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Energieministerrat entscheidet über Prosumenten-Rechte: "Deutschland muss jetzt die Weichen für barrierefreien Bürgerstromhandel stellen"

Geschrieben am 18-12-2017

Hamburg / Brüssel (ots) - Heute kommen die EU-Energieminister in
Brüssel zusammen, um ihren Entwurf der geplanten
Erneuerbaren-Energien-Richtlinie zu beschließen. Ende November erst
hatte der zuständige Ausschuss im Europäischen Parlament seine
Fassung der Richtlinie verabschiedet - und damit die Rechte von
Bürgern gestärkt, die künftig selbst erzeugten Ökostrom ohne
gesetzliche Hürden weiterverkaufen wollen. Dies stößt im Ministerrat
allerdings auf Widerstand: So erschwert die deutsche Bundesregierung
für Bürger, die selbst erzeugten Solarstrom verkaufen wollen, den
Zugang zu öffentlichen Stromnetzen. Auch gegen virtuelle
Abrechnungssysteme, die den Stromhandel zwischen mehreren Gebäuden
ermöglichen, sperrt sich Deutschland offenbar. Es kommentiert Marcel
Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei Greenpeace Energy
und Aufsichtsrat im Bündnis Bürgerenergie e.V.:

"Deutschland wird immer mehr zum Bremsklotz für die dezentrale und
bürgernahe Energiewende in Europa. Offenbar will die Bundesregierung
heute in Brüssel die Claims der etablierten Energiewirtschaft vor
unliebsamer Konkurrenz durch Bürgerstromhandel schützen. Damit
leistet sie Schützenhilfe für die Kohlefreunde und
Klimaziel-Ignoranten in der EU, denen ökologische Marktinnovationen
ohnehin ein Dorn im Auge sind. Dabei wäre Bürgerstromhandel ein
Gewinn nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für die
Allgemeinheit - denn er senkt die Kosten für das EEG-System und macht
den Netzausbau effizienter. Klar ist: In einem auf Erneuerbaren
basierenden Energiesystem spielen Prosumenten, die ihren Solarstrom
auch an Nachbarn weitergeben wollen, eine wichtige Rolle. Diesem
Umstand müssen sich Energiewirtschaft und Politik endlich stellen.
Die Bundesregierung sollte daher heute in Brüssel ihre
Blockadehaltung aufgeben und auf nationaler Ebene endlich die
rechtlichen Weichen für einen funktionierenden Bürgerstromhandel
stellen."

Redaktioneller Hinweis: Das Berliner Analyseinstitut Energy
Brainpool hat in einem Impulspapier im Auftrag des Bündnis
Bürgerenergie beschrieben, wie Bürgerstromhandel in Deutschland
funktionieren kann und welche Nutzeffekte er hätte. Das Papier sowie
ein einordnendes Interview mit Marcel Keiffenheim finden Sie unter
www.bit.ly/BürgerstromHandel



Pressekontakt:
Christoph Rasch
Politik und Kommunikation
Greenpeace Energy eG
Telefon 040 / 808 110 - 658
christoph.rasch@greenpeace-energy.de
www.greenpeace-energy.de

Original-Content von: Greenpeace Energy eG, übermittelt durch news aktuell


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