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Rheinische Post: Kommentar / Der Staat ist ein schlechter Copilot = Von Antje Höning

Geschrieben am 14-12-2017

Düsseldorf (ots) - Im Ringen um Air Berlin hat sich die
Bundesregierung wenig überzeugend verhalten. Beseelt von der Idee,
einen nationalen Champion zu erschaffen, hat sie ganz auf die
Lufthansa gesetzt. Angesichts anderer zweifelhafter Bieter von Utz
Claassen bis Hans Rudolf Wöhrl mochte das verständlich sein, doch mit
Blick auf den Wettbewerb ist es ein Problem. Die Konkurrenz am
europäischen Himmel insgesamt ist zwar weiter groß, wie die Lufthansa
zu Recht betont. Doch auf vielen Einzelstrecken bekommt sie zu viel
Marktmacht - deshalb hat die EU die Niki-Übernahme nun verboten. Das
hätte die Regierung wissen müssen. Die Lufthansa könnte dagegen von
dem EU-Votum letztlich sogar profitieren. Am Ende der großen
Umverteilung, wie sie in der Branche üblich ist, könnte sie einen
Teil der Slots sogar bekommen, ohne Niki kaufen zu müssen. Für
Passagiere, deren Tickets nun wertlos sind und denen erst mal weniger
Flugzeuge zur Verfügung stehen, ist das Ganze ebenso ärgerlich wie
für den Steuerzahler. Die Regierung räumt bereits ein, dass ein Teil
des Staatskredits verloren sein dürfte. Wieder zeigt sich, dass der
Staat sich aus der Neuordnung von Branchen besser heraushält. Der
Handwerker in Not muss auch allein überleben - oder geht unter.

www.rp-online.de



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


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