte bis zum
Ergebnis sowie eine schnellere Navigation an die richtige Stelle oder
zum richtigen Ansprechpartner. Für 41 Prozent der Deutschen ist der
virtuelle Behördengang noch zu kompliziert, jeder Dritte erwartet
zudem einen Bearbeitungsstatus, ähnlich einer Sendungsverfolgung im
Onlinehandel. Länderübergreifend wünschen sich die Bürger, dass sie
Daten nur noch einmal eingeben müssen - beispielsweise über ein
zentrales Bürgerkonto, das sie selbst anlegen und pflegen können.
Regierungsauftrag Digitalisierung
81 Prozent der Deutschen sehen die Regierungen auf Bundes- und
Landesebene im Prinzip auf dem richtigen Weg mit ihren angeschobenen
Maßnahmen zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Dennoch
mahnt jeder Zweite Verbesserungen bei der Umsetzung einer digitalen
Agenda an. 70 Prozent der Bundesbürger wünschen sich, dass Staat und
Bürger künftig noch stärker digital miteinander interagieren, etwas
mehr als bei der Befragung im Vorjahr.
"Daraus leitet sich ein klarer Auftrag der Bürger ab, die
kritische Bewertung bei Tempo und Qualität der Digitalisierung ernst
zu nehmen und die Maßnahmen mit Hochdruck voranzutreiben. Die
öffentlichen Verwaltungen sollten sich bei der digitalen Entwicklung
von Online-Diensten auf die Vereinfachung der Verfahren
konzentrieren, den Fokus klar auf den Nutzen für Bürger legen und
ihre Digitalisierungsprogramme enger miteinander koordinieren", sagt
Dr. Andreas Simon von Sopra Steria Consulting.
Über die Studie:
Sopra Steria veröffentlicht zum dritten Mal in Folge in
Zusammenarbeit mit IPSOS eine Umfrage zur digitalen Transformation
des öffentlichen Sektors. Die Umfrage wurde von IPSOS im Auftrag von
Sopra Steria im Zeitraum 25. September und 4. Oktober 2017
durchgeführt. 4.001 Personen aus Deutschland, Frankreich,
Großbritannien und Norwegen wurden nach Geschlecht, Alter, Beruf,
Stadt und Region ausgewählt und online befragt.
Links:
Digtial Government Barometer 2017: https://goo.gl/BXVo4n
Management Summary: https://goo.gl/bmkQCa
Infografik: https://goo.gl/ULQF9k
Blogbeiträge zum E-Government: https://goo.gl/CB73Hy
Über Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de)
Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business
Transformation Partnern in Deutschland. Als ein führender
europäischer Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria
eines der umfassendsten Angebotsportfolios für End-to-End-Services am
Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung,
Infrastrukturmanagement und Business Process Services. Unternehmen
und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra Steria, komplexe
Transformationsvorhaben, die geschäftskritische Herausforderungen
adressieren, erfolgreich umzusetzen. Im Zusammenspiel von Qualität,
Leistung, Mehrwert und Innovation befähigt Sopra Steria seine Kunden,
Informationstechnologien optimal zu nutzen. Mit mehr als 40.000
Mitarbeitern in über 20 Ländern erzielte Sopra Steria 2016 einen
Umsatz in Höhe von 3,7 Mrd. Euro.
Die Sopra Steria Group (SOP) ist notiert an der NYSE Euronext
Paris (Compartment A) - ISIN: FR0000050809.
Weitere Informationen finden sich unter
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Pressekontakt:
Sopra Steria Consulting
Nils Ritter
Tel.: +49 (0) 40 22703-8801
E-Mail: nils.ritter@soprasteria.com
Faktor 3:
Eva Klein
Tel.: +49 (0) 40 679446-6174
E-Mail: e.klein@faktor3.de
Original-Content von: Sopra Steria AG, übermittelt durch news aktuell
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