(Registrieren)

Islamismus-Experte Ahmad Mansour kritisiert Regierenden Bürgermeister nach neuen rbb-Recherchen: Saudischer Hass-Prediger trat schon 2009 in der Neuköllner Begegnungsstätte auf

Geschrieben am 15-12-2017

Berlin (ots) -

Sperrfrist: 15.12.2017 17:00

Scharfe Kritik äußert der Islamismus-Experte Ahmad Mansour am
Umgang des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller mit dem
Moscheeverein Neuköllner-Begegnungsstätte (NBS). Müller hatte dem
NBS-Imam Mohamed Sabri 2016 den Landesverdienstorden verliehen, dabei
verfolge Sabri, so Mansour gegenüber dem rbb, "durch die Verbreitung
seines Islamverständnisses in der muslimischen Community eine "Basis
für Islamismus". Mansour sagte, er erwarte von einem Regierenden
Bürgermeister, dass er in der Lage sei, "seine Partner sorgfältig
abzuklären, vor allem in so einem sensiblen Bereich."

Hintergrund der Kritik sind neue, exklusive Recherchen des rbb.
Demzufolge hatte der saudische Hassprediger Mohamed al-Arifi schon
weit früher Kontakt mit dem Moscheeverein Neuköllner Begegnungsstätte
als bislang eingestanden. Bereits 2009 und nicht erst 2013 habe er
dort gepredigt - einmal sogar in Gegenwart des damals schon
einschlägig bekannten Salafisten und heutigen IS-Terroristen Reda
Seyam. rbb-Recherchen zufolge hat diese Predigt 2009 der mittlerweile
zum "Bildungsminister" des sogenannten "Islamischen Staates"
aufgestiegene Berliner Salafist Reda Seyam als Kameramann gedreht.
Bilder zeigen al-Arifi neben dem Imam der NBS, Mohammed Taha Sabri,
im Hintergrund Seyam. Dieser war bereits zu diesem Zeitpunkt ein
prominenter Salafist, der bereits 2007 in einer ARD-Dokumentation
seine dschihadistische Auffassung kundgetan hatte. Wegen einer
möglichen Beteiligung an den Anschlägen auf Bali 2002 wurde gegen
Seyam ermittelt, eine konkrete Beteiligung an Straftaten konnte ihm
jedoch nie nachgewiesen werden. Die NBS erklärte in einer
Stellungnahme, dass Seyams Hintergrund der NBS "in diesem Ausmaße"
"nicht bekannt" gewesen sei: "Wir hätten zu diesem Zeitpunkt Herrn
Seyam nicht in der Masse der Besucher/innen als gefährlichen
Salafisten enttarnen können und ihn des Hauses verweisen können."
Seyam sei Teil der Entourage Arifis gewesen und habe in dessen
Auftrag gefilmt. Ahmad Mansour widerspricht: Seyam sei 2009 längst
als radikaler Islamist bekannt gewesen und habe seine
"dschihadistische" Haltung in vielen Interviews klargemacht. Sabri
trage als Imam Verantwortung dafür, wer in seiner Moschee verkehre.



Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
rbb Aktueller Tisch/ Hörfunkkoordination
Masurenallee 8-14
14057 Berlin
Tel. 030-97993-30300
Telefax: +49 30 97993 30309
koordination@rbb-online.de

Original-Content von: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

618970

weitere Artikel:
  • neues deutschland: Kommentar zu Donald Tusk und den EU-Gipfel: Selektive Empörung Berlin (ots) - Der EU-Ratspräsident Donald Tusk schreibt in seiner Einladung für den EU-Gipfel, die 2015 beschlossene Flüchtlingsverteilung funktioniere nicht und sei »höchst spalterisch«. Nun ist Tusk als Befürworter einer Festung Europa bekannt und muss sicherlich nicht in Schutz genommen werden. Aber mit welcher Verve einige jetzt beklagen, Tusk hintertreibe die europäische Solidarität, indem er sich (angeblich) auf die Seite der östlichen Mitgliedsstaaten in der Flüchtlingspolitik stelle, ist doch erstaunlich scheinheilig. Manch mehr...

  • NOZ: Klöckner: Türen bei Union für Gespräche über stabile Regierung nach wie vor offen Osnabrück (ots) - Klöckner: Türen bei Union für Gespräche über stabile Regierung nach wie vor offen CDU-Vize begrüßt Bereitschaft der SPD zu Sondierungen - Warnung vor "roten Linien" Osnabrück. CDU-Vize Julia Klöckner hat das Ja der Sozialdemokraten zu Sondierungen mit der Union begrüßt. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte sie: "Gut, dass die SPD von ihrem Nein zum Nein abgerückt ist und die Kehrtwende eingeschlagen hat." Es gehe um das Land und nicht um Parteien oder einzelne Personen. "Die Tür für ernsthafte mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: zur Entscheidung der SPD, Sondierungen zu starten Stuttgart (ots) - Es gibt keinen Grund, den mühsamen Weg der SPD hin zu ernsthaften Verhandlungen über eine große Koalition mit Häme zu begleiten. Natürlich nehmen sich die sozialdemokratischen Trippelschritte von außen betrachtet recht skurril aus. In der Innenschau sieht das anders aus. Die SPD hat das schlechteste Wahlergebnis ihrer Nachkriegsgeschichte eingefahren. Zumindest diejenigen, die sonst die Machtversessenheit der Parteien anprangern, sollten jetzt nicht gleichzeitig die Zurückhaltung der SPD bemäkeln. Martin Schulz mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Netzneutralität Halle (ots) - Im konkreten Fall wird in den USA nicht nur die "Netzneutralität" abgeschafft, sondern womöglich auch das Internet, wie man es kannte: Eine reicher Video-Abodienst wie Netflix wird gegenüber klammen öffentlichen Unis bevorzugt. Übertragungsgeschwindigkeit wird nach Klasse zugewiesen - und damit Macht im Internet. Die EU hat derlei Vorstöße bisher abgeschmettert. Es braucht jedoch nicht viel Fantasie für die Prognose, dass große US-Anbieter ihre Marktmacht erst aus- und dann das Netz zu ihrem Vorteil umbauen - was mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum EU-Gipfel Halle (ots) - Es ist höchste Zeit, dass die Berliner Politik aufhört, um sich selbst zu kreisen. Sie muss endlich anfangen, über Europa zu reden. Niemand hindert Merkel daran, sich im Rahmen der anstehenden Sondierungsgespräche mit der SPD klar zu Themen wie gemeinsamen Investitionen auf EU-Ebene, dem Aufbau eines Europäischen Währungsfonds und der künftigen Steuerung der Währungsunion zu positionieren. Die Partner warten auf dieses Signal aus Berlin. Die Kanzlerin mag kleine Schritte, weil sie ungern Risiken eingeht. Die Gemeinschaft mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht