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Mineralölrückstände in Lebensmitteln - Wirtschaft minimiert erfolgreich

Geschrieben am 08-12-2017

Berlin (ots) - Anlässlich des 17. Verbraucherschutzforums des
Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zum Thema "Mineralöl im
Fokus des gesundheitlichen Verbraucherschutzes" weist der Bund für
Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) auf die
erfolgreichen Maßnahmen der Lebensmittelwirtschaft hin. Dr. Sieglinde
Stähle, Wissenschaftliche Leitung beim BLL, erklärt: "Die
Lebensmittelwirtschaft tut alles in ihrer Macht stehende, um zur
Reduzierung des Eintrags unerwünschter Mineralölkohlenwasserstoffe in
Lebensmitteln beizutragen. Auch wenn keine gesundheitliche Gefahr
durch die gemessenen Werte besteht, bleibt Mineralöl natürlich
unerwünscht in Lebensmitteln. Viele der bereits getroffenen Maßnahmen
der Wirtschaft zeigen messbare Erfolge, was u. a. auch die
Untersuchungen verschiedener Produkttests durch Warentester und
Verbraucherschutzorganisationen belegen."

Bei sehr vielen Verpackungskonzepten wurden die
Recyclingfaseranteile z. B. durch Frischfaser-Materialien ersetzt
oder sie finden nur in Kombination mit schützenden Barrieren
Verwendung z. B. durch Einsatz von Innenbeuteln in Faltschachten oder
durch innovative beschichtete, migrationshemmende Papiermaterialen
sowie Mehrschichtmaterialien. Auch bei Um- und Transport-Kartonagen
sind bedeutende Innovationen erfolgt. "Für Lebensmittelverpackungen
werden seit Jahren keine mineralölhaltigen sondern migrationsarme
Druckfarben eingesetzt. Auch für die Zeitungsbedruckung stehen
alternative, pflanzenölbasierte Druckfarben zur Verfügung, die jedoch
leider bis heute von den Verlagshäusern nicht eingesetzt werden,
weshalb die Problembehandlung an der Quelle nicht zureichend ist",
erläutert Dr. Stähle.

Eine praktische Hilfe für Lebensmittelunternehmen bietet die neue
"BLL-Toolbox zur Vermeidung von Einträgen unerwünschter
Mineralölkohlenwasserstoffe in Lebensmitteln". Die Toolbox ist nicht
nur ein Informationsangebot zum derzeitigen Erkenntnisstand und
liefert nützliche Hinweise zur Analytik, sondern ermöglicht Prozess-
und Schwachstellenanalysen über die gesamte Lieferkette hinweg. "Wir
geben den Unternehmen mit der Toolbox praktische Anregungen für
Maßnahmen, mit denen je nach Eintragspfad, Quelle und Substanz
unerwünschte Einträge identifiziert verringert oder auch ganz
vermieden werden können", erläutert Dr. Stähle. "Dieser umfangreiche
Werkzeugkasten ist dank der Zusammenarbeit einschlägiger Experten
unterschiedlicher Bereiche entstanden und bildet für uns als
Lebensmittelwirtschaft die Informationsgrundlage für sachliche
Diskurse und leistbare Lösungen."

In Bezug auf die Diskussion um eine nationale Mineralölverordnung
ist für die Wirtschaft nur eine europäische Lösung annehmbar: "Eine
deutsche Vorschrift ist weder ein geeigneter noch ein erforderlicher
Beitrag. Abgesehen davon, dass der vorliegende Entwurf keine
Rechtssicherheit bietet, stellt er einen unverhältnismäßigen Eingriff
und Behinderung der Märkte dar."

Die Eintragswege für Mineralölkohlenwasserstoffe in Lebensmittel
sind vielfältig und können auf allen Stufen vom Anbau über die
Verarbeitung bis zum Handel stattfinden, das heißt nicht nur durch
Migration aus recyclingfaserhaltigen Verpackungsmaterialien und/oder
aus Verpackungen mit mineralölhaltigen Druckfarben, sondern auch
durch unbeabsichtigte Kontaminationen, die auf allen Stufen einer
gesamten Prozesskette hinweg möglich sind. Dies ist zum einen durch
eine umweltbedingte Grundbelastung von Lebensmittelrohstoffen mit
Mineralölkohlenwasserstoffen, beispielsweise durch
Verbrennungsprozesse (u. a. Abgase von Verbrennungsmotoren,
Emissionen aus Energieversorgungs- und Industrieanlagen usw.) sowie
durch Feinstaub aus dem Straßenverkehr gegeben. Dr. Stähle betont:
"Eine häufig geforderte Nulltoleranz kann aufgrund dieser
umweltbedingten und folglich unvermeidbare Grundbelastung gar nicht
eingehalten werden. Aus heutiger gesundheitlicher Sicht ist dies aber
auch keinesfalls erforderlich. Das sollte in der Diskussion immer
beachtet werden."

Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) Der
BLL ist der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Ihm
gehören ca. 500 Verbände und Unternehmen der gesamten
Lebensmittelkette - Industrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft und
angrenzende Gebiete - sowie zahlreiche Einzelmitglieder an.



Pressekontakt:
Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL)
Dr. Sieglinde Stähle
Wissenschaftliche Leitung
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: +49 30 206143-142, Fax: +49 30 206143-242
E-Mail: sstaehle@bll.de

BLL-Öffentlichkeitsarbeit
Manon Struck-Pacyna
Tel.: +49 30 206143-127, Fax: +49 30 206143-227
E-Mail: mstruck@bll.de, Internet: www.bll.de
Twitter: https://twitter.com/BLL_de, Facebook:
www.facebook.com/BLL.de

Original-Content von: BLL - Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V., übermittelt durch news aktuell


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